Die Kraft der Seelensprache. Martin Zoller

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Die Kraft der Seelensprache - Martin Zoller

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Ab da war ich jede Woche live im Fernsehen.

      Ich fand vor laufender Kameras Skelette, las für das Publikum die Tarotkarten, lehrte Meditationen oder analysierte politische Entwicklungen im Land. Wir produzierten in Bolivien, strahlten aber in mehreren Ländern das Programm aus. Egal ob ich in Marbella/Spanien flanierte oder in Miami am internationalen Flughafen eincheckte, die Leute kannten mich bald. Die Rückmeldungen waren fast ausnahmslos positiv. Ich war glücklich, Menschen helfen zu können und gleichzeitig ein gutes Leben zu führen.

      Nicht unüberraschend kam irgendwann der Moment, an dem ich Bolivien den Rücken kehren musste. Zum einen war die Situation vor Ort für mich sehr unsicher geworden, zum anderen hatte ich in den USA ein Angebot, um den Einstieg ins dortige Fernsehen zu versuchen. In Miami und New York bekam ich mehrere Auftritte im Fernsehen. Mit dem richtigen Einstieg ins Fernsehen hingegen funktionierte es nicht.

      Dafür hatte ich in New York eine schöne Wohnung im Upper East Side. Ich reiste immer noch viel, spürte aber, dass mir etwas fehlte. Nach vierzehn Jahren in Südamerika mit seinen vielen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen war es mir in New York einfach zu langweilig und zu groß. Ich bekam Angstzustände, als ich mir vorstellte, dass ich in einer Stadt leben würde, die in fünf Jahren noch genauso aussehen würde wie jetzt, und das in einem Land, das politisch langweilig und stabil war.

      Nach fast einem Jahr war ich wieder weg. Das Abenteuer rief mich, ich nahm mir eine Auszeit. Durch neue meditative Bilder wollte ich mir einen neuen Weg zeigen lassen. Als ich in einer Meditation spürte, dass der Nahe Osten angesagt war, war ich nicht unglücklich. Die Kultur, Musik und Mentalität dieses mir bis dahin unbekannten Erdteils hatte mich schon immer angezogen.

      Wieder einmal wechselte ich den Kontinent und fand mich kurze Zeit später in einer völlig neuen Welt. Damals war es im Nahen Osten noch mehr oder weniger ruhig. Vom Arabischen Frühling war noch nichts zu spüren. Es gab jedoch schon damals Menschen, die mich gut kannten und halb im Spaß, halb sarkastisch meinten, dass es bestimmt nur eine Frage der Zeit wäre, bis im Nahen Osten so einiges passieren würde. Schließlich, so meinten sie, würde es immer dort, wo ich war, politisch sehr unruhig werden.

      Es dauerte nur wenige Wochen und der Nahe Osten war meine Heimat. Ich bekam eine Aufenthaltsbewilligung für Beirut und reiste für Vorträge oder Seminare nach Syrien, Dubai oder in den Iran. Dank dem Internet konnte ich aber auch jederzeit weltweit arbeiten. Ich konnte meine Kunden in Südamerika, Europa oder der USA weiterhin jederzeit beraten. Auch fuhr ich an verschiedenste Orte, um Seminare abzuhalten.

      Irgendwann schrieb mir eine Frau gleichen Alters, die auch sehr medial begabt ist, eine E-Mail. Sie wollte mehr über meine Arbeit erfahren. Wir tauschten uns aus, lernten voneinander und sprachen später viel über Skype. Nach drei Monaten Chatten und Schreiben wollten wir uns treffen. Sieben Monate später waren wir verlobt und nach weiteren sieben verheiratet!

      Durch die Heirat änderte sich mein Leben und es änderte sich auch wieder nicht. Vieles wurde neu, ich hatte plötzlich eine Begleiterin, die mir obendrein viel bei meiner Arbeit half.

      Als ich sie kennenlernte, schrieb ich gerade mein Buch Hellsichtig. Das Buch wurde ein Erfolg und meine Verlegerin, Frau Giger, regte mich an, weiterzuschreiben!

      Dann entschlossen wir, meine Frau und ich, uns, unser Leben auf Europa und Südamerika auszurichten. Dem Nahen Osten haben wir zumindest teilweise und erst einmal etwas den Rücken gekehrt.

      Aber der Arabische Frühling brachte, wie schon 2001 die Anschläge in New York, eine interessante Dynamik in mein Leben. Journalisten, Politiker, Wirtschaftsleute und Privatpersonen, die von den Veränderungen dort betroffen waren, wollten wissen, was zu erwarten sei.

