Übersäuerung. Hermann Straubinger

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Übersäuerung - Hermann Straubinger

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Belegzellen des Magens (Salzsäure- und Bikarbonatbildung)

      → Durch das vegetative Nervensystem

      

      Und unsere Nieren haben noch eine Methode, um Säuren aus dem Körper zu bekommen. Sie bauen nämlich die Aminosäure Glutamin zu Glutamat ab. Dabei wird Ammoniak frei, das sich mit den H+-Ionen der Säure zu NH4+ verbindet und so ausgeschieden werden kann.

       Die Leber – unser zentrales Basenorgan

      Unser wichtigstes Stoffwechselorgan ist die Leber. Mit ca. 1,5 kg Gewicht und einer Durchblutung von etwa 25% des Herzminutenvolumens ist die Leber unser lebender Motor, der all unsere Organe versorgt. Als Entgiftungs- aber auch Recycling-Organ verarbeitet sie aus dem Darm aufgenommene Nährstoffe wie z.B. Eiweiß und verteilt sie auf die Organe. Sie bereitet aber auch Stoffwechselschlacken und Gifte wieder auf oder entsorgt sie. Die Leber wandelt Kohlenhydrate (Glukose) in unseren »Speicherzucker« Glykogen um, und wenn diese Speicher voll sind, sogar in Fett.

      Zudem produziert die Leber die für die Verdauung so wichtige Gallenflüssigkeit, die entweder in der Gallenblase zwischengespeichert oder direkt in den Darm abgegeben wird. Dort bereitet die in ihr enthaltene Gallensäure Fette aus unserer Nahrung für die Weiterverarbeitung durch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse vor. Neben dem Verdauungssaft aus der Bauchspeicheldrüse und dem Dünndarm ist die Gallenflüssigkeit die Dritte im basischen Bunde. Alle drei neutralisieren die Magensäure im Dünndarm und leiten damit einen neuen Abschnitt des Verdauungsvorgangs ein. Denn erst in einem basischen Milieu können die Verdauungsenzyme unsere Nahrung in ihre Nährstoffe zerlegen. Für die Gallenflüssigkeit benötigt unsere Leber aber genügend basisches Natriumbikarbonat, das hauptsächlich vom Magen produziert wird, parallel mit der Bildung der sauren Magensäure.

      Unsere Leber scheidet zwar Säuren nicht direkt aus, trotzdem ist sie enorm wichtig für unseren Säure-Basen-Haushalt. Sie ist zwar rund um die Uhr tätig, zeigt jedoch zeitliche Höhe- und Tiefpunkte. So wird vormittags und um die Mittagsstunde mehr Galle gebildet als am Abend und in der Nacht. Das bedeutet, dass mittags am besten verdaut werden kann. Dafür kümmert sich die Leber in der Nacht mehr um den Aufbau der Körpersubstanzen.

       Der Magen – unsere Basenfabrik

      Wir kennen den Magen meist als saures Organ, besonders wenn wir uns ärgern. Das ist aber nicht einmal die halbe Wahrheit. Der Magen ist unser größter Basenlieferant. Neben der Salzsäure, die unsere Nahrung verdauungsgerecht bearbeitet und Bakterien und Keime abtötet, entsteht im Magen mit Natriumbikarbonat auch das Gegenteil: eine Base. Unser Magen ist nämlich ein Säure-Basen-Spalter. Was er dazu braucht, ist einfaches Kochsalz, das sich immer in unserem Blut befindet. NaCl – so sagt der Chemiker zu Kochsalz – ist ein enorm wichtiges Salz für unseren Körper. Deswegen ist die Menge auch nahezu konstant. Etwa sechs Gramm davon brauchen wir. Ein Zuviel macht uns »durstig«, weil unsere Nieren das Salz erst ab einer bestimmten Verdünnung wieder ausscheiden können. Haben wir zu wenig davon, bleibt unser Harn kochsalzfrei, weil es im Körper zurückgehalten wird. Kochsalz müssen wir allerdings deswegen nicht zusätzlich zu uns nehmen. Das Problem in den Industrienationen ist eher ein Zuviel an Salz.

