Was macht das Stinktier im Kofferraum?. Phil Callaway

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Was macht das Stinktier im Kofferraum? - Phil Callaway

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und unsere Kinder in der Küche gerade dabei waren, sich ganz alleine in einer Schüssel etwas zu Essen zu machen. Unser Ältester, Stephen, sah mit angsterfülltem Blick zu mir auf und fragte: »Wird Mama sterben?«

      Im Wohnzimmer lag Ramona bewusstlos in einer Blutlache, die aus einem langen Riss an ihrem Bein kam. Sie hatte gerade zum ersten Mal in ihrem Leben einen Anfall gehabt. Den ersten von Hunderten, die noch kommen sollten.

      Auf der langen Fahrt mit dem Krankenwagen in die nächste Stadt fragte ich mich, wie wohl die Zukunft aussehen würde. Bis jetzt war in meinem Leben so ziemlich alles glattgegangen. Schmerz kannte ich nur aus dem Leben anderer. Auf ihre Fragen hatte ich schnelle Antworten und auch noch die passenden Weisheiten parat. Aber als ich auf das einzige Mädchen sah, das ich je geliebt hatte, wusste ich, dass meine Welt nicht mehr dieselbe sein würde. Gestern war Ramona noch so voller Leben gewesen und hatte mir mit einem fröhlichen Lachen auf dem Gesicht einen Willkommenskuss aufgedrückt. Jetzt lag sie reglos da, mit blauen Lippen, und ihr hübsches Gesicht war aschfahl. Ich hielt ihre leblose Hand, starrte aus dem Fenster, und die Tränen liefen mir übers Gesicht.

      »Oh Gott«, betete ich, »bitte tu etwas.«

      Aber Gott schien mich nicht zu hören.

      In den darauf folgenden Monaten gab es eine endlose Reihe von Untersuchungen bei Ärzten und Spezialisten, Krankenhausaufenthalte und das frustrierende Gefühl, mit einem Damoklesschwert über unseren Köpfen zu leben. Ramona hatte nicht nur mit diesen Anfällen zu kämpfen, sondern eine Krankheit, von der ich Ihnen in Kapitel 1 noch näher erzählen werde, war über ihre Familie hereingebrochen.

      Eines Tages saß ich in meinem Arbeitszimmer und wurde gerade von einem nationalen Radiosender interviewt. Eine Frage des Moderators erregte meine Aufmerksamkeit: »Wie schaffen wir es, in schweren Zeiten unseren Humor nicht zu verlieren?« Ich kam ein wenig ins Stottern, brachte dann aber doch eine befriedigende Antwort zustande. Als das Interview vorüber war, kam ich aus meinem Arbeitszimmer und fand Ramona wieder einmal auf dem Boden im Wohnzimmer.

      Die Anfälle wurden schlimmer. Als es August war, hatten wir uns damit abgefunden, dass das einzig Beständige in unserem neuen Leben die Unsicherheit war. Sorgenvolle Tage und schlaflose Nächte raubten unserer Familie allmählich das Lachen, und ich begann, mich mit einem neuen und unangenehmen Gast anzufreunden. Nach außen wirkte ich standhaft, stark, ja sogar fröhlich. Aber innerlich breitete sich die Bitterkeit in unserem Leben aus wie der kalte, nasse Regen an der Ostküste.

      Das Wochenende unseres Hochzeitstages war das erste Wochenende seit März, an dem wir für uns waren, und darauf hatte ich mich schon seit Wochen gefreut. Vielleicht würde der Regen in unserem Leben für ein paar Tage nachlassen. Vielleicht würde sogar die Sonne durchkommen.

      Als wir auf den Parkplatz fuhren, starrten wir zu einem riesigen Plakat am Theater hinauf, auf dem Les Misérables stand. »Das sollten wir daheim an die Hauswand hängen«, sagte ich zu Ramona. »Genauso fühle ich mich zurzeit. Vielleicht geht es in dem Stück um uns.« Sie lachte.

      Nachdem ich schon drei verschiedene Filmversionen gesehen und Victor Hugos dicken Klassiker zum größten Teil auch gelesen hatte, war ich jetzt neugierig auf die Bühnenfassung.

      Ich hatte keine Ahnung, wie sehr mich das Stück treffen würde.

      Und wie sehr es auf unsere jetzige Situation zutraf.

