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Siehst du das auch so? Die Welt, die wir immer als außen gesehen haben, existiert also nur in uns. In uns findet also die Welt statt. Und ist meine Welt dieselbe wie deine? Prüfe dies einmal bei deinem Partner, bei Freunden und der Familie, ob ihr alle in derselben Welt lebt. Noch einfacher ist es, wenn wir dies bei Menschen, die nicht die gleiche Musik hören wie wir, beobachten, bei Menschen, die andere politische Interessen haben, aus anderen Kulturen kommen oder eine andere Religion haben als wir. Ob sie in derselben Welt leben?
Es gibt fast acht Milliarden Menschen auf dieser Welt und damit auch acht Milliarden Innenwelten, die die Außenwelt interpretieren. Kannst du mir folgen? Du musst mich nicht verstehen. Auch ich verstehe es nicht, da der Verstand begrenzt ist und dieser Sichtweise nicht so ohne Weiteres folgen kann.
Folge mir aus dir heraus, folge deiner Seele, deinem Herzen, und lausche diesen Worten. Wenn es nun die Welt da draußen nur in dir gibt, wie sieht es dann mit deinem Innenleben aus? Deine Innenwelt, wie du dich in dir fühlst, wahrnimmst, vielleicht auch mit dir sprichst, deinem Bauchgefühl, deiner Intuition usw., also all das, was du seit vielen Jahren als dein Innenleben wahrgenommen hast. Wie sieht es damit aus? Gibt es nun ein Innenleben für dich und ein gerade neu entdecktes Außenleben, das aber eigentlich innen ist? Es gibt also deine eigene innere Welt und die Welt von draußen, die du in dir interpretierst.
Aus meiner Sicht kommt es damit zu einem kleinen Konflikt zwischen zwei inneren Welten, da ich die Außenwelt auch in mir interpretiere. Es kann aber keine zwei Welten in deinem Inneren geben. Deswegen werden die beiden inneren Welten zu einer Welt in dir. Da diese verschmolzenen Welten zu einer Welt in dir geworden sind, kannst du selbst in dir Frieden mit der Welt machen, mit dir, deiner Menschen- und Tierfamilie sowie mit der Natur. Es ist alles möglich, wie schon im ersten Kapitel beim Beispiel mit dem Samen (➛ Seite 13) erwähnt, wo das ganze Universum in dir zu Hause ist.
Versuche das mehr und mehr in deinem Alltag zu realisieren. Dein Kopf beginn dann zu grübeln, weil er vielleicht noch nie an so etwas gedacht hat. Dein Verstand nimmt immer an, dass das Außen außen und das Innen innen ist. Du wirst erkennen, dass alles eins ist.
Wir leben in einer sehr wissenschaftlichen Welt. Lass uns zusammen sehr nüchterne, spirituelle Wissenschaft betreiben. Laut wissenschaftlichen Studien muss alles beweisbar sein und hundertprozentig übereinstimmen. Wenn wir einmal schauen, wie viel unser Auge von dem wahrnehmen kann, was wahrnehmbar ist, d. h. ein Spektrum von hundert Prozent, dann kann unser Auge weniger als ein Prozent von allem, was es zu sehen gibt, sehen. Unser Ohr hört weniger als ein Prozent von allem, was man hören kann. Unsere Wissenschaft basiert also auf weniger als einem Prozent der Wirklichkeit. Eine solche Wissenschaft müsste also ein völliger Humbug sein, denn bei weniger als einem Prozent Wahrgenommenem und den restlichen neunundneunzig Prozent Nicht-Wahrgenommenem kann es das alles gar nicht geben. Aber so betrachtet man es nicht. Wenn das mit unserer Wissenschaft so ist, dann ist das alles nicht viel wert und entspricht nicht der Wahrheit, sondern lediglich der Wahrheit von einem Prozent, was erforscht ist. Damit könnte ich gut leben. Es gibt also noch viel Luft nach oben bei unserer Wissenschaft.
Lass uns das Spektrum in uns erweitern, sodass wir in die vollen hundert Prozent eintauchen können. Unser Wesen war bereits da, bevor es den Urknall gab. Es kommt von dorther, wo das erste Wort gesprochen wurde, aus der Stille. Alles, was Materie ist, Gefühle, Farben, Schwingungen, all das schwingt in vielen Millionen Frequenzen. Das ganze Universum, die ganze Welt, die Körper, die Chakren, die geistige Welt: Alles ist mit Schwingungen aufgebaut. Aber unser Wesen ist absolut still. Und etwas, das still ist, hat keine Resonanz und keine Frequenz. Dies bedeutet: Unser Wesen durchdringt das gesamte Universum. Es ist in allem und eins mit allem, was ist. Alles, was Frequenz und Resonanz hat, sind wir nicht, und doch sind wir alles. Die Stille ist immerwährend hier. Ich bitte dich, auch während des Lesens ab und zu einen Moment innezuhalten und der Stille zu lauschen, die du bist. Dein Wesen ist immer hier und immer jetzt und es ist immer still in dir. Doch dies ist oft zugedeckt und überdeckt mit Geräuschen, Einflüssen, Gedanken, Sorgen, Zweifeln, Ängsten, Erfolgsdruck, Zielerfüllungen und vielem mehr. Entdecke, was du wirklich bist, indem wir die Geschichten über uns zusammen aufdecken, um dem, was wir wirklich sind, näherzukommen.