      Bei einer normalen Mahlzeit bilden kleine Drüsen unseres Magens – die Belegzellen – etwa 1,1 Liter Magensaft mit ungefähr 0,5 % Salzsäure (HCl) aus Kochsalz (NaCl), Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O). Und die macht unseren Magensaft mit einem pH-Wert zwischen 1 und 3 sehr sauer.

       Zink und Enzyme als Katalysatoren

      Durch chemische Spaltung unter Zuhilfenahme des wichtigen Spurenelements Zink und im Beisein von Enzymen werden aus dem verbleibenden Rest (CO2+ OH + Na) gleichzeitig Basen in Form von Natriumbikarbonat (NaHCO3) gebildet, und zwar dreimal mehr als Säure. Übrigens: Was so chemisch klingt, ist unser bekanntes »doppelkohlensaures Natron«, das seit über hundert Jahren bei Sodbrennen verabreicht wird.

      WAS TUN BEI ÜBERSÄUERUNG?

      

Mehr basisches Mineralwasser trinken.

      

Säuren durch viel Bewegung an frischer Luft abatmen.

      

Durch Schwitzen die Haut entsäuern (Sport, Sauna).

      

Richtig essen.

      a) Lange kauen, denn unser Speichel ist basisch, und schlecht zerkaute Nahrung gärt im Darm und bildet Säuren.

      b) Nicht zu viel essen, sonst werden zu viele basische Verdauungssäfte verbraucht.

      c) Basenspendende Lebensmittel essen (Gemüse, Obst).

      

Täglich über einen begrenzten Zeitraum einen Teelöffel Natriumbikarbonat auf 1/4 l lauwarmes Wasser einnehmen.

      

Heilfasten.

      Bei akuten Schmerzen ist das durchaus hilfreich, auf Dauer beeinträchtigt man aber genau dadurch die Produktion von Basen. Und gerade deren Mangel ist die Ursache für die Beschwerden.

       Säuren werden neutralisiert

      Die Basen gehen über unseren Blutkreislauf zur Leber, wo sie für die Bildung der Galle benötigt werden. Unsere Bauchspeicheldrüse braucht sie, um die Enzyme Trypsin und Chymotrypsin herzustellen, und die alkalophilen Drüsen im Dünndarm (Brunner’sche Drüsen, Lieberkühn’sche Drüsen) benötigen sie für die Verdauung. Die ins Blut entlassenen Basen reichen normalerweise im Darm zur Neutralisierung der Magensäure. Dort verbinden sie sich mit der Magensäure wieder zu unserem bekannten Kochsalz. Während der saure Speisebrei also den direkten Weg über Magen und Zwölffingerdarm genommen hat, warten die Basen in der Bauchspeicheldrüse und in der Gallenblase darauf, dass der Speisebrei im Zwölffingerdarm ankommt. Erst dann werden die Gallensekrete abgegeben, was die Bauchspeicheldrüse wiederum dazu anregt, ihre Enzyme auszustoßen. Da beide stark basisch sind, wird nun der saure Speisebrei in einen weniger sauren Zustand übergeführt.

       Das Bindegewebe – unsere Mülldeponie

      Lange Zeit hat die Schulmedizin überhaupt das Problem einer »Übersäuerung« bestritten. Und natürlich auch, dass unser Bindegewebe darunter leidet. Seit aber immer häufiger auch anerkannte Ärzte wie etwa Dr. H.-W. Müller-Wohlfahrt von einer »Versulzung« unseres Bindegewebes durch Übersäuerung sprechen, scheint hier ein Umdenkprozess einzusetzen. Was aber ist das Bindegewebe, von dem so oft gesprochen wird? Einige bezeichnen es als ein Organ wie Herz, Lunge oder Niere mit dem Unterschied, dass es den ganzen Körper durchzieht und so die Billionen von Körperzellen miteinander verbindet.

      Unser gesamter Stoffwechsel passiert die haarfeinen Filtersysteme unseres Bindegewebes. Denn keine einzige Organzelle unseres Körpers hat einen direkten Anschluss an eine Blutader. Die feinsten Verästelungen unserer Adern (Kapillare),

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