Tod und Schatten. Ole R. Börgdahl
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Ole R. Börgdahl
Tod und Schatten
Der erste Fall für Quint und Leidtner
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Inhaltsverzeichnis
Das Buch
Samstagabend. Ein unbekannter Toter und eine schwerverletzte Frau in einem Reisebüro in Berlin-Friedenau. Auftragskiller oder Beziehungsdrama? Spurensicherung und Gerichtsmedizin liefern keine plausiblen Ergebnisse. Warum kann sich die einzige Zeugin an nichts erinnern? Warum verstrickt sie sich in Widersprüche?
Dem unerfahrenen Kriminalkommissar Marek Quint sitzt die Zeit im Nacken. Er braucht schnelle Ergebnisse, damit ihm der neue Mordfall nicht wieder entzogen wird. Und er muss seinen Kollegen Kriminaloberkommissar Thomas Leidtner mitreißen, der längst keine Chance mehr für ihr ungleiches Ermittlerteam sieht. Doch die beiden Kommissare finden wieder zueinander, als der Fall eine ungeahnte Wendung nimmt.
Die Marek-Quint-Trilogie:
Tod und Schatten - Erster Fall (2016) - 978-3-7380-9059-8
Blut und Scherben - Zweiter Fall (2017) - 978-3-7427-3866-0
Kowalskis Mörder - Dritter Fall (2018) - 978-3-7427-3865-3
Weitere Romane von Ole R. Börgdahl:
Fälschung (2007) - 978-3-8476-2037-2
Ströme meines Ozeans (2008) - 978-3-8476-2105-8
Zwischen meinen Inseln (2010) - 978-3-8476-2104-1
Faro (2011) - 978-3-8476-2103-4
Die Tillman-Halls-Reihe:
Alles in Blut - Halls erster Fall (2011) - 978-3-8476-3400-3
Morgentod - Halls zweiter Fall (2012) - 978-3-8476-3727-1
Pyjamamord - Halls dritter Fall (2013) - 978-3-8476-3816-2
Die Schlangentrommel - Halls vierter Fall (2014) - 978-3-8476-1371-8
Leiche an Bord - Halls fünfter Fall (2015) – 978-3-7380-4434-8
Samstag
»Hallo, bist du noch dran, Mia? Hallo?«
Es blieb einige Sekunden stumm. Marek hielt sich das Telefon dichter ans Ohr. Er hörte Schritte und dann wie eine Tasse oder ein Becher neben dem Telefon abgestellt wurden.
Mia schluckte herunter. »Entschuldige«, sagte sie mit belegter Stimme. »Ich habe mir meinen Kaffee aus der Küche geholt, bevor er ganz kalt wird.«
»Du trinkst jetzt noch Kaffee?«, fragte Marek und sein Ton klang beinahe vorwurfsvoll.
»Ja, das tue ich«, entgegnete sie energisch und kam gleich wieder auf das Thema zurück, über das sie noch vor zwei Minuten gesprochen hatten. »Und du weißt genau, dass die Stelle bei dir in Berlin eine höhere Eingruppierung hat?«
»Auf jeden Fall. Was hast du jetzt an der Hochschule, Entgeltgruppe 7? Die Stelle beim LKA hat die Eingruppierung 8 oder sogar 9a.«
Mia überlegte. »Die Frage ist nur, ob sie mich nehmen.«
Marek hörte, wie sie noch einen Schluck Kaffee trank. »Verwaltung ist Verwaltung«, sagte er. »Du hast natürlich einen anderen Verantwortungsbereich. Da gibt es schon Unterschiede, ob man beim Landeskriminalamt oder bei einer Schule arbeitet.«
»Mehr Verantwortung?«, wiederholte Mia.
»Nicht so wie du denkst. Die Aufgaben sind hoheitlicher. Die Arbeit ist nicht schwieriger, nur wichtiger«, versuchte Marek zu erklären.
»Ich weiß nicht, dass macht mir immer etwas Angst. Ich habe es ja eigentlich gut, da wo ich bin.«
»Wie oft hast du dich über deinen Chef beschwert«, warf Marek ein. »Und immer dieser Kleinkram. Klausurnoten in Tabellen eintragen, Formulare ausfüllen, nur damit immer genug Kreide in den Klassenzimmern bereitliegt.«
»Ich habe noch nie Kreide bestellt. Außerdem geht er doch nächstes Jahr in Rente.«
»Wer?«, fragte Marek.
»Na der Alte.«
»Siehst du, da haben wir es doch, der Alte. Und über deine Kolleginnen hast du doch auch immer so oft geflucht und außerdem ...«
»Und was außerdem?« Jetzt wurde es Mia wieder bewusst, warum Marek sie angerufen hatte.
Marek stutzte. Er überlegte, um die richtigen Worte zu finden, aber er fand sie nicht. Er räusperte sich. »Schau mal, ich bin seit einem halben Jahr wieder in Berlin. Wir hatten doch gar nicht ...«
»Doch, das hatten wir«, unterbrach Mia ihn, »und du weißt genau, dass das nicht an Berlin liegt und daran, dass ich in Münster geblieben bin.«
»So habe ich das doch nicht gemeint«, beschwichtigte Marek. »Ich dachte nur, wenn wir ... du musst schon verstehen, dass ich nicht jedes Wochenende nach Münster fahren konnte. Ich muss manchmal auch samstags und sonntags arbeiten, in Bereitschaft sein, so ist der Job eben.«
»Marek!