Curriculum Prothetik. Jörg R. Strub

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Curriculum Prothetik - Jörg R. Strub страница 20

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Curriculum Prothetik - Jörg R. Strub Band

Скачать книгу

href="#fb3_img_img_aaca3f92-d06a-5ac3-ba6b-44188ff1a765.jpg" alt=""/>

      Abb. 32-4 Einteilung nach Steffel.

       32.3 Forderungen an eine dental-tegumental gelagerte Teilprothese

      Unter Berücksichtigung bereits erwähnter Gesichtspunkte sowie daraus abzuleitender weiterer Überlegungen können an dental-tegumental abgestützte Teilprothesen (Freiendprothesen) folgende Forderungen gestellt werden (Brunner und Kundert 1988):

      Abb. 32-5 Qualitativer Zusammenhang zwischen Knochenabbau und dem auf die Schleimhaut bzw. den Knochen ausgeübten Druck. Zu geringe als auch zu hohe Belastungen der Schleimbaut resultieren in einem Knochenabbau.

       Freiendsättel sollen nach distal, vestibulär und (im Unterkiefer) lingual maximal extendiert werden und bis in die Grenzbezirke der angewachsenen Gingiva reichen. Durch eine solche Ausdehnung wird gewährleistet, dass bei Belastung der Teilprothese auftretende Druckkräfte auf eine große Schleimhautfläche auftreffen und sich so auf eine große Fläche verteilen. Dadurch werden die zahnlosen Kieferanteile weniger belastet; eine Druckatrophie findet in geringerem Ausmaß statt. Hier kommt das Schneeschuhprinzip zum Tragen: Über einer mit tiefem Schnee bedeckten Oberfläche sinkt man mit speziellen, breiten Schuhen (sogenannten Schneeschuhen) weniger tief ein als z. B. mit Stöckelschuhen.

       Im Oberkiefer soll das Tuber maxillae, im Unterkiefer das Trigonum retromolare mit überdeckt sein. Im Unterkiefer soll der Kunststoff lingual die Linea mylohyoidea umfassen, wobei die Bewegungsamplitude des Mundbodens die Länge limitiert.

       Die vestibulären Flächen der Prothesen sollen Wangenkontakt aufweisen.

       Die zahntragenden Sattelteile dürfen trotz der in 1. genannten Prinzipien weder die Zunge noch die Kaumuskulatur behindern. Im Bereich von Wangenbändern müssen in die Prothese entsprechende Passagen eingeschliffen werden („muskelgriffige“ Gestaltung wie bei Totalprothesen).

       Um eine unerwünschte Kaudruckbelastung im distalen Drittel des Freiendsattels zu vermeiden, sollte, wenn möglich, auf die Aufstellung eines zweiten Molaren verzichtet werden. Falls notwendig (z. B. bei vorhandenem zweiten Molaren im Oberkiefer bei Gefahr der Elongation desselben), kann der 7er durch einen Prämolaren ersetzt werden.

       Uni- und bilaterale Freiendprothesen sollten sattelfern auf der sattelabgekehrten Seite des endständigen Pfeilerzahns abgestützt werden; Schaltprothesen sollen eine sattelnahe Abstützung aufweisen.

       Um die nach Zahnverlust eintretende Resorption des Kieferkamms im Rahmen der Nachsorge durch entsprechende Unterfütterungen ausgleichen zu können, müssen Freiendsättel und längere Schaltsättel unterfütterbar gestaltet werden. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass ein gewisses Ausmaß einer Druckbelastung der Schleimhaut durch den Prothesensattel gewünscht wird, da nicht belastete Kieferabschnitte im Sinne einer Inaktivitätsatrophie einem verstärkten Abbau unterworfen sind. Andererseits führt aber auch ein zu starker Druck, wie er typischerweise in Form von kleinflächigen Druckzonen bei passungenauen Prothesensätteln vorkommt, zu einem von Individuum zu Individuum unterschiedlich stark ausgeprägten beschleunigten Knochenabbau (Marxkors 2009) (Abb. 32-5). Dies unterstreicht die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen und Unterfütterungen.

       Eine optimal eingeschliffene statische und dynamische Okklusion wirkt sich auf Funktion, Passung und Tragekomfort der Teilprothese vorteilhaft aus und ermöglicht eine atraumatische Belastung des Prothesenlagers (geringerer Knochenabbau).

       Teilprothesen sollen parodontalfreundlich gestaltet werden. Plaqueretentive Nischen müssen so weit wie möglich eliminiert werden. Dem Patienten muss die Durchführung optimaler Mundhygienemaßnahmen möglich sein. Die eingesetzte Teilprothese sollte die Reinigung der an den Zahnersatz angrenzenden approximalen Zahnflächen erleichtern (Gestaltung von Führungsflächen zur Reinigung mit Interdentalbürstchen) (Walther 1990, Marxkors 2009).

      Abb. 32-6 Gerüst einer partiellen Prothese im Oberkiefer.

       32.4 Aufbau und Bestandteile von partiellen Prothesen

      (Brunner und Kundert 1988)

      Das Gerüst einer partiellen Prothese besteht aus vier Anteilen (Abb. 32-6):

       zahntragende Sattelteile (Prothesensattel, bestehend aus unterfütterbaren Retentionen, künstlichen Zähnen und Kunststoff der Prothesenbasis)

       großer Verbinder (Stabilisierungs- und Versteifungselement = Ausgleichselement; ausgeführt als Platten, Bänder, Bügel)

       kleine Verbinder (Verbinder zwischen Prothesenkörper und Verankerungselementen)→ diese drei Anteile werden auch unter dem Begriff „Prothesenkörper“ zusammengefasst

       Verankerungselemente zur (lösbaren) Verankerung des Prothesenkörpers am Pfeilerzahn:direkt: gebogene oder gegossene Klammern (Einstückgussprothese)indirekt: Geschiebe, Doppelkronen (bei kombiniert festsitzend-herausnehmbarem Zahnersatz)

       32.4.1 Zahntragende Sattelteile

      (unterfütterbare Retentionen plus Basiskunststoff plus Prothesenzähne)

      Vom Metallgerüst wird eine genügende Steifigkeit (Formstabilität) gefordert. Es wird netzförmig (Netze, Ringretentionen, Schienenform) und damit unterfütterbar gestaltet und sollte auf der Mitte des Kieferkamms liegen. Aus parodontalen und ästhetischen Gründen können bei Schaltlücken und Freiendsituationen die den Pfeilerzähnen benachbarten künstlichen Kaueinheiten in Form sattelfreier und mit dem Prothesenkörper verbundener Brückenglieder (sog. Pontics) zur Anwendung kommen (Brunner und Kundert 1988).

      Für den Ersatz der Zähne bzw. der Kaufläche kommen unterschiedliche Materialien zur Anwendung:

       Kunststoff

       Kompositkunststoff

       Keramik

       Metall

      Kunststoffzähne sind heute etabliert und sind die Standardausführung für alle Zähne an Teilprothesen. Sie kommen sowohl bei definitiven Teilprothesen wie bei Interimsersatz zur Anwendung. Die heute lieferbaren Kunststoffzähne sind aus hochvernetzten und gefüllten Kunststoffen hergestellt und sind ästhetisch hochwertig, farbstabil und ausreichend abrasionsfest. Sie sind leicht zu verarbeiten, da sie durch Beschleifen in ihrer Form verändert werden können; zudem gehen sie einen Verbund mit dem Prothesenbasiskunststoff ein. Auch zum Zwecke der Bisshebung

Скачать книгу