Depressionen überwinden für Dummies. Laura L. Smith
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In Übereinstimmung mit vielen anderen Befragungen zeigt diese Studie den wirklichen Einfluss ökonomischer Unsicherheit auf die psychische Gesundheit. Verlieren finanziell nicht abgesicherte Menschen ihre Arbeit, egal ob wegen einer Schließung, Stellenabbau oder aus anderen Gründen, dann steigt ihre Anfälligkeit für Depression sprunghaft an, sofern sie kein Sicherheitsnetz haben.
Dass bei finanziellen Notsituationen Depressionen auftreten, liegt an der Bedeutung, die Geld für uns Menschen hat. Viele Menschen glauben, dass ihr persönlicher Wert davon abhängt, wie viel Geld sie haben. Wenn sie ihre Arbeit verlieren oder ihren finanziellen Pflichten nicht nachkommen können, sinkt ihr Selbstwertgefühl. Sie denken, sie lassen andere im Stich und fühlen sich schuldig.
Wenn sich Hoffnungslosigkeit breitmacht, setzt sich eine Depression fest. Dies führt dann zu einem Mangel an Motivation, einem Gefühl der Macht- und Hilflosigkeit. Diese Faktoren schränken die Fähigkeit ein, Probleme zu lösen oder produktive Maßnahmen zu ergreifen.
Wenn Sie aus finanziellen Gründen tief in bedrückende Gedanken verstrickt sind, sind Sie nicht allein. Noch nie zuvor war die finanzielle Ungleichheit so deutlich sichtbar wie heute. Millionen Menschen sind arbeitslos oder stehen vor einer bestenfalls unsicheren finanziellen Zukunft. Das Problem in dieser Situation ist, dass eine Depression zur Untätigkeit führt. Dabei müssten die Betroffenen dringend handeln und eine Problemlösung ansteuern. Dazu erfahren Sie mehr in Kapitel 14. In der Zwischenzeit sollten Sie aber einen Blick auf den nachfolgenden Abschnitt werfen. Wählen Sie Maßnahmen aus, die für Ihre eigene Situation hilfreich sein könnte.
Emotionale Buchführung
Es ist vollkommen normal, sich bei finanziellen oder beruflichen Problemen schlecht zu fühlen. Ängste, Traurigkeit oder Furcht tauchen häufig in solchen Situationen auf. Viele Betroffene zweifeln an ihrer Fähigkeit, diese Krise zu überstehen.
Akzeptieren Sie solche Gefühle, geben Sie ihnen Raum. Sie sagen Ihnen, dass etwas passieren muss. Akzeptanz ist nicht dasselbe wie in Selbstmitleid zu schwelgen. Akzeptanz bedeutet, die Gefühle anzunehmen und zu verstehen, was sie Ihnen sagen möchten. Geben Sie zu, dass Sie unter großem Stress stehen und seien Sie ehrlich zu sich selbst und den Menschen in Ihrem Umfeld.
Jetzt ist es an der Zeit, sich daran zu erinnern, wie Sie andere schwierige Zeiten in Ihrem Leben überstanden haben. Stellen Sie sich folgende Fragen:
Welche Bewältigungsstrategien haben mir schon einmal geholfen?
Wie können meine Freunde und Familie mir helfen?
An wen kann ich mich sonst noch wenden (örtliche Lebensmitteltafeln oder staatliche Hilfe)?
Wenn mich meine Gefühle überwältigen, welche professionelle psychologische Betreuung kann ich in Anspruch nehmen?
Konzentrieren Sie sich so gut wie möglich auf kleine Dinge, die Sie für Ihr psychisches Wohlbefinden tun können. Verzeihen Sie sich Ihre momentane finanzielle Situation. Höchstwahrscheinlich ist es nicht Ihre eigene Schuld. Zu Ihrer Misere haben Faktoren wie der Arbeitsmarkt, die Wirtschaftslage, eine Pandemie oder mangelnde Möglichkeiten beigetragen – alles Dinge, über die Sie keine Kontrolle haben.
Wichtig ist letztlich auch, dass Sie flexibel bleiben. Möglicherweise müssen Sie Ziele, die bisher für Sie als äußerst erstrebenswert galten, neu bewerten. Vielleicht haben Sie viel Energie in einen bestimmten Karriereverlauf investiert oder Sie haben auf eine besondere Urlaubsreise gehofft. Diese Ziele müssen angesichts der neuen Umstände gründlich überarbeitet werden. Sie sollten flexibel genug sein, sich in alle Richtungen umzuschauen und neue Möglichkeiten zu suchen.
