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Tests, Quiz und Abstimmungen

      Diagnostisches Assessment hat die Einschätzung des Wissensstands von Lernenden zum Ziel. Häufig lassen sich dazu klar umrissene Fragen aufstellen, die wiederum klar beantwortet werden können. Diese Fragen bieten sich für eine Umsetzung in einem automatisch auswertbaren Format an. Dadurch können schnell und unkompliziert Ergebnisse generiert werden, auf die die Dozierenden im weiteren Verlauf eingehen können.

      Ein Ziel des diagnostischen Assessment kann es auch sein, Studierende in Gruppen einzuteilen. Ein bekanntes Beispiel dafür sind Sprachtests, die Sprachlernende in Niveaus einstufen. Durch die Einordnung in diese Niveaus können Lehrende besser auf die Bedürfnisse der Lernenden eingehen.

      Aus didaktischer Sicht könnte aber auch die Zuordnung in heterogene Gruppen sinnvoll sein. Studierende, die bereits ein großes Wissen zu einem Themengebiet besitzen, können dann den Studierenden helfen, bei denen das nicht der Fall ist.

      Diagnostische Bewertungen werden häufig als Tests, Quiz oder Abstimmungen realisiert. Der Unterschied zwischen den ersten beiden Formaten ist fließend, generell kann aber festgestellt werden, dass die Ergebnisse von Tests eher ein Feedback für die Lehrenden darstellen, wohingegen Quiz – daher auch die eher informelle Bezeichnung – für die Studierenden Informationen liefern, was sie z. B. für ein Seminar wissen sollten. Bei Abstimmungen steht ein Echtzeit-Feedback im Vordergrund. Daher werden sie häufig am Beginn oder während einer synchronen Veranstaltung genutzt.

       Abbildung 2: Beispiel für eine Test-Aktivität in Moodle

      Tests und Quiz können mit den Bordmitteln gängiger Lernmanagementsysteme (LMS) wie Moodle oder ILIAS umgesetzt werden. Dort werden dann Aktivitäten erzeugt, die unterschiedliche Fragenformate wie Single Choice, Multiple-Choice, Zuordnungsaufgaben, Markieraufgaben usw. bieten. Manchmal sind die Bordmittel etwas langweilig in der Umsetzung, sodass gerade bei den Quiz auch auf externe Anbieter wie Learning Apps oder Kahoot! ausgewichen wird. Erwähnenswert ist außerdem noch H5P, dass als Plug-In in vielen Systemen genutzt werden kann. Beim Thema „Quiz“ ergibt sich eine Schnittmenge mit einem anderen Themenbereich des Lehrens und Lernen mit digitalen Medien, der sogenannten Gamification, also der Anreicherung didaktischer Konzepte durch spielerische Ansätze.

      Auch Abstimmungen können in manchen LMS mit Bordmitteln umgesetzt werden. Häufiger ist allerdings der Einsatz von explizit dazu erstellten Anwendungen. Im Hochschulkontext kommen oft das an der Universität Paderborn entstandene und mittlerweile ausgegründete PINGO und das an der Technischen Hochschule Mittelhessen entwickelte ARSnova zum Einsatz. Manche Videokonferenzsysteme wie Adobe Connect, Microsoft Teams oder Zoom bieten die Möglichkeit, Abstimmungen während eines Meetings zu starten. Der Vorteil der Hochschullösungen ist dabei, dass das Thema Datenschutz eine geringere Rolle spielt als bei den kommerziellen Anbietern.

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       Abbildung 3: Beispiel für ein Abstimmungsergebnis in PINGO, Frage: “Welche Prüfungen werden an Ihrer Hochschule eingesetzt?”

      Bei Abstimmungen steht, wie erwähnt, die synchrone Anwendung im Vordergrund. Lehrende können z. B. zu Beginn oder während einer Veranstaltung eine Frage stellen und die Studierenden stimmen dann mit einem mobilen Gerät ab. Die Ergebnisse werden in Form von Diagrammen angezeigt, auf die die Lehrenden in unterschiedlicher Form eingehen können.

      Tests, Quiz und Abstimmungen eignen sich zur Lernstandserhebung, Motivation und Aktivierung von Lernenden. Lehrende können entweder auf die Bordmittel von LMS zurückgreifen oder unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen auf externe Werkzeuge.

