Tabu Liebe verlässt dich nie. Ute Dombrowski

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Tabu Liebe verlässt dich nie - Ute Dombrowski Tabu

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und stellte es wieder hin. Katja war so ein Häufchen Unglück, dass Cora nun auch nur noch weinen konnte. Die Freundinnen hielten sich lange fest.

      Als Katja eingeschlafen war, schlich Cora nach unten, wo Michel mit Marie und dem Anwalt saß. Er hatte ihnen gesagt, dass Bea und Hannes in Deutschland geblieben waren, um bei auftretenden Fragen sofort eingreifen zu können.

      Er sah das Gesicht seiner Frau und ihm war klar, wie schlimm es um Katja stand.

      „Ich muss dich nicht fragen, wie es ihr geht, oder?“, fragte er und nahm Cora in den Arm.

      Cora schüttelte den Kopf.

      „Ich habe echt Angst um Katja. Sie hat einen winzigen Schluck getrunken und dann ist ihr das Glas aus der Hand gerutscht. Wann soll die Trauerfeier sein? Denkt ihr, sie schafft das?“

      Carsten Froehdes sagte: „Nächste Woche Freitag ist die Seebestattung. Wir fahren mit Joshuas Jacht hinaus und übergeben Asche von der Absturzstelle dem Meer. Ein Bestatter kommt mit. Um die Totenscheine habe ich mich schon gekümmert. Ich werde sie zusammen mit einer Vollmacht zu Frau Bernsing schicken, die kann dann schon einmal die Sterbeurkunden beantragen.“

      „Wie ist das bei Karim?“, fragte Michel und schaute Marie an.

      Sie antwortete: „Das muss ich hier erledigen.“

      Michel bot ihr an, sie zu begleiten, was Marie dankbar annahm. Sie war froh, nicht mehr alleine zu sein. Dr. Froehdes war am Vormittag in der Firma gewesen, wo Giselle mit verweinten Augen die Stellung hielt. Er informierte sie über Maries Vorhaben, die Firma zu verkaufen.

      Giselle hatte gesagt: „Das wird das Beste sein. Interessenten gibt es genug. Ich gehe sowieso im Sommer in den Ruhestand. Ich verliere nichts. Katja würden hier nur die Erinnerungen einholen. Ich werde die Zahlen für Sie zusammenstellen, dann können Sie sich einen Überblick verschaffen. Ach, das ist alles so schrecklich.“

      Der Anwalt hatte sich bedankt und war zufrieden, dass die Menschen hier so viel taten, damit alles reibungslos erledigt werden konnte. Er würde nach der Trauerfeier nach Deutschland zurückfliegen und dort alles regeln. Allerdings musste Katja auch nach Deutschland, denn sie musste sich um die Angelegenheiten für die Erbschaft selbst kümmern. Cora und Michel hofften, dass sie dazu in der Lage war, sie zu begleiten, wenn sie heimflogen.

      Sie saßen bis spät in der Nacht zusammen, ehe sie erschöpft ins Bett gingen.

      Cora kuschelte sich an Michel und weinte sich in den Schlaf. Er hatte sie fest umschlungen.

      *

      Sie hatten sich an Katjas Bett abgewechselt. Cora saß im Sessel und war kurz eingenickt. Katja öffnete die Augen. Sie musste blinzeln, so hell war es. Die Sonne strahlte mit voller Kraft.

      Als sie sich bewegte, wachte Cora auf.

      „Süße, du bist wach, wie schön.“

      „Wo ist Daniel?“, fragte Katja.

      Cora war zusammengezuckt. Sie streichelte Katja über das Gesicht. Tränen standen in ihren Augen.

      „Daniel … er … ist … “, stotterte sie.

      Dann schien Katja wieder einzufallen, was passiert war. Sie setzte sich auf und begann zu würgen. Es kam aber nichts heraus, denn sie hatte seit längerer Zeit weder etwas gegessen noch getrunken. Ein heftiger Krampfanfall schüttelte sie. Als sie wieder atmen konnte, kamen ihr die Tränen.

