Prinzessin Feuerrose und die Honigrosenelfen. Eva Markert
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„Schöne Prinzessin!“, erwiderte die Rosenelfe schnippisch. „Du kannst ja noch nicht mal vernünftig auf einer Blüte landen!“
„Wie redest du denn mit unserer Prinzessin?“ Duftine war entsetzt.
„Ich rede, wie es mir passt“, fauchte die Elfe. „Und ob Feuerrose Prinzessin ist oder nicht, ist mir vollkommen schnurz.“
Dass die beiden sich zankten, und dann auch noch wegen ihr, war Feuerrose gar nicht recht. „Hört auf!“, bat sie. „Mir ist es auch schnurz, das ich Prinzessin bin.“ Sie blickte die fremde Rosenelfe an. „Sag uns lieber, wie du heißt.“
„Blütelia.“
„Komm mit, Blütelia. Wir wollen alle roten Rosenelfen besuchen.“
Blütelia grummelte zwar noch ein bisschen, aber sie machte sich mit Feuerrose und Duftine auf den Weg.
Die Nächsten, die sie trafen, waren die beiden Elfenjungen Samtian und Dorno.
Feuerrose stellte sich vor.
„Soso“, meinte Samtian. „Du willst also unsere Prinzessin sein?“
„Was heißt hier ‚wollen‘? Ich kann schließlich nichts dafür, dass ich als Erste geboren wurde.“
„Und weil du zuerst geboren wurde, willst du über uns bestimmen?“
„Ich will vor allem eine gute Prinzessin sein.“
Dorno war es anscheinend furchtbar egal, wer über ihn bestimmte oder auch nicht. Er gähnte. „Ach, ich bin ja sooooo müde. Ich glaube, ich muss erst mal ein bisschen schlafen.“
Das konnte Samtian überhaupt nicht begreifen. „Du bist doch gerade erst aufgewacht!“
Dorno antwortete nicht. Ihm fielen schon die Augen zu.
Feuerrose, Duftine und Blütelia flogen weiter, um den Garten zu erkunden. Immer mehr rote Rosenelfen kamen dazu.
Als der Abendstern aufblitzte, schlüpften sie zurück in ihre Rosen. Sie kuschelten sich in die samtigen Blütenblätter und träumten von dem herrlichen Sommer, der vor ihnen lag.
Am frühen Morgen
Prinzessin Feuerrose wachte schon sehr früh am Morgen auf. Noch nichts war zu hören außer dem Gezwitscher der ersten Vögel.
„Danke, liebe Vögel“, rief sie, „dass ihr mich geweckt habt!“
Sie begann sich in einem großen Tautropfen zu waschen. Dabei sang sie:
„Ich lache und singe
tanze und springe
fliege und helfe
Ich bin eine Elfe.“
Sie sang so laut, dass sie gar nicht hörte, wie viele Rosenelfen in ihren Blüten anfingen zu murren.
„Du meine Güte! Das klingt ja schauerlich!“, schimpfte Samtian.
Dorno steckte die Nasenspitze aus seiner Rose. Er wollte etwas sagen, konnte aber nicht, weil er erst ausgiebig gähnen musste.
„Welcher Idiot macht hier in aller Herrgottsfrühe solch einen Lärm?“, zeterte Blütelia.
Feuerrose verstummte.
„Unsere Prinzessin hat gesungen“, erklärte Duftine.
„Sie soll gefälligst still sein, wenn andere schlafen.“
„Eine Prinzessin darf singen, wann sie will, wo sie will und so laut und schauerlich, wie sie will“, widersprach Duftine.
Feuerrose spreizte ihre Flügel, hob ab und taumelte um den Rosenstrauch herum. „Ich bin zwar eure Prinzessin“, rief sie, „aber ich möchte nichts tun, was euch ärgert. Ich verspreche euch: Wenn ich morgen aufwache, singe ich nur ganz leise.“
„Sing am besten gar nicht“, fauchte Blütelia.
Feuerrose wollte neben ihr landen, doch sie stellte sich wieder sehr unbeholfen an. Wenn Blütelia sie nicht im letzten Augenblick festgehalten hätte, wäre sie hinuntergefallen.
„Tolle Prinzessin, die weder singen noch fliegen kann“, murmelte sie.
Feuerrose tat, als hätte sie nichts gehört. „Eins verstehe ich nicht“, sagte sie. „Warum seid ihr so böse, wenn ihr früh geweckt werdet?“
„Weil wir noch sooooo müde sind.“ Das war natürlich Dorno.
„Aber wenn du natürlich früh aufstehen möchtest, Prinzessin, ...“, begann Duftine und knickste.
„Hör endlich mit dem Prinzessinnen-Getue auf! Ich wollte etwas ganz anderes sagen: Ich finde, je eher man aufsteht, desto länger dauert der Tag. Das ist doch toll!“
„Da hast du vollkommen Recht, Prin...“ Duftine brach ab, weil Feuerrose ihr einen warnenden Blick zuwarf.
„So habe ich das noch gar nicht gesehen“, mischte Samtian sich ein. „Aber es stimmt. Und je länger der Tag dauert, desto mehr können wir spielen. Aber wir brauchen es ja nicht gleich zu übertreiben. Ich jedenfalls schlaf noch ‘ne Runde.“
„Ich auch. Ihr könnt von mir aus spielen, bis ihr umfallt.“ Dorno verschwand in seiner Rose.
Feuerrose schaute Duftine und Blütelia an. „Wollen wir gemeinsam frühstücken?“
„Gern“, antwortete Duftine.
„Ohne mich.“ Blütelia verschwand in ihrer Rose. Sie blickte aber noch einmal kurz heraus und runzelte die Stirn, als sie sah, wie Feuerrose und Duftine zusammen in die Palastblüte kletterten.
Frühstück in der Palastblüte
„Schön hast du es hier.“ Duftine schaute sich um. „Richtig gemütlich. Und die dunkelroten Blütenblätter gefallen mir sehr gut!“
„Sieht es in deiner Rose denn nicht genauso aus?“, wunderte sich Feuerrose.
„Doch, schon ... Aber weil du die Prinzessin bist, ist deine Rose eine Palastblüte. Und weil sie eine Palastblüte ist, muss sie schöner sein als meine.“
„Versteh ich nicht. Ich sehe keinen Unterschied. Außer dass meine vielleicht etwas größer ist. Aber egal. Setz dich. Ich hole uns Nektar und Blütenstaub.“
Sie hockten sich auf den weichen Boden. Duftine nippte an ihrem Nektar. „Mm, das schmeckt gut!“ Erstaunt blickte sie auf Feuerroses Schälchen. „Du hast ja schon alles getrunken!“
„Ich hatte Durst“, murmelte Feuerrose.
Duftine