Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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9 Er fing aber an, dem Volk dies Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes für eine lange Zeit. 10 Und als die Zeit kam, sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, damit sie ihm seinen Anteil gäben an der Frucht des Weinbergs. Aber die Weingärtner schlugen ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 11 Und er sandte noch einen zweiten Knecht; sie aber schlugen den auch und schmähten ihn und schickten ihn mit leeren Händen fort. 12 Und er sandte noch einen dritten; sie aber schlugen auch den blutig und stießen ihn hinaus.
13 Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vielleicht werden sie sich vor dem scheuen. 14 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; lasst uns ihn töten, damit das Erbe unser sei! 15 Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun? 16 Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern geben.
Als sie das hörten, sprachen sie: Das sei ferne! 17 Er aber sah sie an und sprach: Was bedeutet dann das, was geschrieben steht (Psalm 118,22): »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden«? 18 Wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.
19 Und die Schriftgelehrten und die Hohenpriester trachteten danach, Hand an ihn zu legen noch in derselben Stunde, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, dass er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte.
Lk 20,9–19 Das Gleichnis von den bösen Pächtern (Mt 21,33–46; Mk 12,1–12) 20,9 Weinberg, eine Metapher für Israel (Jes 5,1–7). 20,13 Lieber, vgl. Lk 3,22; der Sohn wird mit Jesus identifiziert. 20,16 Diese Weingärtner umbringen, vgl. Anm. zu 19,27. Anderen, hier die Nachfolger Jesu. 20,17 Der Stein […], der Vers aus Ps 118,22 diente unter Jesusnachfolgern als früher Beweistext; vgl. Apg 4,11; Eph 2,20; 1Petr 2,6. Ps 118 ist Teil der Hallelpsalmen (hebr. für „Lobpreis“; Ps 113–118), die in der rabbinischen Literatur mit Feiertagen in Verbindung gebracht wurden (z.B. bPes 117a). 20,18 Vgl. Jes 8,14–15. 20,19 Vgl. Lk 19,47.
20 Und sie beobachteten ihn und sandten Leute aus, die sich stellen sollten, als wären sie gerecht; die sollten ihn fangen in seinen Worten, damit man ihn überantworten könnte der Obrigkeit und Gewalt des Statthalters. 21 Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, dass du aufrichtig redest und lehrst und achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes wahrhaftig. 22 Ist‘s recht, dass wir dem Kaiser Steuern zahlen, oder nicht?
23 Er aber merkte ihre List und sprach zu ihnen: 24 Zeigt mir einen Silbergroschen! Wessen Bild und Aufschrift hat er? Sie sprachen: Des Kaisers. 25 Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 26 Und sie konnten ihn in seinen Worten nicht fangen vor dem Volk und wunderten sich über seine Antwort und schwiegen still.
Lk 20,20–26 Steuern für den Kaiser (Mt 22,15–22; Mk 12,13–17) 20,22 Recht, dem jüdischen Gesetz nach. 20,24 Silbergroschen, eine Münze, auf der das Portrait des Kaisers abgebildet war (vgl. Anm. zu 12,59). Judas der Galiläer (vgl. Anm. zu 2,1) war der Auffassung, „die Schätzung bringe nichts anderes als offenbare Knechtschaft mit sich. Und so forderten sie das gesamte Volk auf, seine Freiheit zu schützen“ (Jos.Ant. 18,4; vgl. auch Ant. 20,102; Bell. 2,117–118; 7,253–258). Bild, gr. eikon (daher: „Ikone“); vgl. Dtn 4,16 (wo Bildnisse in menschlicher Form verboten werden). 20,25 Was Gottes ist, die Gesprächspartner Jesu müssen entscheiden, ob überhaupt etwas dem Kaiser „gehört“ oder alles zu Gott. Die christliche Tradition versteht den Ausspruch zugunsten der Zahlung (Röm 13,6–7). Jesu Gegner beschuldigen ihn, die Steuerzahlung zu untersagen, was eine plausible Auslegung von Lk 23,2 darstellt.
27 Da traten zu ihm einige der Sadduzäer, die sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 28 und sprachen: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben (Deuteronomium 25,5–6): »Wenn jemand stirbt, der eine Frau hat, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.« 29 Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. 30 Und der zweite 31 nahm sie zur Frau, dann der dritte, desgleichen alle sieben: Sie hinterließen keine