      „Nein … nein … nein … das kann nicht sein. Es war doch nur ein böser Traum. Sag, dass es ein Traum war, bitte“, flehte Katja leise.

      Cora setzte sich auf das Bett und drückte ihre Freundin fest an sich.

      „Es tut mir so leid. Wie kann ich dir nur helfen? Ach, meine Liebe, es ist furchtbar. Sie sind alle tot. Es ist schrecklich, dich so zu sehen. Ich habe Angst um dich.“

      Katja weinte unaufhörlich.

      „Wenn Daniel nicht mehr da ist, was soll ich dann noch auf dieser Welt? Warum bin ich nicht mitge­flogen? Wir wären jetzt zusammen, für immer zusammen.“

      Cora erwiderte mit Gänsehaut: „Sag das nicht, bitte! Daniel ist nicht hier, aber er ist immer bei dir. Das weißt du doch. Er wäre totunglücklich, wenn dir etwas passiert wäre. Tust du mir den Gefallen und trinkst ein wenig Wasser? Ich muss mir sonst noch mehr Sorgen machen.“

      Katja nickte und Cora stand auf, um ein Glas mit frischem Wasser zu füllen. Das reichte sie Katja, die zwei kleine Schlucke trank.

      „Du musst wieder zu Kräften kommen, Schatz. Am Freitag ist die Beerdigung. Soll ich dir davon erzählen? Kannst du das verkraften? Daniel und Karim hätten sich gewünscht, dass du Abschied nimmst. Auch Thea und Richard.“

      „Ich weiß“, sagte Katja und strich sich über die Lippen. „Ich habe so eine schöne Erinnerung an den Kuss, bevor sie losgeflogen sind. Die nehme ich mit, wenn ich ihn nun nochmal verabschiede. Bitte erzähl.“

      „Marie hat mit dem Anwalt besprochen, dass es eine Bestattung der Asche von allen vier Menschen auf See geben wird. Sie dachte, das hätten sie so gewollt.“

      „Sie haben alle das Meer geliebt“, unterbrach sie Katja und nickte.

      Cora sprach weiter: „Wir bleiben gerne solange hier, wenn du das möchtest. Dann fahren wir mit Joshuas Boot hinaus und lassen die Asche ins Meer hinab sinken. Ein Bestatter wird dabei sein und ihre Seelen begleiten. Ist das gut für dich?“

      Katja nickte nur. Die Tränen rannen über ihre Wangen.

      „Danach fahren wir hierher und sitzen ein wenig zusammen. Oder möchtest du zur Absturzstelle fahren?“

      „Nein, Cora, das kann ich nicht. Noch nicht, denke ich. Vielleicht später. Oh nein, warum musste das geschehen? Es war doch gerade alles so schön? Was habe ich getan, dass ich kein Glück verdient habe? Es ist so unfair, dass die besten Menschen auf dieser Welt sterben müssen … vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Maurizio sein Ziel erreicht hätte. Dann könnten Daniel und die anderen noch am Leben sein.“

      Katja saß mit hängenden Schultern im Bett. Ein heftiger Weinkrampf schüttelte die schon so geschwächte Person. Cora wurde es wieder Angst und Bange. Eben war Katja noch klar und im nächsten Augenblick brach sie vor Schmerz zusammen.

      Sie nahm ihre Freundin in die Arme und redete beruhigend auf sie ein. Marie kam mit einem Teller Obst hinein, aber als sie sah, in welchem Zustand Katja war, stellte sie den Teller nur auf dem Nachttisch ab. Sie setzte sich dazu und hielt Katjas Hand. Bald darauf fiel Katja wieder in einem unruhigen Schlaf.

      Cora ging hinunter zu Michel. Marie blieb am Bett sitzen. Sie weinte bitterlich vor Trauer, vor Schmerz und weil sie keine Kraft mehr hatte, auch nicht, um Katja beizustehen. Sie war froh, dass Cora und Michel da waren und der Anwalt alles im Griff hatte.

      Unten aßen sie zu Abend und gingen auch bald schlafen.

      *

      In den nächsten beiden Tagen dämmerte

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