Geld mit Verstand verwalten
In einer finanziellen Notlage steckt man nicht den Kopf in den Sand. Obwohl die Versuchung groß ist, den Geldproblemen aus dem Weg zu gehen, wächst dadurch der finanzielle Druck nur weiter (parallel zu den damit verbundenen Kosten und Zinsen). Ermitteln Sie zunächst, wie viel Geld jeden Monat zuverlässig eingeht und wie viel regelmäßig abgeht. Das klingt ganz einfach, aber wenn Sie nicht sorgfältig Buch führen, werden wichtige Informationen ganz leicht übersehen. Nehmen Sie sich Zeit und gehen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben mehrmals durch. Machen Sie sich bewusst, wie leicht man kleine Kosten einfach übersehen kann, die Ihren Plan zunichtemachen können.
Wenn Ihre Einnahmen feststehen, ziehen Sie die Ausgaben ab. Ergibt dies ein Minus, haben Sie ein Problem! Bei einem Plus sieht es schon etwas besser aus, aber Sie finden sicherlich noch Möglichkeiten, Ihre Aufwendungen weiter zu reduzieren. In diesem Buch geht es zwar eher um Depressionen als um Finanzen, aber wir geben Ihnen trotzdem ein paar Tipps, wie Sie Ihre Finanzen wieder in den Griff bekommen können:
Stellen Sie einen monatlichen Finanzplan auf und halten Sie sich daran. Legen Sie nach Möglichkeit einen kleinen Sparbetrag auf die Seite. Wenn Sie sich einige Monate daran gehalten haben, können Sie sich mit einem kleinen Geschenk belohnen.
Tragen Sie Schulden ab. Befassen Sie sich zuerst mit den Schulden mit der höchsten Zinsbelastung. Das sind meistens der Überziehungskredit auf dem normalen Konto oder Kreditkartenschulden. Zahlen Sie immer etwas mehr zurück als den Minimalbetrag. Vermeiden Sie weitere Zahlungen mit Kreditkarten, wenn Sie das daraus entstehende Minus nicht innerhalb eines Monats ausgleichen können.
Steigern Sie Ihre Einnahmen. Suchen Sie nach einem Nebenjob, machen Sie ein Hobby zum Geschäft oder legen Sie jeden Monat eine zusätzliche Schicht ein. Haben Sie eine Sammlung oder besitzen Sie Gegenstände, die zusätzliches Geld einbringen könnten? Prüfen Sie, ob ein Verkauf Sinn macht.
Kürzen Sie Ihre Ausgaben. Kein Kaffee auf dem Weg zur Arbeit und kein Essen im Restaurant ohne besonderen Anlass. Kündigen Sie fristgerecht überflüssige Abonnements, steigen Sie auf günstigere Tarife um und kaufen Sie weniger »Kram«. Fragen Sie sich bei jedem Kaufimpuls, ob Sie etwas wirklich brauchen oder einfach nur haben wollen. Kaufen Sie nichts, was nicht notwendig ist.
Manche Leute haben den Luxus, von zu Hause arbeiten zu können. Das war während der Pandemie sehr praktisch. Viele machten dabei eine interessante Entdeckung: Sie gaben monatlich erheblich weniger Geld für Dinge wie Essen gehen, Kleidung, Transportmittel, Unterhaltung und so weiter aus. Was vor der Pandemie als unverzichtbar galt, war einfach nicht mehr nötig. Den meisten Menschen hilft das dabei, den Unterschied zwischen Wollen und Brauchen zu erkennen. Heimarbeit erleichtert diese Erkenntnis.
Diskriminierung und Depression
Diskriminierung hat viele Erscheinungsformen. Menschen leiden unter Diskriminierung nach Rasse, Geschlecht, sexueller Identität, Klasse, Volkszugehörigkeit, Sozialstatus und vielen anderen Aspekten. Wie andere Stressfaktoren im Leben kann die ständige Konfrontation mit Diskriminierung an der psychischen Verfassung der Betroffenen nagen. Viele Menschen erleben dies täglich. Die folgenden Ausprägungen sind nur einige Beispiele:
Kontrollen und Leibesvisitationen