7x7 Weltwunder. Cornelius Hartz
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Theodosianische Mauer Istanbul
Leuchtturm von Pharos Alexandria
VORWORT
Sieben Weltwunder sind nicht genug
Die Sieben ist eine magische Zahl. Sieben Wochentage, sieben Todsünden, siebter Himmel, Siebenschläfer, sieben Meere, sieben Geißlein und sieben Zwerge. Sieben Himmelskörper konnten die frühen Astronomen am Himmel ausmachen, dem Gott Apollon war die Zahl Sieben geweiht, sieben Arme hat die jüdische Menora … die Beispiele sind zahlreich. So gab es natürlich auch sieben Weltwunder, als man in der Antike daran ging, Reisenden Empfehlungen auszusprechen, was in fremden Landstrichen besonders sehenswert war.
Die älteste erhaltene Liste der sieben Weltwunder findet sich in einem Epigramm des Antipatros von Sidon (S. 136), verfasst ca. 100 v. Chr. Er nennt darin die Stadtmauern von Babylon, die Zeusstatue von Olympia, die hängenden Gärten von Babylon, den Koloss von Rhodos, die Pyramiden von Gizeh, das Grab des Königs Mausolos II. und den Artemistempel von Ephesos. Allerdings erfüllt das Gedicht einen bestimmten Zweck: All diese Bauwerke, so der Autor, habe er gesehen, doch die ersten sechs seien nichts gegen das siebte, den Artemistempel von Ephesos. In gewisser Weise hat er recht: Dieser Tempel ist der größte, der jemals in der griechisch-römischen Antike entstand.
In der Spätantike erfuhr diese Liste eine entscheidende Modifikation. Die Mauern von Babylon waren so weit dem Vergessen anheimgefallen, dass sie gestrichen und stattdessen durch ein immer noch existierendes technisches Meisterwerk ersetzt wurden – den einzigartigen Leuchtturm von Pharos in der Stadt Alexandria, das wohl höchste Bauwerk des Altertums. Schon dies zeigt die Subjektivität der damaligen Auswahl.
In dieser neuen Form wurde die Liste der sieben Weltwunder kanonisch für die Renaissancezeit, als man die Antike, ihre Bauten und ihre Bedeutung für die europäische Kultur wiederentdeckte und neu schätzen lernte. Die im 18., 19. und 20. Jh. methodisch immer weiterentwickelte Disziplin der Archäologie brachte längst vergessene Schätze ans Licht, die unter meterhohen Erd- oder Sandschichten verborgen waren, über denen im Mittelalter Städte entstanden waren, die zu Kirchen oder Festungen umgebaut worden waren oder die einst im Meer