12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket. A. F. Morland
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16
Es war schon ziemlich spät, als Milo und ich mit meinem Sportwagen den Broadway hinauffuhren. Wir hatten noch eine ganze Weile in unserem Dienstzimmer vor dem Computerschirm zugebracht. Inzwischen lagen auch schon die ersten Ergebnisse der Spurensicherung vor. Ein Teil der Fingerabdrücke konnte bereits mit den uns zur Verfügung stehenden Datenbanken abgeglichen werden.
Der Tunnel-King saß in einer Gewahrsamszelle und weigerte sich hartnäckig, seine Identität preiszugeben. Unser Psychologe Sam Linell meinte, dass der King sich vielleicht bereits dermaßen mit seiner Rolle als Herr der Unterwelt identifizierte, dass er sein vorheriges Leben völlig verdrängt hatte.
In unseren Datenbanken fand er sich jedenfalls nicht.
Aber das bedeutete eigentlich nur, dass er bisher nicht kriminell geworden und sich auch niemals für einen Job im Staatsdienst beworben hatte.
Nur einer seiner Leute hatte schwer verletzt den Kampf überlebt. Aber der war bis auf weiteres nicht vernehmungsfähig. Seine Fingerabdrücke wurden von AIDS, dem zentralen Computerprogramm zu Erfassung und zum Abgleich von Fingerprints allerdings wiedererkannt.
Allerdings nicht unter der Rubrik CRIMINAL.
Seine Prints waren genommen worden, als er sich bei der Army bewarb. Sein Name war Ethan Perrish. Man hatte ihn bei der Army sogar genommen, allerdings war er nach einem Jahr wieder entlassen worden. Wegen Drogenmissbrauchs.
Dann gab es da noch den Mann, dem ich eine Kugel mit dem 45er in die Schulter gejagt hatte, bevor seine MPi uns zersieben konnte. Auch er war im Augenblick nicht vernehmungsfähig. Zweifellos gehörte er zu der Killertruppe, die Sid und Brett und beinahe auch mich auf dem Gewissen hatten. Er war einer der Männer, die mit Nachtsichtgeräten und MPi ausgerüstet in diese dunklen Gängen unter dem Big Apple auf Menschenjagd gingen...
Seine Vernehmung erwarteten wir mit Spannung.
Schließlich bedeutete die Tatsache, dass wir ihn festgenommen hatten, dass wir vielleicht endlich einen Schritt weiter auf der Suche nach den Hintermännern in diesem schmutzigen Geschäft kamen, das die Überschrift ORGANHANDEL trug.
Seine Identität war schon interessant genug.
Er hieß Luke Montgommery, stammte aus der Bronx. Wir hatten ein umfangreiches Dossier über ihn in unserer Datenbank. Er gehörte zum Dunstkreis jener Kriminellen, die sich vor zwei Jahren die berüchtigte Schlacht vor dem Kaufhaus BIG DEAL in der 166. Straße geliefert hatten...
"Vielleicht finden wir die maskierten Killer tatsächlich unter den Verdächtigen von damals, so wie wir ursprünglich angenommen haben", meinte Milo, während wir auf dem Weg nach Hause noch über den Fall sprachen.
"Leider haben die Ermittlungen von Orry und Clive bislang keine weiteren Anhaltspunkte in diese Richtung ergeben...", gab ich zu bedenken.
"Wenn Montgommery auspackt, wissen wir vielleicht besser, wo wir suchen müssen..."
"Gut möglich."
Wir erreichten die bekannte Ecke, an der ich Milo immer absetzte. Ich hielt den Sportwagen am Straßenrand.
Milo sah mich an.
"Du denkst immer noch darüber nach, wo bei uns das Leck sein könnte, oder?"
"Du nicht, Milo?"
"Jede andere Möglichkeit wäre mir lieber, als dass es bei uns im District eine undichte Stelle gibt."
"Das geht mir genauso."
"Eine andere Frage ist noch, weshalb die Leute des Tunnel-King eigentlich so unbarmherzig angegriffen wurden. Bislang dachten wir doch, dass die Maskierten und die Tunnel-King-Leute zusammenarbeiteten..."
"Bislang hatte ich die Äußerungen des King so gedeutet, dass er das auch dachte", sagte ich.
Milo nickte.
"Schließlich wollte er uns jemanden übergeben."
"Da kann er eigentlich nur die Maskierten gemeint haben."
"Entweder wir irren uns in diesem Punkt oder..."
"...oder da hat jemand Hals über Kopf seine Meinung geändert."
Milo hob die Augenbrauen. "Und warum?"
"Vielleicht um zu verhindern, dass wir den King in die Finger bekommen und ausquetschen..."
"Das ergibt nur Sinn, wenn auch die Maskierten von unserer Aktion gewusst hätten!"
Ich nickte düster.
"Du sagst es."
Eine beunruhigende Erkenntnis.
Hinter uns hupte jemand. Unsere Ecke war nicht gerade ein Ort, der zum Dauerparken geeignet war.
"Bis morgen, Jesse."
"Bis morgen."
Milo stieg aus, winkte mir kurz zu, und ich ließ den Sportwagen nach vorne schnellen.
17
Am nächsten Morgen lagen die ersten ballistischen Berichte vor. Und so wussten wir, dass Crazy Joe tatsächlich von einem der Tunnel King-Leute umgebracht worden war.
Nur über das Motiv wussten wir nichts.
Der King saß in einem unserer Vernehmungszimmer. Sein massiges Gesicht wirkte in sich gekehrt und abwesend. Agent Baker, einer unser Verhörspezialisten trank bereits die dritte Tasse Kaffee.
Dem King hatte man auch einen Becher angeboten, er hatte ihn nicht angerührt. Inzwischen dampfte er schon nicht mehr.
Ich war auch anwesend.
Der King war eine äußerst harte Nuss, selbst für einen so erfahrenen Spezialisten wie Agent Baker, der seit Jahrzehnten Verhöre durchführte und genau wusste, wie man ein Gespräch führen musste, um dem Verhörten zu einer Aussage zu bringen.
"Hör zu, Tunnel King, du hängst ganz in einer Mordsache drin", begann Baker zum x-ten Mal von vorne.