      Les Misérables erzählt die Lebensgeschichte von Jean Valjean, der in ein französisches Gefängnis geworfen wird, weil er einen Laib Brot gestohlen hat. Als er nach 19 Jahren auf Bewährung freigelassen wird, muss er feststellen, dass er durch seine Vergangenheit zu einem Leben als Ausgestoßener verdammt ist. Der einzige Mensch, der sich mit ihm anfreundet, ist ein bescheidener Bischof. Aber verbittert durch die langen Jahre im Gefängnis vergilt Valjean dem Bischof seine Freundschaft eines Nachts damit, dass er ihm sein Tafelsilber stiehlt. Die Polizei fängt ihn und bringt ihn zurück. Mit gesenktem Kopf steht er vor dem Bischof, dazu verdammt, den Rest seines Lebens im Gefängnis zu verbringen.

      »Wir haben bei diesem Mann einen Silberteller gefunden«, sagt einer der Polizisten. »Den hat er wohl bei Ihnen gestohlen, oder nicht?«

      Der Bischof hält einen Moment inne. Er kennt Valjeans Vergangenheit und fragt sich, wie seine Zukunft wohl aussehen wird. Dann sagt er etwas, was niemand erwartet hatte. »Nein, ich habe ihm die Sachen geschenkt. Aber ich bin froh, dass Sie ihn noch einmal hergebracht haben, denn er hat vergessen, die silbernen Kerzenständer mitzunehmen.«

      Als die Polizisten gegangen sind, fällt Valjean dem Bischof zu Füßen. Er bringt kein Wort heraus. Sein Gesicht ist tränenüberströmt. Überwältigt von so viel Gnade schwört Valjean, dass er von nun an ein anderer Mensch sein will.

      Schon bald wird er ein erfolgreicher Fabrikbesitzer und wird an seinem neuen Wohnort hoch geehrt. Aber eines Tages kommt Inspektor Javert in die Stadt, Valjeans Erzfeind aus seiner Zeit im Gefängnis. Javert, der selbst vor seiner Vergangenheit davonläuft, hat noch eine alte Rechnung zu begleichen. Von da an verfolgt er seinen Feind, Valjean, und ist wild entschlossen, seine Schuld zu beweisen und dafür zu sorgen, dass er wieder im Gefängnis landet. Aber Valjean hält sich an sein Gelübde. Er rächt sich nicht an Javert, was diesen nur noch wütender macht. Voller Liebe adoptiert Valjean ein Kind und setzt später sein eigenes Leben für den Verlobten seiner Tochter aufs Spiel. Während der ganzen Geschichte überwindet er das Böse immer wieder mit dem Guten, entscheidet sich für die Freude, statt bitter zu werden, und überwindet schließlich sogar seinen Erzfeind Javert mit der Liebe Gottes.

      Als schließlich der Vorhang zufiel, saß ich weinend da, so sehr hatte mich diese Geschichte von Gnade und Vergebung berührt. Sie müssen wissen, dass ich normalerweise nicht nah am Wasser gebaut bin. Das letzte Mal habe ich geweint, als ich in der vierten Klasse war und der Hund in meiner Lieblingsserie, Old Yeller, eines Samstagnachmittags starb. Aber jetzt stellte ich mir zum ersten Mal eine Frage, die mein ganzes Leben verändern sollte: Wie wollte ich werden? Wie Valjean oder wie Javert?

      An diesem Abend saßen wir in unserem 119 Dollar teuren Hotelzimmer, aßen Erdbeeren mit Schokoüberzug (ein Geschenk des Hauses), sprachen über die Hauptdarsteller und fragten uns: Was unterscheidet die, die auferstehen, von denen, die untergehen? Was unterscheidet die, die aufgeben, von denen, die triumphieren?

      Sieben Jahre lang war ich jetzt auf der Suche nach der Antwort auf diese Frage.

      In dieser Zeit habe ich viel über Menschen und Geschichten, die ich kenne, nachgedacht. Ich habe über biblische Wahrheiten nachgedacht, die mir auf dem Weg zur Freude helfen könnten. Das Buch, das Sie jetzt in den Händen halten, erzählt meine eigene Geschichte, aber auch die von vielen anderen, die durch noch schwierigere Zeiten gehen als ich und entdeckt haben, dass Lachen lebensnotwendig ist und dass es immer einen Grund zur Freude geben wird. Während meiner Recherchen für dieses Buch wurde mir klar, dass diese Menschen fünf wichtige Eigenschaften haben, die man unbedingt braucht, um ein Leben voller Freude zu leben. Wenn Sie unerwartetes Unglück getroffen hat, so können diese Eigenschaften wieder Lachen in Ihr Leben bringen und Ihnen helfen, so durchs Leben zu gehen, wie Valjean es tat.

      Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass diese fünf Eigenschaften mein eigenes Leben von Grund auf verändert haben. Sie haben mir Freude, Frieden und Hoffnung gegeben.

      Ich kann es kaum erwarten, Ihnen zu erzählen, welche fünf Eigenschaften das sind.

      Aber wir müssen uns ja nicht draufsetzen

      Lache viel, dann hast du im Alter die Falten

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