Ein neues Ich. Джо Диспенза

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Ein neues Ich - Джо Диспенза

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dem sprichwörtlichen Hamster im Laufrad. Indem Sie ständig (bewusst oder unbewusst) über Ihre Probleme nachdenken, schaffen Sie für sich immer wieder dieselben oder ähnliche Schwierigkeiten. Und vielleicht grübeln Sie so viel über Ihre Probleme nach, weil sie eben durch Ihre Gedanken überhaupt erst entstanden sind. Ihre Schwierigkeiten fühlen sich womöglich so real an, weil Sie immer wieder diese vertrauten Gefühle hegen, die das Problem in erster Linie erst erzeugt haben. Sofern Sie weiterhin entsprechend Ihren Lebensumständen denken und fühlen, bestätigen und verstärken Sie diese bestimmte Realität auch immer wieder.

      In den nächsten Kapiteln geht es also darum, was Sie wissen und verstehen müssen, um sich verändern zu können.

      Wachsen Sie über Ihr Umfeld, Ihren Körper und die Zeit hinaus, um sich zu verändern

      Bei den meisten Menschen liegt der Fokus auf drei Dingen im Leben: auf ihrem Umfeld, ihrem Körper und der Zeit. Diese drei Elemente stehen bei ihnen nicht nur im Mittelpunkt, sondern sie denken auch analog.

      Um aber Ihr gewohntes Ich aufzugeben und ein neues Ich zu erschaffen, müssen Sie über Ihre Lebensumstände hinausdenken, über die Gefühle, die Sie in Ihrem Körper verinnerlicht haben, hinauswachsen und in einer neuen »Zeitschiene« leben. Damit Sie sich verändern, müssen Sie in Ihren Gedanken ein ideales Bild von sich haben – ein Modell, dem Sie nacheifern können und das anders und besser ist als Ihr »heutiges« Ich in Ihrem spezifischen Umfeld, Ihrem Körper und der Zeit. Alle großen Persönlichkeiten der Geschichte wussten, wie das funktioniert. Auch Sie können sich zu einer großen Persönlichkeit in Ihrem Leben entwickeln, wenn Sie erst einmal die nachfolgend vorgestellten Konzepte und Techniken gemeistert haben.

      In diesem Kapitel geht es vor allem darum, wie man sein Umfeld überwinden kann. Außerdem leisten wir schon einmal ein bisschen Vorarbeit für die beiden nachfolgenden Kapitel, die das Überwinden des Körpers und der Zeit zum Thema haben.

      Unsere Erinnerungen schaffen unser inneres Umfeld

      Bevor wir jetzt darauf eingehen, wie man sein gewohntes Ich aufgeben und ein neues Ich erschaffen kann, wollen wir einmal überlegen: Wie kam es überhaupt zu dieser Gewohnheit, immer wieder dasselbe zu denken und zu fühlen?

      Um diese Frage zu beantworten, muss ich über das Gehirn sprechen – wo alle Gedanken und Gefühle ihren Ausgang nehmen. Gemäß den Theorien der modernen Neurowissenschaft reflektiert das Gehirn alles, was wir über unser Umfeld wissen. Sämtliche Informationen, die wir im Lauf unseres Lebens aufgenommen haben, werden in den synaptischen Verbindungen des Gehirns gespeichert. Die Beziehungen zu guten Bekannten, all unsere vertrauten Besitztümer, unsere bisherigen Wohnorte und Orte, die wir besucht haben, die unzähligen Erfahrungen, die wir im Lauf der Jahre gesammelt haben – all das ist in den Gehirnstrukturen verankert. Auch die Unmengen an Handlungen und Verhaltensweisen, die wir uns eingeprägt und verinnerlicht haben und immer wieder ausführen, haben sich den verschlungenen Windungen der »grauen Zellen« eingeprägt.

      Und so spiegeln sich all unsere persönlichen Erfahrungen mit Menschen und Dingen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten buchstäblich im Neuronennetzwerk des Gehirns wider.

      Diese »Erinnerungen« an Menschen und Dinge an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten nennen wir unser äußeres Umfeld. Das Gehirn eines Menschen entspricht in großen Teilen dessen Umfeld; in ihm ist unsere persönliche Vergangenheit aufgezeichnet, es ist ein Spiegelbild unseres bisherigen Lebens.

      Im Wachzustand, während wir routinemäßig auf bestimmte Anreize von außen reagieren, aktiviert unser äußeres Umfeld diverse Schaltkreise im Gehirn. Darauf reagieren wir praktisch automatisch und denken (und reagieren) analog zu unserem Umfeld; es werden vertraute neuronale Netzwerke aktiviert, die im Gehirn fest verschaltete Erfahrungen der Vergangenheit widerspiegeln. Wir denken im Wesentlichen also automatisch immer wieder auf die uns aus unseren Erinnerungen vertraute Art und Weise.

