Wunderwarten und Zeitabsitzen. Matthias Herrmann

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Wunderwarten und Zeitabsitzen - Matthias Herrmann

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in einer Toilette eingesperrte Seele.. Du fliegst erst raus, wenn du hier herausgekommen bist. Und jetzt bringe uns der Kellner zwei Herrengedecke, schließlich waren wir gerade auf dem Empire State Building und es wurde so manch einem ob der Höhe schlecht. Der ein oder andre wurde auch bescheiden, wegen seiner kleinen Nichtigkeit. Und weitere machten Beweisfotos, für die gähnenden Verwandten zu Hause.

      Wenn man diese Straße hier immer weiter geht, kommt man an ihr Ende. Beeindruckende Kleinknotigkeit im Schläfenbereich des Verräters, ließ uns den lange schon verschollenen Großvater unter dem Treppenabsatz einer Souterrainwohnung finden. Leider waren ihm bereits viele Eckenmoosgewächse aus den Augen und Ohren wieder herausgekommen, so dass er für die gerade fertig gewordene Brille und die neuen Hörgeräte nur noch mildtätige Verachtung übrig hatte. Und auch er öffnete den Mund und gähnende Leer offerierte der staunenden, sich in den Schritt greifenden Menschheit erneut… Moose. Erstaunlich und zutiefst ergreifend, wo die so überall wachsen. Vielleicht sin die Vorfahren der eigentliche Nährboden für unsere Zukunft. Doch dann brach sich die Nachbarin den Knöchel auf dem Treppenabsatz, als sie den Kochtopf, den sie sich gestern ausgeliehen hatte zurückbringen wollte. Der Moosopa erwachte erneut zum Leben um eine Weile Mitgefühl zu zeigen und verriet ihr das Geheimnis, wie man in Windesgeschwindigkeit den Mars urbar machen könne. Nur leider sprach sie seine Sprache nicht. Scheiß babylonische Verwirrung. Einzig eine Moosallergie trug sie davon und den Eindruck, dass ältere Herren nicht unter Treppenabsätzen verloren gehen sollten. Urmuz beugte sich noch ein letztes Mal zum Großvater hinab, legte sein Ohr an seinen Mund und hörte konzentriert zu…

      ‚Dem fleißigen Hamster schadet der Winter nicht‘, hauchte der Großvater und zerfiel zu Wohlgefallen und einem fast nicht nachweisbarem Hauch von Deuteronomium. Hierbei setzte sich eine Prophezeiung um und eine Trupp von Kosmetikvertretern belagerte den Straßenzug für die nächsten zehn Jahre. Auf dem Treppenabsatz, auf welchem sich die Nachbarin den Knöchel gebrochen hatte wuchs eine Bohnenstange in den Himmel und holte die Sterne herunter. Urmuz hätte nie gedacht wie handlich eine Supernova aussehen würde, als sich ein Wurmloch, wie ein Präservativ über ihn stülpte und seinem Kopf für viele Jahrhunderte die Augen zum Hinterteil wieder herauskommen ließen. Eine ganze Tube Feuchtigkeitscreme mit Calendula war nötig, um diesen Zustand wieder rückzuüberführen. Dann vergammelte die Bohnenstange und die Sterne verließen trüb und fahl im Glanz und Stimmung ihre neue Heimat, um wieder am Himmel zu prangen.

      Erneut schoss das Wort Chaos durch den Raum und die Innenbeleuchtung in der kleinen Toilette versiegte. Mit einem kleinen Zischen war alles in Dunkelheit getaucht… Und kein Auftauchen war in Sicht…

      8.

      Sir John Harington, im Jahre des Herren 1596… da erfand er das Wasserklosett. An dieser Stelle vielen lieben Dank dafür. So er dies nicht getan hätte, hatte Urmuz jetzt keinen Sitzplatz. Oh, wie groovend sind die Raggaerastarhythmen aus Jamaica… Aber zurück zu dem stillen Örtchen, an welchem wohl mehr Weltgeschichte überdacht worden ist, als in irgendwelchen Puffs. Zärtlich, sich in der Dunkelheit entlang tastend, erfühlte Urmuz seinen uneinnehmbaren Raum. Wenn man sich da überlegt, dass es da mal Zeiten gegeben hat, in welchen man sich nicht einmal auf die rosa Spätsommerwolken verlassen konnte. Das Wort war schlecht und schnell daher gesagt. Eine Frau war Feind und das Rosengitter wackelte in jedem Sturm. Die Stimme wurde nie für das Singen von Liedern benutzt und es herrschten Gier, Steinschlag und lediglich Umrisswahrnehmungsfähigkeit. Die Farben der Erde waren weiß, rot, braun und schwarz. Selten wurde auch grün verwendet. Wahrscheinlich weil die Höhlenmenschen farbenblind waren und Rot auch nur als einen Grauton verwendeten. War es denn nicht ein wahrlich erschöpfendes Vergnügen auf die Masse eines erlegten Bisons oder Mammuts hinabblicken zu können? Und heute? Millionendeals und eine unzufriedene Familie, weil man sich wieder einmal viel zu viel Zeit in Übersee herumgetrieben hat. Früher brachte man einen Klumpen Fleisch mit nach Hause… Heute? Abwesenheit und Dividende! Manchmal auch eine Kotztüte mit der Aufschrift ‚Take it with a smile‘. Natürlich leer versteht sich. Wir leben doch in kultivierten Umständen. Auf der Mauerlauer hätte Urmuz da noch eine Kleinigkeit zu verklickern: So langsam gefällt es ihm in seiner neuen Behausung. Es hat den Charme von lebendig begraben zu sein. Endlich Ruhe, Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Wenn da nicht immer dieses Erderieseln wäre. Hustend, schnupfend und dann augentränen konstatierte Urmuz auch ein Krabbeln von um den Sarg herumkrabbelnden Nagern. So kommt herbei, ihr kleinen Wesen und lass mich durch Euch Nachrichten überbringen. Warum nicht mal eine Rattenpost. Denn was Tauben so können, das lässt sich aus bodenlogistischer Sicht ebenfalls auch realisieren…

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