Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach!. Gerald Pilz
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Jedoch zeigt eine Studie des Bundesverbandes Carsharing, die 2020 publiziert wurde, dass die Kundenzufriedenheit beim Free-floating-Modell lediglich 27 Prozent erreicht, während das stationsbasierte Carsharing auf einem Zufriedenheitsgrad von 83 Prozent hinsichtlich der Fahrzeugverfügbarkeit kommt.58 In Großstädten kann es trotz zahlreicher Fahrzeuge schwieriger sein, sofort ein Auto in unmittelbarer Nähe zu finden. Müssen die Nutzer erst einen längeren Fußweg zurücklegen, kann dies zur Unzufriedenheit führen, so dass sich mancher eher für eine Alternative entscheidet. Beim stationsbasierten Modell hingegen genießt der Kunde die unmittelbare Kundenbetreuung vor Ort.
Wie der ADAC in einer Untersuchung59 feststellt, haben 46,8 Prozent aller Städte mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 bis 50.000 Einwohnern einen Carsharing-Service. In kleineren Orten hingegen dominiert das stationsbasierte Modell, das dem klassischen Autoverleih sehr ähnelt und sich nur durch Nuancen unterscheidet.
Dennoch bleibt das Carsharing insgesamt betrachtet ein Randmodell, da es lediglich über 25.000 Fahrzeuge verfügt, während in Deutschland 47 Millionen Fahrzeuge zugelassen sind.60 Das Carsharing spricht eher junge Erwachsene an, die in der Großstadt leben und größere Einkäufe oder einen Transport oder spontanen Umzug planen. Auch für eine kurze Reise ist das Carsharing geeignet. Aufgrund einer zu geringen Verfügbarkeit von Fahrzeugen in der unmittelbaren Nähe erscheinen für Großstadtbewohner jedoch der gut ausgebaute öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad vorteilhafter.
Quellentipp:
Unter https://carsharing.de/alles-ueber-carsharing/carsharing-zahlen/aktuelle-zahlen-daten-zum-carsharing-deutschland finden sich weitere aktuelle Zahlen und Fakten zum Carsharing. Und auch der ADAC erklärt unter https://www.adac.de/news/carsharing-statistik-2020/ die aktuelle Entwicklung.
Der Klimaschutz und der moderne Verkehr
Die Fragen der Verkehre und der modernen Mobilitätsanforderungen können heutzutage kaum von Fragen der Maßnahmen gegen den Klimawandel getrennt werden.
Wie kann klimaneutrale Mobilität umgesetzt werden?
Klimaneutralität Klimaneutralität gewinnt immer mehr an Bedeutung, so dass es geplant ist, die Klimaneutralität in Deutschland bis zum Jahr 2045 zu vollenden. Allein bis 2030 soll der Ausstoß von Kohlendioxid um 40 Prozent verringert werden. Die →Dekarbonisierung wird für etliche Volkswirtschaften, Branchen und Unternehmen eine sehr große Herausforderung darstellen. Daher ist es wichtig, die Elektromobilität systematisch zu fördern und voranzutreiben.61
Volkswagen hat die Klimaneutralität zum zentralen Unternehmensziel erhoben und geht mit gutem Beispiel voran. So bietet Volkswagen seinen eigenen Kunden ökologischen Strom für das Laden von Elektroautos. Dieser Strom kann auch zu Hause verwendet werden und läuft unter der Bezeichnung „Volkswagen Naturstrom“. Aber auch an den LadestationLadestationen bietet Volkswagen Strom aus regenerativen Energien an. Darüber hinaus kooperiert der Autobauer mit RWE, um die Solarenergie voranzubringen. Bis zum Jahr 2025 möchte Volkswagen in den eigenen Anlagen sieben Terawattstunden Ökostrom erzeugen.62
Zudem bezieht der Konzern alle Strommengen, die in den Werken benötigt werden, aus regenerativen Energien. Ein typisches Beispiel ist die Fabrik in Zwickau, die Elektroautos für VW produziert. Der Volkswagen-Konzern plant, dass alle Produktionsstätten im Ausland mit Ausnahme von China nur auf Ökostrom zurückgreifen dürfen.63
Auf diese Weise bemüht sich VW, die Automobilherstellung klimaneutral zu gestalten. So werden vorwiegend nachhaltige Bauteile verbaut: darunter beispielsweise das Batteriegehäuse und die Felgen sowie die Reifen, bei deren Produktion möglichst wenig Kohlendioxid ausgestoßen werden soll. VW sieht vor, dass die Kohlendioxid-Emissionen je Fahrzeug um zwei Tonnen reduziert werden.64
Flankiert werden diese Maßnahmen zur DekarbonisierungDekarbonisierung und zur Klimaneutralität durch ein systematisches RecyclingRecycling von Batterien; bei diesem Schritt sollen 90 Prozent der verwendeten Rohstoffe über das Recycling wieder zurückgewonnen werden. Durch diese Maßnahme werden die Kohlendioxid-Emissionen noch weiter verringert. Eine erste Recycling-Anlage hat VW in Salzgitter errichtet. VW plant bis zum Jahr 2030, dass 70 Prozent der neu verkauften Fahrzeuge aus Elektroautos bestehen. In den USA und in China soll diese Marke 50 Prozent erreichen.65
Was bedeutet Dekarbonisierung?