Die meisten Menschen, die zu mir kommen, möchten oft in und zur Ruhe kommen und ihre Mitte finden, um ihr volles Potenzial leben zu können. Die Stille ist immer da und immer hier. Es gibt keinen Weg dahin, weil wir bereits da sind. Solange jemand in uns ist, der in die Ruhe kommen möchte, ist er auf dem Weg zu realisieren, dass es bereits still in ihm ist. Du kannst das mit einem Plattenspieler vergleichen. Die Mitte, auf die die Schallplatte aufgelegt wird, ist immer in der Mitte und bleibt immer am gleichen Ort.
Wir sind nicht die Platte, die sich dreht, und wir sind auch nicht die Geräusche oder die Musik, die sie von sich gibt. Wir sind die Mitte, die all dies überhaupt möglich macht. Wir denken aber, dass wir das sind, was sich bewegt und Lärm macht, und wir versuchen, auf dieser Ebene der Platte in die Mitte oder in die Ruhe zu kommen. Doch da wir das nicht sind, können wir dort nie in die Ruhe kommen und die Stille finden. Wir suchen am falschen Ort. Du bist die Mitte des »Plattenspielers«, und du bleibst immer am gleichen Ort. Doch die Welt und die Frequenzen drehen sich um dich herum. Statt deine Mitte zu suchen und sie finden zu wollen, darfst du realisieren, dass du das rundherum nicht bist. Du hast deine Mitte und die Stille nie verlassen. Du darfst erkennen, was du nicht bist, um zu realisieren, was du schon immer gewesen bist. Es klingt alles sehr einfach, und das ist es auch. Und es ist doch nicht ganz so einfach. Das Universum hat alles ganz einfach gemacht. Der Verstand sucht die Perfektion. Doch die gibt es im Universum nicht. Es ist alles schon in Ordnung. Es ist in Ordnung, alles absolut vollkommen, jedoch nicht perfekt.
Im Lauf des Lebens kommen viele Geschichten dazu, die wir in unserem Gehirn abspeichern. Unser Wesen wird dabei durch die vielen Geschichten zugedeckt. Nun beginnt eine tiefe Innenschau, und man beginnt, die erste Schicht zu beobachten, zu beleuchten, zu durchleuchten und zu erlösen. Wir beginnen damit, die oberste bewusste Schicht zu durchleuchten. Wie bereits ausgeführt: Wir leben mit fünf Prozent Bewusstsein und fünfundneunzig Prozent Unterbewusstsein. Beginnen wir also mit der obersten Schicht. Ist diese erlöst, kommen die restlichen neunundneunzig Prozent näher an die Oberfläche. Dies bedeutet, ein Prozent aus dem Unterbewusstsein taucht bei den fünf Prozent Bewusstsein auf. Wenn die nächste Schicht durchleuchtet und erlöst wird, kommen die restlichen achtundneunzig Prozent nach oben, und davon sind nun zwei Prozent Unterbewusstsein, die in den fünf Prozent Tagesbewusstsein auftauchen. Wenn wir dies durchführen und Schicht für Schicht erlösen, kommt das Unterbewusstsein automatisch an die Oberfläche und wird dort beleuchtet und erlöst. Dazu sind Geduld, Hingabe, Demut, ein wacher Geist und Achtsamkeit notwendig. Was kommt danach, wenn alles aufgelöst ist? Du erwachst zum kosmischen Menschen. Dein Wesen ist die größte Kraft im Universum, das ewig und unbegrenzt ist und in dem es alle Möglichkeiten gibt. Dein Wesen trägt das volle Potenzial des ganzen Universums in sich drin. Es ist alles möglich. In jedem Moment. Sei daher offen und bereit für kleine und große Wunder.
Lass uns jetzt noch tiefer hineinblicken in unser Wesen und uns zusammen eine Erfahrung machen, um erahnen zu können, was ich meine, ohne es verstehen zu müssen. Wenn du ein Glas betrachtest, frage ich dich: Bist du das Glas? Oder bist du der bzw. die Wahrnehmende? Also der stille Beobachter in dir, der die Gegenstände um sich herum zwar wahrnehmen kann, sich jedoch bewusst ist, dass er diese Gegenstände selbst nicht ist. Kannst du nachvollziehen, was ich meine? Du nimmst also vieles um dich herum wahr, doch du bist nicht das, was du wahrnimmst, sondern derjenige, der wahrnimmt. Einverstanden?
Wenn das so ist, dann schau einmal deine Hand an. Bist du diese Hand oder bist du immer noch der Wahrnehmende?