Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021. A. F. Morland

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Die besten 12 Strand Krimis Juni 2021 - A. F. Morland

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ihn so ein Auslandsgespräch schon nicht arm machen. Solche Leute haben doch genug Geld.“

      „Na ja, trotzdem …“

      „Ich verstehe“, meinte Robert. „Okay, dann mach‘s gut.“

      „Du auch.“

      Katharina legte den Hörer auf den Apparat und ging ins Badezimmer. Sie entkleidete sich und duschte ausgiebig. Müdigkeit überkam sie. Kein Wunder, sie hatte einen anstrengenden Tag hinter sich. Sie gähnte herzhaft, zog ihren Pyjama an und streckte sich im Bett aus. Schlafen konnte sie jedoch nicht. Unruhig wälzte sich die Detektivin im Bett hin und her. Immer wieder ging ihr der Mord an Jannick Wolfe durch den Kopf. Wer hatte ein Interesse daran, den Action-Star zu ermorden? Katharina schaltete den Fernseher ein, in der Hoffnung, sich damit ablenken zu können.

      Doch das Gegenteil war der Fall. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines gutaussehenden Mannes. Katharina erkannte ihn sofort wieder. Sie wäre auch ohne das eingeblendete Insert darauf gekommen, dass es sich um Jannick Wolfe handelte. Obwohl sie kein italienisch sprach, verstand sie auch so, dass es um den Mord auf dem Filmgelände ging. Es folgten Fotos vom Tatort. Ein Filmbericht wurde eingeblendet. Die Schauspielerin Sophie Rosenbruck sprach mit dem Reporter des Fernsehsenders. Immer wieder unterbrach sie sich und weinte.

      „Es … es war so grauenvoll“, stammelte sie. „Ich werde dieses Erlebnis nie vergessen …“

      Sie wandte sich von der Kamera ab. Irgendjemand nahm sich ihrer an. Katharina konnte nur die Hände des Betreffenden sehen. Man holte Eckard Joswig vor die Kamera. Er wirkte gefasst, aber seine Stimme bebte merklich, als er die Ereignisse aus seiner Sicht schilderte. Danach erschien der Nachrichtensprecher und verlas die nächste Meldung.

      Katharina nahm die Fernbedienung und schaltete durch die anderen Programme. Bei einer Musiksendung blieb sie hängen. Es dauerte jedoch nicht allzu lange, bis sie eingeschlafen war.

      20

      Die Dreharbeiten, die außerhalb des Studios stattfanden, gingen schneller voran, als man erwartet hatte. Bereits kurz nach zwei Uhr waren die Szenen mit der Flucht von Simon und Sophie vor der Polizei im Kasten. Der Maskenbildner hatte bei Simon all sein Können aufgeboten, damit er von seinem toten Vorbild Jannick Wolfe nicht mehr zu unterscheiden war. Es gelang dem Stuntman sogar, die Sprechweise und den Gang nachzuahmen. Katharina überwachte den Abtransport des Filmnegativs, das in einen Banksafe gebracht wurde.

      Joswig hatte ihr zu diesem Zweck sogar einen Mietwagen zur Verfügung gestellt. Anschließend fuhr sie zurück zum Hotel. Gerade als sie auf den Parkplatz einbiegen wollte, sah sie Simon Struck aus dem Eingang des Gebäudes kommen. Er ging zu seinem roten Ferrari und setzte sich hinter das Lenkrad. Seit einiger Zeit ging ihr dieser Mann nicht mehr aus dem Kopf. Aus einer inneren Eingebung beschloss sie, sich näher mit ihm zu beschäftigen und seine Schritte zu überwachen.

      Es war möglich, das sie einer völlig falschen Spur folgte, aber irgendwo musste sie schließlich ansetzen, um den Fall zu lösen. Warum also nicht mit diesem Stuntman?

      Struck startete den Motor und fädelte sich in den fließenden Verkehr ein. Katharina nahm die Verfolgung auf. Die Fahrt führte über eine der modernen Hochstraßen. Er schien sich in dieser Gegend recht gut auszukennen. Er nahm nicht ein einziges Mal den Fuß vom Gaspedal. Fünf Kilometer folgte sie dem Ferrari bis zu einem Restaurant. Simon stellte seinen Wagen auf dem Parkplatz ab. Katharina stoppte am Straßenrand und folgte dem Stuntman unauffällig.

