Middlemarch. George Eliot
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Präludium
Wer von Allen, denen daran gelegen ist, sich mit der Geschichte des Menschen bekannt zu machen und zu erforschen, wie dieses geheimnisvolle Wesen sich unter den mannigfachen Einwirkungen der Zeit entwickelt hat, hätte nicht einmal, wenn auch nur flüchtig, bei dem Leben der heiligen Therese verweilt und hätte nicht mild gelächelt bei dem Gedanken an das kleine Mädchen, das sich eines Morgens Hand in Hand mit seinem noch kleineren Bruder aufmachte, um nach dem Lande der Mauren zu gehen und dort ein Märtyrertum aufzusuchen? Fort trippelten sie von dem wilden Avila, die Augen weit geöffnet und hilflos aussehend wie zwei scheue Rehe, aber mit menschlich fühlenden Herzen, die bereits für eine große Idee schlugen, bis ihnen die raue Wirklichkeit in Gestalt eines Oheims entgegentrat, welcher sie von der Ausführung ihres Vorhabens zurückhielt. Diese kindliche Pilgerfahrt war für Therese ein angemessener Beginn ihrer Lebenslaufbahn. Ihre leidenschaftliche, ideale Natur verlangte nach einem tatenreichen Leben. Was konnten ihr vielbändige Ritterromane, was die gesellschaftlichen Erfolge, welche sie als glänzend begabtes Mädchen zu erwarten hatte, bieten? Die in ihr lodernde Flamme hatte so leichte Nahrung bald aufgezehrt und dürstete, von innen genährt, nach einer schrankenlosen Befriedigung, nach einem Lebenszweck, welcher, jede Erschöpfung ausschließend, die Verzweiflung