Was macht das Stinktier im Kofferraum?. Phil Callaway
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und doch werden wir nicht von ihnen überwältigt.
Wir sind oft ratlos, aber nie verzweifelt. Von Menschen
werden wir verfolgt, aber bei Gott finden wir Zuflucht.
Wir werden zu Boden geschlagen, aber wir kommen
dabei nicht um.
2. KORINTHER 4,8-9
Man muss nicht erst in die Wüste gehen, um zu entdecken, dass die Welt voller Kakteen ist. Als ich etwa zehn Jahre alt war, verlor mein Gokart die Räder, als ich gerade einen steilen Hang hinunterraste. Je älter wir werden, desto schlimmer kann es kommen. In dieser kaputten Welt überkommen uns schmerzhafte Erlebnisse. Eine schockierende Arztdiagnose, der Tod eines geliebten Menschen, die Bankenkrise. Wir sind von unserem eigenen Versagen oder von anderen enttäuscht oder stecken in widrigen Umständen.
Eines Nachts, als ich versucht war, mich meinem Elend hinzugeben, schrieb ich folgende Zeilen in ein Tagebuch:
In letzter Zeit scheint Gott das Wasser, durch das ich gehe, einen Zentimeter höher steigen zu lassen, als ich groß bin. Aber ich habe eine überraschende Entdeckung gemacht. Der Sturm, der über mich hinwegfegt, kann mich auch aus dem Wasser, ans andere Ufer treiben, auf Neuland. Er kann mir all meine Sicherheit nehmen, meine schönsten Pläne zunichtemachen und meine kleine Nussschale zum Kentern bringen. Der Fels, an den ich mich klammere, rührt sich bei all dem Wind kein bisschen. Und ich danke Gott, dass ich meinen Blickwinkel immer noch selbst bestimmen kann. Mein Blickwinkel bestimmt, ob das hier eine schmerzhafte oder eine nützliche Erfahrung wird. Meine Einstellung kann mir helfen zu erkennen, dass mein Problem gar nicht das eigentliche Problem ist. Das eigentliche Problem ist, wie ich das Problem sehe. Muss ich vielleicht lernen, die Dinge loszulassen, die ich ohnehin nicht ändern kann, und mich auf die Dinge zu konzentrieren, die ich ändern kann?
Aber was bedeutet das im täglichen Leben?
1 Wer hat das Stinktier in den Kofferraum gesteckt?
Als Gott die Welt erschuf, erschuf er Mann und Frau.
Und damit das Ganze dann nicht zusammenbrach,
erschuf er noch den Humor.
GUILLERMO MORDILLO
Das Leben warnt uns selten rechtzeitig vor den Überraschungen, die es bereithält. Fragen Sie einmal Patricia und Christopher Smith. Als das Ehepaar kürzlich mit seinen beiden Söhnen ein Zimmer in einem Maryland Comfort Inn nahm, freuten sie sich auf ein warmes Bett, ein heißes Bad und vielleicht ein paar extra Shampoofläschchen, die sie mit nach Hause nehmen konnten.
Aber sie bekamen weit mehr, als sie bezahlt hatten.
Um halb zwei nachts wachte Christopher auf und wollte den Fernseher ausschalten. Da entdeckte er, dass der Teppich sich bewegte. Wenn Sie gelegentlich mal in einem Hotel übernachten, dann wissen Sie, dass das kein gutes Zeichen ist. Es stellte sich heraus, dass der Teppich eine lebendige, drei Meter lange Königsboa war, die, soweit Christopher wusste, nicht in der Werbebroschüre des Hotels aufgeführt war.
Er hatte drei Möglichkeiten:
1. Er konnte seine Frau aufwecken und sie bitten, ihm seine Hausschuhe zu holen, die im Bad waren.
2. Er konnte versuchen, wieder einzuschlafen.
3. Er konnte das Hotelzimmer früher als geplant verlassen.
Die Familie entschied sich für die dritte Möglichkeit, ohne dabei noch einmal unter dem Bett nachzusehen, ob sie auch nichts vergessen hatten. Dann riefen sie die Polizei. Die Schlange konnte in die Enge getrieben und in einen großen Mülleimer bugsiert werden. Aber erst nachdem die Smiths, ebenfalls in die Enge getrieben, die Nacht im nächsten Seven-Eleven-Laden verbracht hatten. Sie beschrieben es als »grausame Qual« (was ich nicht bestreiten will), gingen in therapeutische Behandlung und verklagten den Mutterkonzern des Hotels auf 1,5 Millionen Dollar wegen »Fahrlässigkeit und vorsätzlicher seelischer Grausamkeit«.
