Prinzessin Feuerrose und die Honigrosenelfen. Eva Markert

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Prinzessin Feuerrose und die Honigrosenelfen - Eva Markert

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Prinzessin“, fügte sie hastig hinzu. „Ich wollte nicht ... Ich dachte nur ...“ Ihr Gesicht wurde so rot wie ihr Tüllkleid.

      Feuerrose füllte ihr Schälchen erneut mit Blütenstaub. Sie ahnte, was Duftine dachte. Nämlich, dass die Prinzessin zu viel und zu schnell aß.

      „Also?“, hakte Feuerrose nach. „Was wolltest du sagen?“

      „Äh .. Dass du großen Hunger hast!“

      „Das kommt, weil ich schon so lange wach bin“, behauptete Feuerrose.

      Aber das war nur eine Ausrede. Der wahre Grund, warum sie so viel in sich hineinstopfte, war, dass sie Blütenstaub köstlich fand.

      Inzwischen waren alle Rosenelfen wach.

      „Kommt raus, die Sonne ist schon aufgegangen!“, rief Samtian.

      „Ich bin schon da!“ Duftine stellte sich auf den Rand der Palastblüte und breitete ihre durchsichtigen Flügel aus.

      Feuerrose wartete, bis sie davongeschwirrt war. Dann verschlang sie noch eine Portion Blütenstaub.

      Als sie aus ihrer Rose kletterte, fühlte es sich an, als hätte sie Steine im Bauch. Schwerfällig flog sie los und musste höllisch aufpassen, dass sie nicht nach unten sackte. „Ab morgen esse ich weniger.“ Das nahm Feuerrose sich fest vor.

      Nachfliegen

      Die roten Rosenelfen spielten Nachfliegen.

      „Du bist dran!“ Duftine berührte Feuerrose an der Schulter und schoss im gleichen Augenblick senkrecht nach oben.

      Die Prinzessin unterdrückte einen Seufzer. Schon wieder war sie dran!

      Samtian jagte an ihr vorbei. „Fang mich doch!“

      Gleichzeitig sauste Blütelia auf sie zu. „Du kriegst mich nicht!“ Schon war sie zwischen den Bäumen verschwunden.

      Feuerrose wusste gar nicht, wohin sie sich zuerst wenden sollte. Ihre beiden Flügel gerieten völlig aus dem Takt. Sie schnaufte und taumelte durch die Luft und wäre beinahe mit einer Hummel zusammengestoßen.

      Wie peinlich! Die übrigen Rosenelfen durften auf keinen Fall merken, dass sie dermaßen aus der Puste war. Sie flatterte, so schnell sie konnte, hinter Blütelia her. Doch die blieb ihr immer eine Nasenlänge voraus.

      Aus den Augenwinkeln sah sie Dorno kommen. Vielleicht flog der etwas langsamer, wo er doch immer so müde war.

      Aber auch er entwischte ihr.

      Duftine hatte sich auf einen Ast der alten Eiche gesetzt, wo man nicht abgeschlagen werden konnte. Sie feuerte die Prinzessin an: „Los! Du schaffst es!“ Aber leider half das überhaupt nichts.

      Blütelia setzte sich neben Duftine. „Streng dich gefälligst an!“, rief sie. „Schließlich bist du unsere Prinzessin!“

      „Na und?“, schrie Feuerrose wütend. Ihre Flügel wurden bereits lahm und sie kriegte keine Luft mehr. Ob sie wollte oder nicht, sie musste sich ausruhen.

      Erschöpft kauerte sie zwischen den Gänseblümchen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      „Das Kleid der Prinzessin ist ja ganz nass!“

      Feuerrose fuhr herum. Samtian und Dorno hatten sich angeschlichen. Sie kicherten und stießen sich in die Seite.

      „Weil ich schwitze“, brummte Feuerrose und wäre am liebsten in der Wiese versunken.

      Blütelia kam hinzu. „Tja, die Schnellste ist unsere Prinzessin nicht gerade“, lachte sie. „Abgesehen davon, dass sie weder singen noch fliegen kann.“

      „Ihr sollt mich nicht immer Prinzessin nennen!“, rief Feuerrose aufgebracht.

      „Egal, wie wir dich nennen: Beim Nachfliegen hast du jedenfalls keine Chance gegen uns“, stellte Samtian fest.

      „Denen werde ich es zeigen! Irgendwann!“, dachte Feuerrose grimmig. Aber sie hatte keinen Schimmer, wie sie das anstellen sollte.

      Die Prinzessin der gelben Rosenelfen

      Feuerrose hockte versteckt zwischen Blättern auf einem Zweig der alten Eiche und ruhte sich aus. Die roten Rosenelfen spielten immer noch Nachfliegen und schwirrten wie wild durcheinander.

      Am anderen Ende der Wiese, nicht weit vom Teich, entdeckte Feuerrose einen Rosenstrauch, der fast so aussah wie ihrer, nur dass er gelbe Blüten hatte. Sie wurde neugierig: Ob es dort auch Elfen, Nektar und Blütenstaub gab?

      Verstohlen schaute sie sich um. Bloß nicht, dass die anderen glaubten, sie wollte wieder Nachfliegen spielen!

      Als gerade niemand hinschaute, flog sie schnell – oder zumindest ziemlich schnell - zum gelben Rosenstock hinüber. Niemand war zu sehen. Doch dann hörte Feuerrose etwas. Sie ließ sich auf dem Rand der Rose nieder, aus der das Geräusch kam. Eine Elfe in einem duftigen, gelben Tüllkleid hob erschrocken den Kopf. Tränen liefen ihr über das Gesicht.

      „Ich bin Feuerrose, die Prinzessin der roten Rosenelfen“, stellte Feuerrose sich vor.

      „Und ich bin Honigrose“, schluchzte die Elfe, „die Prinzessin der gelben Rosenelfen.“

      „Warum weinst du?“

      Honigrose schlug die Hände vors Gesicht. „Alle anderen Elfen sind zum Spielen weggeflogen. Sie sind dort hinten beim Teich, unter den Bäumen.“

      Feuerrose kniff die Augen zusammen. Die Sonnenstrahlen, die durch das Laub fielen, ließen immer wieder gelbe Punkte aufleuchten, die hin- und herflitzten.

      „Sie spielen ‚Die Reise nach Elfenland’“, erklärte Honigrose. „Eine Elfe singt das Elfenlied. Das geht so: Ich lache und singe, tanze und ...“

      „Das Lied kenne ich“, unterbrach Feuerrose sie. „Ich bin ja auch eine Elfe. Und weiter?“

      „Wenn sie aufhört zu singen, müssen sich alle so schnell wie möglich auf einen Ast setzen. Und der Letzte muss ausscheiden.“

      „Hört sich lustig an“, meinte Feuerrose. „Aber warum bist du so traurig?“

      „Weil sie mich nicht mitmachen lassen.“

      „Warum nicht?“

      „Weil ich die Prinzessin bin.“

      „Na und?“

      „Sie sagen, eine Prinzessin darf nicht mit anderen Elfen spielen. Weil sie was Besseres ist.“ Honigrose begann wieder zu weinen. „Dabei will ich gar nichts Besseres sein. Ich will nur mitspielen.“

      Feuerrose seufzte. „Mir geht es ähnlich. Blütelia und Duftine faseln auch dauernd davon, dass ich die Prinzessin bin. Trotzdem hast du es gut. Die roten Rosenelfen verlangen, dass ich mitspiele. Ich würde viel lieber nur zugucken.“

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