Tabu Keine Küsse in der Nacht. Ute Dombrowski

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Tabu Keine Küsse in der Nacht - Ute Dombrowski Tabu

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      Katja fuhr am nächsten Tag nicht heim, sondern zu Bea. Weinend und mit einer gestressten Nelly stand sie vor der Tür. Bea nahm sie in den Arm.

      „Ach Gott, ihr zwei. Was ist denn passiert?“

      Katja gab schluchzend den Vorfall mit Luise wieder. Bea hörte zu, während Hannes mit Nelly spielte.

      „Sie hasst mich und Nelly und es ist alles nur schrecklich. Es tat so weh, dass die beiden Männer nicht zu mir gehalten haben. Wenigstens Benjamin hätte mir doch glauben müssen. Christian hat sich wieder einmal aus dem Staub gemacht. Wenn schon nicht vor mich, so hätte er sich doch wenigstens schützend vor die Kleine stellen müssen. Luise hat Nelly Angst gemacht.“

      „So eine süße Maus muss man doch lieb haben. Luise ist eine böse Hexe, wenn sie sich so gemein äußert. Ihr bleibt jetzt erstmal bei uns. Dann kann Benjamin hierher kommen und wir reden miteinander.“

      Katja wischte sich die Tränen ab. Wie immer war Bea ruhig und besonnen, ihr würde Benjamin glauben. Katja bedankte sich und wurde langsam wieder ruhiger. Wieder einmal zeigte sich, dass ihre Freunde das Beste auf der Welt waren.

      Bea rief bei Benjamin an und erklärte ihm, was sie plante.

      „Das ist gut, Bea, es ist so ziemlich alles schief gelaufen. Ich war ja nicht da. Als ich vom Bäcker kam, waren Luise und Christian weg. Katja saß weinend und völlig fertig im Kinderzimmer. Ich habe nicht richtig reagiert, es tut mir leid. Das habe ich ihr heute früh auch gesagt. Ich weiß ja, wie Luise ausgeflippt ist, als sie uns beim Küssen erwischt hat. Ich bin aber schon mal froh, dass die beiden nicht abgereist sind. Heute Abend komme ich zu dir.“

      Sie verabredeten sieben Uhr zum Abendessen. Benjamin legte auf und trat vor die Tür. Wenn Christian wieder zurück war, wollte er mit ihm reden, aber so lange musste er gar nicht warten. Sein Handy klingelte und auf dem Display stand der Name seines Freundes.

      „Hallo, Christian. Es ist gut, dass du anrufst.”

      „Ich wollte mich bei Katja entschuldigen, weil ich gestern so unfair war. Meine Mutter hat sich unmöglich verhalten. Ich war vollkommen neben der Spur, als sie sagte, es wäre gut, dass ich nicht der Vater bin. Das hat mich fertig gemacht. Kannst du mir bitte Katja geben? Ihr Handy ist aus.“

      „Sie ist heute früh abgereist.“

      „Oh nein. Das tut mir leid. Ich wollte nicht, dass …“

      „Sie ist nicht ganz weg, sondern nur bei Bea“, unterbrach Benjamin seinen Freund. „Ich fahre heute Abend hin und wir reden noch einmal. Katja und Nelly haben geweint. Als du weg warst, war Luise noch einmal oben und hat sie wüst beschimpft. Bitte pfeif deine Mutter zurück. Sie hat sogar Nelly beleidigt.“

      „Ja, ich werde mit ihr reden. Das geht gar nicht, du hast recht. Soll ich nochmal mit Katja sprechen?“

      „Lieber nicht. Ich muss erst einmal sehen, wie es weitergeht. Ich erzähle ihr, was du mir gesagt hast.“

      Christian bedankte sich. Er war erleichtert, aber Katja würde es ihm niemals verzeihen, dass er nicht zu ihr gehalten hatte. Doch was sollte er machen? Luise war nun mal seine Mutter und er saß zwischen den Stühlen.

      Am Abend ging es Katja wieder besser. Sie versprach, den Rest der Woche noch bei Bea zu bleiben. So konnte Benjamin wenigstens Nelly sehen. Nur zum Weingut wollten sie nicht mehr kommen, solange Luise dort unangemeldet auftauchen konnte.