      Wenn unsere Gedanken unsere Realität bestimmen und wir immer wieder dasselbe denken (ein Produkt und ein Spiegelbild unserer Umwelt), erzeugen wir auch tagtäglich immer wieder dieselbe Realität. Unsere inneren Gedanken und Gefühle passen also genau zu unserem äußeren Leben, da ebendiese äußere Realität mit all ihren Problemen, Umständen und Bedingungen sich auf unsere innere Gedanken- und Gefühlswelt auswirkt.

      Vertraute Erinnerungen lassen uns immer wieder dieselben Erfahrungen reproduzieren

      Tag für Tag sehen Sie dieselben Leute (zum Beispiel Ihren Chef, Ihren Partner oder Ihre Partnerin, Ihre Kinder), tun immer wieder das Gleiche (zur Arbeit fahren, Aufgaben erledigen, Gymnastikprogramm durchziehen), gehen zu denselben Orten (in Ihr Lieblingscafé, in den Lebensmittelladen um die Ecke, an Ihren Arbeitsplatz), sehen dieselben Objekte (Ihr Auto, Ihr Haus, Ihre Zahnbürste … und auch Ihren Körper). Die vertrauten Erinnerungen aus dieser Ihnen bekannten Welt erinnern Sie auch daran, immer wieder dieselben Erfahrungen zu produzieren.

      Man könnte sagen, die Umwelt steuert den Geist. Geist wird in der Neurowissenschaft als das Gehirn in Aktion definiert. Wenn Sie sich immer wieder geistig in Erinnerung rufen, wer Sie angeblich – in Bezug auf die Außenwelt – sind, erzeugen Sie auch immer wieder dieselbe Geisteshaltung. Ihre Identität wird durch all das Äußere definiert, da Sie sich ja mit all dem, was Ihre äußere Umwelt ausmacht, identifizieren. Sie beobachten also Ihre Realität mit einem Geist, der ihr entspricht, und »materialisieren« demnach auch die unendlich vielen Wahrscheinlichkeitswellen des Quantenfelds in Geschehnisse, die genau das Gehirn widerspiegeln, mit dem Sie Ihr Leben erfahren. Sie erschaffen immer wieder dasselbe.

      Sie glauben vielleicht nicht, dass Ihre Umwelt und Ihre Gedanken sich so stark ähneln und Ihre Realität sich so leicht reproduzieren lässt. Doch überlegen Sie einmal: In Ihrem Gehirn ist Ihre komplette Vergangenheit aufgezeichnet, und Ihr Geist ist das Produkt Ihres Bewusstseins. In gewissem Sinne denken Sie also immer in der Vergangenheit. Sie reagieren mit demselben physischen Gehirn, das Ihren Erinnerungen entspricht, und erzeugen dadurch eine Geisteshaltung, die Ihrer Vergangenheit entspricht, weil Ihr Gehirn ganz automatisch auf bestehende Schaltkreise zugreift und damit das schon Bekannte und bereits gemachte Erfahrungen, also Vorhersagbares abruft. Gemäß dem Quantengesetz (das übrigens nach wie vor für Sie tätig ist) wird Ihre Vergangenheit nun zu Ihrer Zukunft.

      Eine weitere Überlegung: Wenn Sie auf Basis vergangener Erinnerungen denken, können Sie auch nur vergangene Erfahrungen erzeugen. Durch all das Bekannte in Ihrem Leben denkt und fühlt das Gehirn in altvertrauten Bahnen und erschafft damit Ergebnisse, die man bereits kennt. Damit bekräftigen Sie immer wieder das Ihnen bereits bekannte Leben. Und da das Gehirn Ihrer Umwelt entspricht, docken sich Ihre Sinne jeden Morgen von Neuem an dieselbe Realität an und setzen jeden Morgen von Neuem denselben Bewusstseinsstrom in Gang.

      All die Sinneseindrücke, die Ihr Gehirn aus der Außenwelt (also Sehen, Riechen, Hören, Tasten, Schmecken) aufnimmt und verarbeitet, bringen es dazu, entsprechend der bestens vertrauten Wirklichkeit zu denken. Sie machen die Augen auf und wissen, die Person, die da neben Ihnen im Bett liegt, ist Ihr Ehemann bzw. Ihre Ehefrau, eben weil Sie gemeinsame vergangene Erfahrungen miteinander teilen. Sie hören draußen vor der Tür den Hund bellen und wissen, das ist Ihr Hund, der Gassi gehen will. Und der Rücken, der Ihnen gerade einmal wieder wehtut? Das sind, wie Sie sich erinnern, dieselben Rückenschmerzen wie gestern. Sie assoziieren Ihre äußere, vertraute Welt mit Ihrem vermeintlichen Ich durch Ihre Erinnerungen an sich selbst in dieser bestimmten Raum-Zeit-Dimension.

      Routine: Andocken an das Ich der Vergangenheit

      Was machen die meisten Leute jeden Morgen, sobald sie sich über die Sinneswahrnehmungen, die sie daran erinnern, wer sie sind,

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