Amelie spielt. Eva Markert
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Amelie kniet sich auf den Boden und lässt das Feuerwehrauto mit blinkendem Baulicht und Tatütata auf die Puppenstube zufahren.
Bernie, Amelies Hund, mag dieses Geräusch nicht und verdrückt sich.
Amos führt die Puppen, die in der Puppenstube wohnen, und das macht er so toll, dass die Feuerwehrfrau zwischendurch einfach nur zuguckt.
Die Puppenmutter stürzt schreiend zum Fenster. Dort hat die Feuerwehrfrau die Leiter ausgefahren. Die Mutter krabbelt in den Rettungskorb oben auf der Leiter und fährt darin nach unten. Der Vater ist ein Stockwerk höher. Bis dahin reicht die Leiter nicht. Er muss aus dem Fenster springen. Schnell legt die Feuerwehrfrau ein Taschentuch als Sprungtuch unter das Fenster. Die Kinder, ein Junge und ein Mädchen, rutschen das Treppengeländer in der Puppenstube hinunter, weil das schneller geht, und rennen ins Freie. Das Baby in der Wiege muss die Feuerwehrfrau holen.
„Mein Portmonee!“, schreit der Vater plötzlich. Er klettert die Leiter wieder hoch und durch das Fenster zurück in die Puppenstube. „Schnell!“, brüllt die Feuerwehrfrau. „Die Tür brennt schon!“ Im letzten Augenblick kann sich der Vater durch das Fenster retten.
Als alle in Sicherheit sind, erinnert Amos seine Cousine daran, dass sie noch löschen muss.
Das hätte Amelie beinahe vergessen. Sie richtet den Schlauch auf das Puppenhaus, und bald ist das Feuer aus.
„Das hat Spaß gemacht“, meint Amos. „Von mir aus kannst du immer die Feuerwehrfrau sein.“
Aber jetzt will Amelie auch mal mit den Puppen spielen. Sie macht es wie Amos, nur dass bei ihr der Vater in den Rettungskorb klettert und die Mutter das Portmonee holt.
In der nächsten Runde gibt es einen Feuerwehrmann – das ist Amos – und eine Feuerwehrfrau – das ist Amelie. Der Feuerwehrmann bewegt gleichzeitig den Puppenvater und den Jungen, die Feuerwehrfrau bewegt die Puppenmutter und das Mädchen. Das Baby in der Wiege retten sie gemeinsam.
Sie wollen das Spiel gerade andersherum machen, mit Amelie als Feuerwehrmann und Amos als Feuerwehrfrau, da kommen Mama und Tante Susanne herein.
„Schluss für heute“, ruft Tante Susanne. „Wir müssen nach Hause.“
„Es ist bald Zeit, ins Bett zu gehen“, fügt Mama hinzu.
„Oooh!“, machen Amelie und Amos.
„Wenn ich Geburtstag habe, wünsche ich mir ein Feuerwehrauto“, sagt Amos. „Das bringe ich immer mit, wenn wir euch besuchen.“
„Und ich bring meins mit, wenn wir euch besuchen“, ruft Amelie.
Beide freuen sich schon darauf.
Mensch-ärgere-dich-nicht
Heute ist Sonntag, und am Nachmittag haben Papa und Mama Zeit, mit Amelie zu spielen. Amelie freut sich.
„Was möchtest du denn spielen?“, fragt Mama. „Vielleicht Mau Mau oder Kniffel?“
Amelie überlegt. Auf Karten und Würfel hat sie keine rechte Lust.
„Das Gänsespiel vielleicht?“, schlägt Papa vor.
Amelie schüttelt den Kopf. Das spielt sie am liebsten mit Amos.
„Am besten guckst du dir in Ruhe deine Spiele an“, sagt Mama. „Und wenn du weißt, was du willst, sagst du uns Bescheid.“
Amelie geht ins Kinderzimmer und stellt sich vor das Regal. Es ist wie verhext. Auf einmal hat sie Lust, alles zu spielen.
Nach einer Weile kommt Papa rein. „Na, kannst du dich nicht entscheiden?“, lacht er.
„Nee. Such du was für mich aus“, bittet Amelie.
„Hm“, sagt Papa. „Wie wär’s mit dem Angelspiel? Das macht dir doch immer so viel Spaß.“
„Schade, dass du nicht Mensch-ärgere-dich-nicht genommen hast“, sagt Amelie und will die Schachtel mit dem Angelspiel aus dem Regal holen.
„Moment!“, ruft Papa. „Wenn du lieber Mensch-ärgere-dich-nicht spielen möchtest, dann machen wir das.“
Mama ist nicht begeistert, als sie mit dem Karton im Esszimmer erscheinen. „Bist du sicher?“, fragt sie Amelie. „Du ärgerst dich doch jedes Mal, wenn du rausgeschmissen wirst.“
„Heute ärgere ich mich nicht“, verspricht Amelie.
Mama glaubt ihr das nicht ganz. Dennoch fängt sie an, das Spiel aufzubauen.
Amelie hilft ihr dabei und denkt insgeheim, dass sie bestimmt gewinnt und deshalb keinen Grund haben wird, sich zu ärgern.
Die ganze Familie ist versammelt. Amelies kleine Schwester Mareike sitzt in ihrem Hochstuhl mit dabei. Bernie liegt unter dem Tisch.
Es fängt nicht gut an für Amelie. Runde um Runde versucht sie, eine Sechs zu würfeln, damit sie mit ihrem Männchen loslaufen kann. Papa und Mama sind mit ihrem ersten Männchen schon fast um das ganze Spielfeld gelaufen, und Amelie kann und kann nicht raus.
Als sie endlich eine Sechs hat, kommt Papa daher und wirft sie gleich wieder raus, sodass sie von vorn anfangen muss.
Amelie weiß, dass es nur ein Spiel ist. Trotzdem muss sie aufpassen, dass sie vor Wut nicht anfängt zu heulen.
Sie ist mit ihrer ersten Spielfigur noch lange nicht im Ziel, da hat Papa drei Männchen und Mama zwei nach Hause gebracht.
Als Amelie mit ihrem zweiten Männchen fast um das Spielbrett herum ist, hat sie Glück. Sie würfelt eine Sechs. Schnell bringt sie es nach Hause.
Papa lacht. „Danke, dass du mich mit der Sechs nicht rausgeworfen hast“, sagt er.
So ein Mist! Das hat Amelie nicht gesehen. Sie ärgert sich schwarz über sich selbst.
Es kommt, wie es kommen muss: Papa gewinnt, Mama wird Zweite und Amelie verliert.
„Noch ein Spiel“, bettelt sie. Sie will unbedingt auch mal gewinnen.
Die Eltern sind einverstanden.
Das nächste Spiel läuft kein bisschen besser als das erste. Es dauert wieder ewig, bis Amelie eine Sechs würfelt.
„Du hast wirklich Pech“, meint Mama. Das tröstet Amelie kaum. Sie findet es ungerecht, dass andere immer Glück haben und sie immer nur Pech hat!
Es kommt noch schlimmer. Dauernd werfen Papa oder Mama sie raus. „Och, Mann“, mault Amelie. „Ihr seid gemein.“
Mareike lacht und quietscht und patscht mit ihren Händchen auf den Tisch. Es kommt Amelie so vor, als ob sie sie auslachen würde „Sei still, du!“, fährt sie ihre kleine Schwester an.
Erschrocken reißt Mareike die Augen auf.
„Jetzt