Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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14 Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm. 15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide. 16 Denn ich sage euch, dass ich es nicht mehr essen werde, bis es erfüllt wird im Reich Gottes. 17 Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch; 18 denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem Gewächs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt.
19 Und er nahm das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. 20 Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund[*] in meinem Blut, das für euch vergossen wird!
Lk 22,14–20 Das letzte Abendmahl (Mt 26,26–29; Mk 14,22–25; vgl. Joh 6,51–58) 22,14 Die Stunde, des Mahls. 22,17 Dankte, der Segensspruch vor dem Trinken. Nur bei Lukas wird der Kelch sowohl vor als auch nach dem Brot erwähnt. 22,18 Bis das Reich Gottes kommt, der Fokus liegt (im Gegensatz zu Lk 17,21) eher auf dem zukünftigen als auf dem gegenwärtigen Reich. 22,19 Brot, gr. artos, könnte ungesäuertes Brot bezeichnen. Dankte, vgl. Anm. zu 9,16. Das ist mein Leib, vgl. 1Kor 11,23–26. Jesus assoziiert seinen Leib mit dem Brot, was mitunter als Kannibalismus gedeutet wurde (Joh 6,60). 22,20 Neuer Bund, vgl. Jer 31,31; 1Kor 11,25; 2Kor 3,6; Hebr 8,8.13; 9,15; 12,24. Zur Verbindung zwischen Bund und Blut vgl. Ex 24,8.
21 Doch siehe, die Hand meines Verräters ist mit mir am Tisch. 22 Denn der Menschensohn geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; doch weh dem Menschen, durch den er verraten wird! 23 Und sie fingen an, untereinander zu fragen, wer es wohl wäre unter ihnen, der das tun würde.
Lk 22,21–23 Vorhersage des Verrats (Mt 26,21–25; Mk 14,18–21; Joh 13,21–30) 22,21 Die Hand […] ist mit mir am Tisch, vielleicht eine Anspielung auf Ps 41,10 (der Freund, der an der Mahlzeit teilnimmt). 22,22 Menschensohn, vgl. Anm. zu 5,24. Weh dem Menschen, obwohl Jesu Tod vorherbestimmt ist und er ihn willentlich annimmt, trifft Judas dennoch Verantwortung. R. Aqiva sagte: „Alles ist vorhergesehen, und [doch] ist [den Menschen] Freiheit gegeben“ (mAv 3,15).
24 Es erhob sich auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte gelten sollte. 25 Er aber sprach zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. 26 Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste und der Vornehmste wie ein Diener. 27 Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist‘s nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener.
28 Ihr aber seid‘s, die ihr ausgeharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen. 29 Und wie mir mein Vater das Reich bestimmt hat, so bestimme ich für euch, 30 dass ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch in meinem Reich und sitzen auf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.
Lk 22,24–30 Dienen als Leitung (Mt 20,24–28; Mk 10,41–45; vgl. Joh 13,3–16) 22,25 Wohltäter, gr. euergetai, wörtl. „die, die Gutes tun“; eine titulare Bezeichnung, die üblicherweise Königen zuteil wird (Jos.Bell. 3,469 [Vespasian]; 4,111 [Titus]). 22,27 Vgl. Anm. zu 12,37. 22,30 An meinem Tisch, vgl. Anm. zu 11,3. Sitzen auf Thronen, vgl. Mt 19,28; vgl. auch Ps 122,5.
31 Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. 32 Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dann umkehrst, so stärke deine Brüder. 33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. 34 Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.
Lk 22,31–34 Vorhersage der Verleugnung des Petrus (Mt 26,30–35; Mk 14,26–31; Joh 13,36–38) 22,32 Für dich gebeten, vgl. Anm. zu 3,21. Dein Glaube nicht aufhöre, deutet an, dass man Satan widerstehen kann. 22,34 Vgl. V. 54–62.