DekarbonisierungDekarbonisierung bedeutet die Umstellung der Wirtschaft von fossilen Energieträgern auf alternative Energieformen. Dabei soll der Ausstoß von Kohlendioxid möglichst auf null reduziert werden. Dies gilt insbesondere für die Freisetzung von Kohlendioxid in die Atmosphäre. Dieses grundlegende Ziel des Klima- und Umweltschutzes soll bis 2050 erreicht werden; Deutschland hat sich verpflichtet, dieses Ziel schon 2045 umzusetzen. Gase wie Kohlendioxid und noch schlimmer Methan führen zu einer fortschreitenden KlimaerwärmungKlimaerwärmung und einem drastischen Klimawandel, der katastrophale Folgen für die Erde und die Staaten hat.
Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat angekündigt, dass das Unternehmen nicht mehr in Firmen investieren werde, die mehr als 25 Prozent ihrer Wertschöpfung aus fossilen Brennstoffen erzielen.66 Das Pariser Klimaabkommen beinhaltet, dass die Erderwärmung, die durch Kohlendioxidemissionen verursacht wird, auf 2 Prozent begrenzt werden soll.
Dabei müssen vor allem VerbrennermotorVerbrennermotoren reduziert oder vollständig verboten werden. Auch die konventionellen Kohlekraftwerke müssen in absehbarer Zeit abgeschaltet werden. Alternative Energieformen wie die Solarenergie sorgen dafür, dass die KohlendioxidemissionKohlendioxidemissionen nahezu auf null reduziert werden. →Dekarbonisierung bedeutet daher in erster Linie eine DefossilisierungDefossilisierung.67
Natürlich sind diese Maßnahmen nicht erschöpfend. Um den Klimawandel besser aufhalten zu können, müssen andere Lebensbereiche und Verkehrssysteme mit einbezogen werden. Dies gilt vor allem für die internationale Schifffahrt, wo Klima- und Umweltschutz bislang vollständig ausgeblendet werden. Das Ziel der Dekarbonisierung muss auch bei der Produktion und in der Bauwirtschaft größere Geltung haben, um die Treibhausgasemissionen wirksam zu verringern. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Landwirtschaft. Durch die weit verbreitete Massentierhaltung wird das besonders schädliche Methan freigesetzt. Die Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung würde einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Videotipp:
Dekarbonisierung wird in diesem Video anschaulich erklärt:
https://youtu.be/832z9a-HDcMWas ist für das Jahr 2050 hinsichtlich der Klimaneutralität geplant?
Das Jahr 2050 stellt international das Ziel dar, an dem weltweit möglichst KlimaneutralitätKlimaneutralität erreicht werden soll. Deutschland hat sich verpflichtet, diese Nullemission bereits im Jahr 2045, also fünf Jahre früher, zu verwirklichen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, bedarf es erheblicher Anstrengungen und Maßnahmen, denn es gibt noch viele Hindernisse und Hürden. Die Energiewirtschaft muss vollständig auf regenerative Quellen umgestellt werden. Das bedeutet, dass