      Die Aufstände im Nahen Osten haben mich auch wieder dazu angeregt, meinen Fokus doch nicht wie geplant ganz aus dieser Region zu lösen. Ich war bereits vor den Unruhen dort, sah sie voraus und bin seither sehr stark mit ihnen beschäftigt.

      Heute sitze ich in der Schweiz und schreibe dieses Buch. Es ist eine Retrospektive über meine letzten zwanzig Jahre und gleichzeitig ein Blick in die Zukunft.

      Meine letzten zwanzig Jahre medialer Arbeit geschahen um den ganzen Erdball. Schreiben war schon sehr früh wichtig für mich und ich bin sehr froh, heute die Möglichkeit zu haben, mich übers Schreiben zum Ausdruck zu bringen.

      Auf den vielen Reisen lernte ich verschiedene Sprachen. Dafür kam mir mein Deutsch etwas abhanden. Die sprachlichen Hindernisse waren es wohl, die mich vor allem zu Beginn meines ersten Buches beim freien Fließenlassen der Worte hinderten. Dank meinem lieben Freund Markus Vögtli, der mir bei meinem Buch Hellsichtig tatkräftig zur Seite stand, und meiner Verlegerin Sabine Giger, die immer wieder sagte, dass mein Deutsch nicht so schlecht sei, wie ich es mir einredete, habe ich noch mehr Freude am Schreiben gefunden.

      Ich kann auf viele interessante Projekte zurückblicken. Und glücklicherweise habe ich bereits jetzt weltweit sehr viele neue, interessante Projekte in naher und etwas weiterer Zukunft, auf die ich mich freuen kann.

      Dieses Buch ist eine Hommage an alle Menschen, die mich in den letzten zwanzig Jahren begleitet haben. Ich widme es vor allem dem mir unbekannten Leser, der sich die Zeit nimmt, diese Zeilen zu lesen. Es gibt viele sehr gute Bücher und ich bin sehr dankbar, dass Sie, der Leser, gerade dieses Buch gewählt haben, um Ihr Geld und Ihre Zeit zu investieren.

      Mit meinen Eindrücken und Erfahrungen hoffe ich Anregungen geben zu können. Anregungen, um den eigenen Weg der Intuition zu gehen und um die Kunst der Medialität auszuprobieren.

      Ich möchte dem Leser Wege zeigen, die existierenden Vorurteile gegenüber der Kraft und Macht der Intuition zu hinterfragen. Wer würde heute die Möglichkeit der kreativen Kunst infrage stellen?

      Warum fällt es oft so schwer, dem Kopf zu vertrauen, aber dem inneren Gefühl nicht? Wie kommt es, dass die meisten Menschen bedingungslos irgendwelchen Befehlen folgen, der inneren Stimme aber das Vertrauen verweigern?

      Ich würde mich sehr freuen, auch in den folgenden zwanzig Jahren noch die Möglichkeit zu haben, zu schreiben, Länder bereisen zu können und weiterhin viele interessante Menschen kennenzulernen!

      Ebenfalls würde ich mich sehr freuen, wenn ich auch in den nächsten zwanzig Jahren Menschen inspirieren kann, der eigenen Intuition zu vertrauen, Bücher zu schreiben, Lieder zu komponieren, wissenschaftliche Formeln zu entwickeln, politische Strategien zu entwickeln oder neue Länder zu bereisen.

       Frühling und Sommer 2012, Basel, Istanbul, Beirut, Dubai, Bagdad

      Der mediale Profiler/Berater hofft natürlich immer nur das Beste für seinen Kunden. Mit meinen Analysen versuche ich, meinen Kunden durch das Labyrinth des Alltags zu lotsen. Dabei geht es mir, wie bereits in meinen anderen Büchern immer wieder beschrieben, nicht nur darum, ihm die Zukunft zu lesen, sondern mögliche Alternativen aufzuzeigen.

      Die meisten von uns sind freie Wesen mit einem freien Willen, zumindest in der westlichen Gesellschaft. Obwohl dieser freie Wille vorhanden ist, nutzen ihn jedoch nur wenige richtig. Aus zu vielen unterschiedlichen Kanälen, jeder davon hat eigene Interessen, wird uns immer wieder eingetrichtert, wir wären festgelegt auf einen vorbestimmten Weg.

      Mit einer Aussage legt sich der mediale Analytiker auf eine bestimmte Situation fest. Lese ich die Aura eines Kunden, so gebe ich der Person damit Werkzeuge in die Hand, die ihm helfen sollten, seinen eigenen Lebensweg besser gehen zu können. Leider sind diese Aussagen nicht immer nur positiv.

      Mache ich zum Beispiel eine Vorhersage

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