Bilanzen erstellen und lesen für Dummies. Michael Griga

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Bilanzen erstellen und lesen für Dummies - Michael Griga

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Ihrer Bäckerei stellen Sie Ihrem Betrieb Eigenkapital zur Verfügung. Dieses Geld wollen Sie natürlich auch verzinst haben; sonst hätten Sie es besser gleich bei Ihrer Sparkasse angelegt. In der Kostenrechnung wird diese Verzinsung mithilfe der kalkulatorischen Zinsen erfasst. Allerdings nicht in der Buchhaltung: Schließlich haben Sie von niemandem Zinszahlungen erhalten.

       Kalkulatorische Abschreibungen: Bei der kalkulatorischen Abschreibung wird die geplante Nutzungsdauer berücksichtigt. In der Finanzbuchhaltung muss hingegen immer die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, die das Finanzministerium vorgibt, angenommen werden.

       Kalkulatorische Miete: Oftmals werden Räume oder Sachen betrieblich genutzt, die sich im Privatbesitz des jeweiligen Unternehmers befinden. Meist kommt es dabei nicht zu tatsächlichen Mietzahlungen. Deshalb darf in der Buchhaltung dafür nun mal nichts angesetzt werden. Anders in der Kostenrechnung; hier können Sie eine kalkulatorische Miete veranschlagen. Das sind übrigens klassische Zusatzkosten.

       Kalkulatorischer Unternehmerlohn: Da ein Einzelunternehmer kein Angestellter seines eigenen Unternehmens ist, kann er auch kein Entgelt beziehen. Folglich wird in der Buchhaltung hierfür auch nichts berücksichtigt. In der Kostenrechnung aber darf der kalkulatorische Unternehmerlohn als der »Ersatz« für das Entgelt des Einzelunternehmers angesetzt werden. Das sind übrigens Zusatzkosten.

      Aufgabe 2.1

      Sie betreiben ein florierendes Fliesen- und Sanitärgeschäft. Die überschüssige Liquidität packen Sie nicht in Ihren Geldspeicher, sondern in Unternehmensanleihen führender europäischer Unternehmen. Diese Anleihen werfen ordentliche Zinsen ab. Dient dieses Geschäft dem Betriebszweck?

      Aufgabe 2.2

      Sie haben zusammen mit ein paar Bekannten eine kleine Softwareschmiede in Berlin gegründet. Eine Mitarbeiterin der Softwareschmiede benötigte letzten Monat kurzfristig einen Mitarbeiterkredit für den Kauf eines E-Bikes. Diesen Monat zahlt die Mitarbeiterin den Kredit wieder zurück. Handelt es sich um eine Einzahlung?

      Aufgabe 2.3

      Sie haben Geschenke eingekauft. Damit Ihr Partner nichts davon mitbekommt, haben Sie mit der Kundenkarte bezahlt. Der Vorteil dabei: Der Rechnungsbetrag wird Ihnen erst in sechs Monaten vom Konto abgebucht. Hatten Sie Ausgaben?

      Aufgabe 2.4

      Aufgabe 2.5

      Aufwendungen und Kosten sowie Erträge und Leistungen können sich teilweise überlappen: bei den Grundkosten und den Grundleistungen. Überschneiden sich damit auch die beiden Rechnungskreise?

      Aufgabe 2.1

      Selbst wenn die Finanzgeschäfte hochlukrativ sein sollten, zählen sie nicht zum Kerngeschäft eines Fliesen- und Sanitärfachhandels.

      Aufgabe 2.2

      Die Rückzahlung des Mitarbeiterkredits stellt eine Einzahlung dar.

      Aufgabe 2.3

      Sie hatten Ausgaben, da sich Ihre Verbindlichkeiten erhöht haben.

      Aufgabe 2.4

      Da sich Ihr Reinvermögen nicht verändert hat, handelt es sich nicht um Erträge. Das Anlagevermögen schrumpft um 750.000 Euro, Ihr Geldvermögen erhöht sich um diesen Betrag.

      Aufgabe 2.5

      Ja, die beiden Rechnungskreise überschneiden sich entsprechend.

      Ausflug in die Kostenrechnung

      IN DIESEM KAPITEL

       Was die Kostenrechnung kann

       Wie die Kostenrechnung funktioniert

      Die Kostenrechnung ist das Ergebnis des internen Rechnungswesens. Zwar beschäftigt sich dieses Buch im Folgenden hauptsächlich mit dem externen Rechnungswesen, es kann aber nicht schaden, wenn wir Sie mal eben kurz in die Geheimnisse der Kostenrechnung einweihen. Und so geheim ist das alles übrigens auch nicht …

      Die Kostenrechnung will die anfallenden Kosten möglichst exakt auf jedes einzelne Produkt verteilen. Dadurch können Sie die Preise Ihrer Produkte besser bestimmen, leichter Entscheidungen treffen und haben die Kostensituation stets voll im Blick.

      Um das hinzubekommen, werden Kosten erst einmal unterteilt nach

       schuldigem Produkt:Können Sie ein Produkt dingfest machen, das einzig und allein die Entstehung von Kosten zu verantworten hat, spricht man von Einzelkosten. Ohne dieses bestimmte Produkt wären die Kosten nicht entstanden. Ein Beispiel für Einzelkosten sind die Rohstoffkosten für ein bestimmtes Produkt.Werden die Kosten von unterschiedlichen Produkten verursacht, haben Sie es mit Gemeinkosten zu tun. Gemeinkosten sind zum Beispiel Gehälter in der Verwaltung, sofern Ihr Unternehmen mehrere Produkte verkauft.

       Mengenabhängigkeit:Kosten, die immer gleich sind, unabhängig davon, ob null oder sieben Millionen Exemplare eines Produkts gefertigt werden, sind fixe Kosten. Fix sind beispielsweise Mieten für Gebäude.Werden die Kosten mit jeder zusätzlich produzierten Einheit höher, sind es variable Kosten. Variabel ist etwa der Rohstoffverbrauch.

      

Werden alle Einzel- und Gemeinkosten – unabhängig davon, ob es sich um fixe oder variable Kosten handelt – auf einzelne Produkte heruntergerechnet, haben Sie es mit einer Vollkostenrechnung zu tun. Werden hingegen ausschließlich die variablen Einzel- und Gemeinkosten auf das Produkt angerechnet, nennt man das – Sie ahnen es womöglich schon – eine Teilkostenrechnung.

      Die komplette Kostenrechnung teilt sich insgesamt in drei Disziplinen auf:

      1 Die Kostenartenrechnung, die fragt: Welche Kosten fallen an?

      2 Die Kostenstellenrechnung stellt die Frage: Wo fallen die Kosten an?

      3 Die Kostenträgerrechnung fragt: Wofür fallen die Kosten an?

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