Amos trifft seine Freunde. Eva Markert

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Amos trifft seine Freunde - Eva Markert

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      Amos kommt ein Verdacht. Tante Martina wohl auch, denn sie fügt hinzu: „Du brauchst keine Angst zu haben. Im Kinderbecken kannst du nicht untergehen.“

      Trotzdem will Ben nicht.

      „Soll ich dich festhalten?“, bietet Amos’ Mama ihm an.

      „Nee, ich bleib hier sitzen“, antwortet Ben.

      „Haha! Er hat Angst!“, schreit Jonathan und fängt laut an zu lachen. Amelie und Amos lachen mit.

      Ben lässt den Kopf hängen.

      „Ab mit euch ins Wasser“, ruft Tante Martina, und man merkt an ihrer Stimme, dass sie es gar nicht gut findet, dass alle Ben auslachen. Und zu Ben sagt sie: „Du kannst ja ruhig noch was zugucken. Vielleicht kommst du später zu uns ins Wasser.“

      Johlend rennen Amos, Amelie und Jonathan auf das Becken zu.

      Dabei rutscht Amos aus und knallt mit voller Wucht auf den Hintern. Au, das tut richtig weh! Er muss sich anstrengen, dass er nicht anfängt zu heulen.

      Amelie und Jonathan gucken ihn an, wie er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden sitzt, und lachen sich kaputt.

      Seine Mama hilft ihm aufzustehen. „Hast du dir sehr weh getan?“, fragt sie.

      Amos will das auf keinen Fall zugeben. „Nein“, sagt er und wirft einen heimlichen Blick zu Ben hinüber. Der lacht nicht.

      Die ersten Schritte tun weh, aber im Wasser merkt er bald nichts mehr. Sie spielen weiter mit dem Ball. Amos bekommt ihn und wirft ihn Ben zu.

      Der fängt ihn, steht auf und kommt ein paar Schritte näher, ehe er den Ball zurückwirft.

      Amos wirft den Ball öfter zu Ben, und die anderen machen das auch.

      Schließlich steht Ben am Rand des Planschbeckens.

      Als Tante Martina den Ball zu ihm hinwirft, muss er ein paar Schritte ins Wasser gehen, um ihn zu fangen.

      Und auf einmal – niemand hat gemerkt, wie es gekommen ist – steht Ben neben Amos im Kreis und spielt mit. Dabei hat er solch einen Spaß, dass er lauter schreit als alle anderen zusammen.

      Amos findet, dass es viel lustiger ist, Wasserball zu spielen, wenn Ben dabei ist, weil er so schön johlt und gut fangen und werfen kann.

      Nach einiger Zeit ruft Amos’ Mama, dass sie bald rausmüssen.

      „Ich habe noch gar nicht getaucht“, brüllt Jonathan und geht sofort mit dem Kopf unter Wasser.

      „Und ich muss noch schwimmen“, schreit Amelie. Ihre Mama geht mit ihr in den tiefsten Teil des Beckens und hält die Hand unter ihren Bauch.

      Amos und Ben hüpfen und spritzen sich gegenseitig nass.

      Bens Mama kommt, um ihn abzuholen. Amos’ Mama und Tante Martina reden kurz mit ihr.

      „Das war super“, sagt Ben, bevor sie zu den Umkleidekabinen gehen. „Ich wünschte, ich könnte öfter mit euch im Planschbecken spielen.“

      „Das kannst du“, antwortet Tante Martina. „Wir haben gerade mit deiner Mama gesprochen. Sie hat nichts dagegen, dass wir dich mitnehmen, wenn wir ins Schwimmbad gehen.“

      Ben stößt einen Jubelschrei aus. „Wann geht ihr denn das nächste Mal?“, will er wissen. „Morgen?“

      Mama und Tante Martina lachen. „Ein bisschen länger musst du schon noch warten“, antwortet Mama. „Aber nicht allzu lange. Versprochen.“

       Ein Eis für einen Euro

      Nachmittags kommt Leon rüber. Er hat Langeweile und fragt Amos, ob sie im Garten spielen sollen.

      Amos freut sich. Er spielt gern mit Leon, auch weil der immer so tolle Ideen hat.

      Heute zum Beispiel schlägt er vor, Detektiv zu spielen.

      „Wie geht das?“, will Amos wissen.

      „Ganz einfach: Wir verstecken uns am Zaun hinter den Büschen und beobachten die Leute auf der Straße. Und wenn wir jemand sehen, der verdächtig ist, beschatten wir ihn.

      „Woher wissen wir, ob jemand verdächtig ist?“, erkundigt sich Amos.

      „Das merkt man. Wenn sich einer zum Beispiel dauernd umguckt oder so“, antwortet Leon.

      Die beiden legen sich auf der Lauer.

      Viele gehen auf der Straße vorbei.

      Ab und zu sagt Leon: „Guck mal, der Mann da, der sieht verdächtig aus.“

      Manchmal findet Amos das auch. Aber keiner der Verdächtigen macht Anstalten, irgendwas Verdächtiges zu tun.

      „Warte nur ab“, erwidert Leon. „Irgendwann kommt bestimmt ein Autoknacker oder ein Fahrraddieb vorbei.“

      „Oder ein Taschendieb“, ergänzt Amos. Er muss gerade an seinen Onkel Volker denken, dem man vor Kurzem das Portmonee geklaut hat.

      Leider lässt sich auf der Straße auch kein Taschendieb blicken.

      „Soll ich mein Rad holen und draußen an den Zaun lehnen?“, schlägt Amos vor. „Damit könnten wir einen Dieb anlocken.“

      „Wer stiehlt schon ein Kinderrad“, meint Leon abfällig. „Nee, das kannst du dir sparen.“

      So schnell lässt sich Amos nicht von seiner Idee abbringen. „Ein Kind könnte das Rad vielleicht gut gebrauchen“, entgegnet er. „Und Kinder klauen auch manchmal. Das habe ich neulich gehört.“

      „Nee, nee! Wenn überhaupt, müssten wir ein großes Rad nehmen“, erwidert Leon. „Aber ein Rad als Köder bringt nichts. Der Dieb braucht bloß aufzusteigen und wegzufahren. Da kommen wir nicht mit, und das Rad ist futsch. Wir sollten lieber einen Euro auf den Bürgersteig legen. Wenn ein Dieb den wegnimmt, können wir ihm leicht folgen.“

      „Ist das gestohlen, wenn man einen Euro findet und mitnimmt?“, fragt Amos zweifelnd.

      „Natürlich!“, ruft Leon im Brustton der Überzeugung. „Sag bloß, du würdest das Geld einfach einstecken?“

      Das ist genau das, was Amos tun würde. Und er würde sich sogar riesig über den Euro freuen. Bloß wagt er das nicht zu sagen, weil Leon so empört ist und weil er es sicher besser weiß, denn er ist ja zwei Jahre älter als er. Stattdessen fragt er: „Was, denkst du, sollte jemand machen, der einen Euro findet?“

      „Er muss ihn liegen lassen“, erwidert Leon. „Oder ihn irgendwo hinlegen, wo man ihn leicht sieht. Zum Beispiel auf das Mäuerchen von euren Nachbarn. Damit der, dem der Euro gehört, ihn finden kann, wenn er merkt, dass er ihn verloren hat.“

      „Die meisten merken sicher gar nicht, dass sie einen Euro verloren haben“, wendet Amos ein.

      „Wie?“

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