      „Ich werde morgen mal mit Christian telefonieren“, sagte Katja.

      Was sie ihm sagen würde, müsste sie noch überlegen. Alle aßen gemütlich zu Abend. Danach kuschelte sich Nelly müde an Benni, der sich neben dem Tisch ausgestreckt hatte. Er ahnte, dass er ganz leise sein musste. Bald hörte man das gleichmäßige Atmen von Nelly.

      Die Erwachsenen setzten sich auf die Couch und unterhielten sich leise. Benjamin berichtete von seinem letzten Arztbesuch. Er spürte seit sehr langer Zeit Schmerzen im rechten Knöchel, immer öfter waren sie unerträglich. Der Arzt hatte eine Schwellung entdeckt und vermutete eine Prellung. Doch Benjamin konnte sich nicht erinnern, sich irgendwo gestoßen zu haben. Er hatte eine Überweisung zu einem Sportarzt erhalten, aber ein zeitnaher Termin war nicht zu bekommen. Darum war er nicht hingegangen.

      Dann verabschiedete er sich und küsste Nelly sanft, nachdem Katja sie von Benni hochgehoben hatte. Der Hund schüttelte sich und folgte seinem Herrchen, während Katja Nelly ins Bett brachte.

      *

      Am Sonntag war Katja nach sieben Stunden Fahrt wieder daheim. Sie holte das Gepäck samt Nelly aus dem Auto und ließ sich auf die Couch fallen. Es regnete und der Himmel war grau und düster. Sie setzte Nelly in die Badewanne und spielte mit ihr Schiffchen fahren. Bea hatte ihr ein gelbes Plastikschiff von Oliver mitgegeben. Damit hatte sie auch bei Bea in der Wanne gespielt.

      „Weihnachten kommt der Papa zu uns“, erklärte Katja ihrer Tochter. „Dann stellen wir einen Weihnachtsbaum auf und danach fliegen wir zu Marie.“

      „Fliegzeug“, sagte Nelly, „mit Papa und Wauwau.“

      „Nein, nur wir beide. Benni kann nicht im Flugzeug fliegen. Die Marie freut sich schon sehr auf dich, mein kleiner Engel.“

      Nächstes Wochenende wollte Cora kommen. Michel war zur Weiterbildung in Hamburg. Cora hatte über dieses Wochenendseminar geschimpft und gesagt, dass sie mal wieder die süße Nelly knuddeln müsste. Katja freute sich. Sie hatte am Telefon von der unerfreulichen Begegnung mit Luise erzählt.

      „Absolutes Beispiel für die böse Schwiegermutter. Sei froh, dass du nicht mit Christian zusammen bist. Dann würdest du sie immer sehen müssen.“

      „Froh sein? Ach, wenn ich doch mit ihm zusammen wäre! Hätte ich doch nicht … Ich würde glatt dieses Schwiegermonster ertragen.“

      „So schlimm?“

      „Ja, schon sehr schlimm. Ich habe so viel Nähe und Liebe gespürt, aber er hält Abstand. Das habe ich ja auch verdient.“

      Sie nahm Nelly aus der Wanne und wickelte sie in das große Handtuch. Das kleine Mädchen schmiegte sich an ihre Mama und lachte. Sie liebte das Baden, egal, ob im See oder in der Wanne. Im kommenden Sommer musste sie unbedingt mal im Meer baden gehen. Da war Nelly auch schon zwei Jahre.

      „Gehst du jetzt schlafen? Soll der Teddy mitkommen?“

      „Teddy und Mama heia.“

      „Nein, Mama noch nicht. Ich werde ein bisschen Fernseh gucken.“

      Sie wollten gerade ins Kinderzimmer gehen, das klingelte es. Vor der Tür stand Arne und grinste.

      „Entschuldigung, wenn ich störe. Ich wohne ja jetzt nebenan und da ich Licht gesehen habe, dachte ich, Sie können mir mit Milch aushelfen.“

      „Reinkommen!“, rief Nelly und klatschte in die Hände.

      „Oh, kleine Prinzessin, das erlaubt die Mama sicher nicht. Haben Sie Milch?“

      „Keine Ahnung“, sagte Katja lachend. „Kommen Sie schon

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