      Struck verschwand hinter der Glastür des Restaurants. Katharina folgte ihm, blieb neben der Tür stehen und sah, wie sich Simon Struck an einem Tisch neben einer Säule setzte. Zwei Pärchen betraten das Lokal. Katharina ging in ihrem Windschatten hinein. Sie fand einen freien Platz, von dem aus sie Simons Tisch beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Vielleicht machte der Stuntman hier nur eine Pause und die ganze Sache war umsonst, dachte Katharina. Bei einer Serviererin bestellte sie eine Kanne Kaffee. Dann hielt sie sich die umfangreiche Speisekarte vors Gesicht, um einer zufälligen Entdeckung vorzubeugen.

      Für eine Weile ließ sie sich von den verlockenden Gerichten ablenken. Hier gab es fast alles, was die italienische Küche zu bieten hatte. Als sie wieder einmal über den Rand der Speisekarte blickte, sah sie, dass Simon nicht mehr alleine war. Mit dem Rücken zu Katharina gewandt saß ein dunkelhaariger Mann in einer blauen Jacke. Er hatte sich über den Tisch gebeugt und redete auf den Stuntman ein.

      Für Katharina war es zu riskant, darauf zu warten, bis die beiden ihr Gespräch beendet hatten und das Restaurant verließen. Sie musste damit rechnen, dass sie entdeckt wurde. Der Dunkelhaarige wandte den Kopf etwas zur Seite, sodass sie ihn im Profil sehen konnte, trotzdem kam er ihr nicht bekannt vor. Katharina zahlte und verließ das Lokal.

      21

      Simon Strucks Gesicht blieb ohne Ausdruck. Während er beobachtete, wie seine Verfolgerin zahlte und sich erhob, blickte er sein Gegenüber unter gesenkten Wimpern an.

      „Ich wurde beschattet“, sagte er leise, ohne die Lippen zu bewegen. „Es ist diese Detektivin.“

      „Verdammt!“, knurrte der andere und wollte sich umdrehen.

      „Nicht!“, zischte Simon. „Sie soll nicht merken, dass wir sie bemerkt haben. Sobald sie draußen ist, folgen wir ihr.“

      „Sie wird uns noch die ganze Tour vermasseln.“

      Simon lächelte. „Keine Sorge, das wird sie nicht. Ich beobachte sie schon eine ganze Zeit lang und bin über jeden ihrer Schritte bestens unterrichtet.“ Er sah, wie sich Katharina in Richtung Ausgang bewegte. „Sehen wir nach, wohin sie jetzt fährt.“

      Er legte einen Geldschein auf den Tisch. Dann standen beide auf und folgten der Detektivin nach draußen.

      22

      Katharina Ledermacher merkte sofort, dass sie verfolgt wurde. Sie lächelte bei dem Gedanken, dass man jetzt den Spieß umdrehen wollte. Aber die beiden würden von ihr enttäuscht sein. Ohne sich umzudrehen, ging sie zu ihrem Wagen, stieg ein und fuhr los. Nach wenigen Minuten bemerkte sie im Rückspiegel den roten Ferrari. Katharina gab Gas und fuhr an einer Lastwagenkolonne entlang. Im Spiegel sah sie, wie der Ferrari ebenfalls zum Überholen ansetzte. Doch vor ihm bog ein LKW auf die Überholspur und zwang ihn zum Abbremsen.

      Inzwischen hatte Katharina einen Vorsprung von knapp tausend Metern herausgeholt, als sie vor sich eine Kreuzung sah. Ein Blick in den Rückspiegel überzeugte sie davon, dass der rote Ferrari noch nicht in Sicht war, dann bog sie nach rechts ab und gelangte auf eine Straße, die in die Innenstadt führte. Auf einem Parkplatz stoppte sie und wartete. Von hier aus konnte sie die gesamte Straße überblicken. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie den Ferrari vorüberrasen sah. Sie wartete noch einige Minuten und kehrte wieder auf die Straße zurück.

      Die Fahrt zum Hotel gestaltete sich schwierig, denn inzwischen hatte der Feierabendverkehr eingesetzt. Sie nutzte die nächste Möglichkeit, um die Hauptstraße zu verlassen, nachdem sie für eine Strecke von einem Kilometer fast dreißig Minuten gebraucht hatte. Aber auch die Nebenstrecke, die in Richtung Hotel führte, erwies sich als Fehlschlag. Katharina stoppte den Wagen in einer Parkbucht und holte die Straßenkarte aus dem Handschuhfach.

      Hupend und schleichend schob sich die Blechlawine an ihr vorbei. Joswig hatte sie gewarnt, dass der Verkehr in Rom höllisch war, aber sie befürchtete,

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