      Übrigens können die drei Formate auch bei formativen Prüfungs- und Bewertungsformaten eingeordnet werden, weil sie punktuell über einen längeren Zeitraum hinweg eingesetzt werden können.

       4.2. E-Portfolios

      Ein Beispiel für eine formative Assessmentmethode stellen E-Portfolios dar. Darunter versteht man die Sammlung unterschiedlicher Produkte in einer digitalen Anwendung. Lernende füllen ein E-Portfolio über einen längeren Zeitraum (z. B. während eines Semesters oder des gesamten Studiums) mit von ihnen erstellten Werken. Zu den Produkten können z. B. Essays, Bescheinigungen, Erklärvideos usw. sein.

      Wichtig ist dabei, dass die Produkte zu den jeweiligen Inhalten passen. Lehrende müssen bei der Aufgabenstellung entscheiden, ob ein Thema mit einem bestimmten Werk besonders gut umzusetzen ist oder ob den Lernenden die Auswahl des Mediums überlassen werden kann. Grundbegriffe aus einer Disziplin können etwa als Erklärvideo oder als Lernkarten mit einem Begriff auf der Vorder- und der Definition auf der Rückseite umgesetzt werden. Natürlich sollte auch darauf geachtet werden, dass es den Studierenden grundsätzlich möglich ist, bestimmte Medien für die Umsetzung zu nutzen.

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       Abbildung 4: Beispiel für ein E-Portfolio

      Ein häufig verwendetes System für E-Portfolios ist Mahara. Aber auch andere Content Managementsysteme wie WordPress oder ein Wiki können für die Portfolioarbeit genutzt werden. Mahara hat im Zusammenspiel mit Moodle den Vorteil, dass über die Aktivität „Übung“ sogenannte Ansichten eingereicht werden können und dann ähnlich wie Dokumente zur Bewertung zur Verfügung stehen. In ILIAS ist eine Portfolio-Funktion bereits integriert.

      Bei der Verwendung einer Anwendung für die Portfolio-Arbeit sollte entschieden werden, wie kreativ die Lernenden werden sollen. Während die Layout- und Designvorgaben im ILIAS-Portfolio nur rudimentär geändert werden können, bieten andere Content Managementsysteme eine Vielzahl von Vorlagen an.

      Grundsätzlich sind E-Portfolios persönliche Werke der Lernenden. Sowohl über die einzelnen Produkte wie auch über die Gestaltung der gesamten Website reflektieren sie ihren individuellen Lernprozess. Gleichzeitig bieten sie aber auch die Möglichkeit, die Beschäftigung der Studierenden mit einem Thema über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten. Erreicht werden kann dies eben durch die individuelle Ausgestaltung, aber natürlich auch über die Bewertung sowohl der einzelnen Produkte als auch des Gesamtportfolios.

      Die Portfolioarbeit hat das Potential, dass sich Lernende über einen längeren Zeitraum mit einem Themengebiet beschäftigen. Die individuelle Ausgestaltung steigert häufig die Motivation. Außerdem wird der Workload durch viele kleinere Aufgaben verteilt und sammelt sich nicht erst zum Schluss, wenn es etwa darum geht, sich auf die Klausur vorzubereiten.

      E-Portfolios können auch als summative Prüfungsleistung betrachtet werden, wenn sie erst als Gesamtprodukt am Ende einer Phase eingereicht und bewertet werden.

       4.3. E-Klausuren

      E-Klausuren sind von den hier genannten Beispielen wahrscheinlich das aufwändigste. Die Einführung von E-Klausuren ist nicht gleichbedeutend mit der Übertragung bisheriger Papierklausuren in ein digitales System. Vielmehr kommen didaktische, rechtliche und technische Zusammenhänge zum Tragen, über die sich eine Hochschule Gedanken machen muss.

      E-Klausur-Systeme haben häufig das Potential, über die didaktischen Möglichkeiten einer Papierklausur hinauszugehen. Neben der Einbettung von Medien tragen auch interaktive Fragenformate dazu bei, dass Inhalte anders abgefragt werden können, als nur mit Multiple Choice und Freitextfragen.

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