Ich muss zugeben, dass ich genauso wenig von Reptilien begeistert bin wie die Smiths. In der dritten Klasse habe ich einmal zugesehen, wie ein Freund Mrs. Hill einen Salamander in die Bluse gesteckt hat. (Wenn Sie das lesen, Mrs. Hill, dann hoffe ich, dass Sie sich auch an meine besseren Seiten erinnern und keine rechtlichen Schritte einleiten werden.) Aber anfassen wollte ich den Salamander nicht. Ich war nur der Anstifter. Aber der beste Streich, an dem ich je beteiligt war, war, als mein Freund Bobby und ich es schafften, ein Stinktier in den Kofferraum des Autos von unserem Nachbarn zu stecken.
Wenn Sie vorhaben, sich selbst einmal dieses Vergnügen zu gönnen, sind drei Dinge äußerst wichtig:
1. Ein Stinktier (am besten ein totes),
2. die Autoschlüssel, die im Zündschloss des Autos stecken sollten,
3. und völlige Dunkelheit.
Damals, in der dritten Klasse, war Mr. Finney unser Sonntagsschullehrer, und er war der schreckhafteste Mensch, an den ich mich je von hinten angeschlichen und laut geniest habe. Er konnte auch sehr gut Akkordeon spielen, und er hatte einen Piepser – was ich für etwas übertrieben hielt bei einem Akkordeonspieler.
Samstags polierte Mr. Finney immer seinen alten Ford Fairlane, bis man die Initialen, die die Nachbarskinder auf die Motorhaube geritzt hatten, kaum noch sehen konnte. Mr. Finney war ein seltsamer Mensch. Er polierte so ziemlich alles, was ihm wichtig war, und er war so korrekt gekleidet, dass man nicht einmal einen verrutschten Manschettenknopf an ihm finden konnte.
Was wir nicht wussten, war, dass die Familie Finney am nächsten Tag in Urlaub fahren wollte. Mr. und Mrs. Finney mit ihren Kindern Joshua und Josiah hatten alles sorgfältig vorbereitet und gepackt, was sie für einen friedlichen Urlaub, weit weg von allen Sorgen unserer Kleinstadt, brauchen würden.
Als sie schliefen, legten Bobby und ich das Stinktier an seine letzte Ruhestätte, schlossen vorsichtig wieder den Kofferraumdeckel, steckten die Autoschlüssel wieder ins Zündschloss und schlichen uns auf Zehenspitzen wieder nach Hause mit Ausreden, um den Gestank zu erklären.
Wenn man jung ist, fängt der Tag noch früh an, und so waren wir rechtzeitig hellwach, um uns zu den Finneys zu schleichen und hinter einer Fichte zu verstecken. Es dauerte nicht lange, da kamen die ahnungslosen Finneys mit erwartungsvollen Gesichtern heraus, gingen zum Gartentor und stiegen in ihren Fairlane.
Was dann geschah, werde ich niemals vergessen.
Mr. Finney drehte den Zündschlüssel um und ließ den Motor aufheulen. Dann legte er den Rückwärtsgang ein. Nachdem er scharf gewendet hatte und etwa zehn Meter auf dem Schotter gefahren war, brachte er das Auto mit quietschenden Reifen zum Stehen, sodass die Steine in alle Richtungen spritzten. Im Wagen starrte Mr. Finney seine Frau mit gerunzelter Stirn an. Dann drehte er sich um und starrte seine Kinder vorwurfsvoll an. Schließlich stieß er die Autotür auf und schnüffelte herum. Als er den Autoschlüssel in das Kofferraumschloss steckte, hatte er einen Verdacht. Als er den Kofferraum öffnete, bestätigte er sich. Wie auch immer er es bisher geschafft hatte, nie die Fassung zu verlieren – jetzt funktionierte es nicht mehr. Er knallte den Kofferraum zu, stand mit geballten Fäusten da, trat gegen die Stoßstange, und die Ausdrücke, die er gebrauchte, waren so intensiv wie das Blau seines Autos. Bobby und ich beobachteten das Ganze von unserem Versteck hinter der Fichte und wussten nicht, ob wir lachen