Amelie geht schlafen. Eva Markert

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Amelie geht schlafen - Eva Markert

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lauscht.

      Nein. Da spricht nur ein Mann im Fernsehen.

      Vielleicht kommt Papa schneller, wenn sie am Fenster auf ihn wartet.

      Amelie stellt sich auf ihr Kinderstühlchen und schaut auf die Straße hinunter. Viele Autos fahren vorbei, aber Papas Auto ist nicht zu sehen.

      Amelie geht runter zu Mama. „Wann kommt der Papa denn?“, fragt sie. „Ich muss ihm doch noch gute Nacht sagen.“

      „Ich weiß es nicht“, antwortet Mama. „Ich hoffe, bald.“

      Sie bringt Amelie wieder ins Bett.

      Amelie wartet weiter. Aber Papa kommt und kommt nicht.

      Sie merkt, dass sie langsam müde wird.

      Doch sie will noch nicht einschlafen.

      Sie läuft wieder hinunter. „Mama“, bittet sie, „wenn der Papa da ist, sag ihm, er soll mich wecken, damit er mir gute Nacht sagen kann.“

      Mama muss lachen. „Ich glaube nicht, dass er dich dafür weckt“, antwortet sie.

      Das gefällt Amelie nicht. Als sie wieder in ihrem Bett liegt, denkt sie nach. Was kann sie tun, damit sie auch heute noch ihren Gute-Nacht-Kuss vom Papa kriegt?

      Da hat sie eine Idee.

      Auf Zehenspitzen schleicht sie ins Elternschlafzimmer und legt sich in Papas Bett. Bestimmt wacht sie auf, wenn er ins Bett geht. Und dann kann sie ihren Gute-Nacht-Kuss bekommen.

      Amelie ist hellwach. Sie findet es aufregend, heimlich in Papas Bett zu liegen.

      Endlich hört sie, wie die Haustür aufgeschlossen wird. Papa ist da! Der wird gleich Augen machen, wenn er sie in seinem Bett findet!

      Kurz darauf kommen die Eltern die Treppe herauf.

      „Gute Nacht, Papa!“, schreit sie.

      Papa kommt ins Elternschlafzimmer und macht das Licht an. „Nanu?“, ruft er erstaunt aus. „Wieso bist du nicht in deinem Bett?“

      Amelie springt in seine Arme. „Damit du mir gute Nacht sagen kannst.“

      „Das verstehe ich nicht so ganz“, erwidert Papa. „Aber jetzt bringe ich dich erst mal in dein Bett.“

      Er trägt sie hinüber, deckt sie zu und gibt ihr einen Gute-Nacht-Kuss.

      Alles ist gut. Amelie kann endlich einschlafen.

      Zaubertropfen

      „Gute Nacht, schlaf schön“, sagt Amelies Mama.

      Amelie ist furchtbar müde. Trotzdem kann sie nicht einschlafen. Sie hat nämlich einen scheußlichen Schnupfen.

      Die Nase ist rot und tut weh, weil Amelie sie so oft putzen muss. Der Papierkorb ist voll mit Taschentüchern.

      Amelie legt sich auf den Rücken. Jetzt läuft die Nase nicht mehr. Aber Amelie kriegt keine Luft. Sie muss den Mund aufmachen. Nur so kann sie richtig atmen. Die Luft kratzt im Hals und die Zunge wird ganz trocken.

      Nein! So kann sie nicht einschlafen. Sie legt sich auf die Seite. Nach einer Weile geht ein Nasenloch auf. „Prima“, denkt Amelie. „Jetzt lege ich mich auf die andere Seite. Dann geht auch das zweite Nasenloch auf.“

      Das zweite Nasenloch geht tatsächlich auf. Aber gleichzeitig geht leider das erste Nasenloch wieder zu.

      Amelie setzt sich hin. Nun wird es etwas besser mit der verstopften Nase. Aber im Sitzen kann Amelie auch nicht einschlafen.

      Also legt sie sich erst wieder auf den Rücken, danach auf die eine Seite, dann auf die andere Seite. Und ihre Nasenlöcher gehen auf und zu, auf und zu. Deshalb kann Amelie nicht einschlafen.

      „Mama!“, ruft sie schließlich.

      Mama ist schnell da.

      „Ich kann nicht schlafen. Meine Nase ist zu!“, jammert sie. Weil ihre Nase vom Schnupfen so verstopft ist, klingt es so: „Ich kad dicht schlafed. Beide Dase ist zu.“

      „Ich hab da was“, sagt Mama. Sie geht weg und kommt nach kurzer Zeit mit einem Fläschchen zurück.

      Amelie will wissen, was da drin ist.

      „Zaubertropfen“, antwortet Mama.

      Amelie muss sich hinlegen, und Mama tut in jedes Nasenloch einen Tropfen. Amelie kneift dabei vorsichtshalber die Augen zu. Es ist aber gar nicht schlimm.

      „Jetzt brauchst du nur noch zu warten“, sagt Mama.

      Während Amelie wartet, bleibt sie an ihrem Bett sitzen.

      Und dann, wie durch Zauberei, geht erst das eine Nasenloch auf und danach das andere. Amelie kriegt wieder gut Luft durch die Nase.

      „Das sind ja wirklich Zaubertropfen!“, ruft sie.

      Mama lächelt. „Eigentlich ist es nur Wasser mit etwas Salz“, erklärt sie.

      „Salziges Wasser?“ Amelie lacht. „Davon geht doch keine Nase auf! Nein, das sind bestimmt Zaubertropfen.“

      „Glaubst du, dass du jetzt schlafen kannst?“, fragt Mama.

      Amelie kann kaum noch die Augen offen halten. „Das sind bestimmt Zaubertropfen“, murmelt sie. „Sie machen, dass die Nasenlöcher aufgehen und die Augen zugehen.“

      Als Mama das Licht ausschaltet, ist Amelie schon eingeschlafen.

      Der helle Mond

      „Gute Nacht, schlaf schön“, sagt Amelies Mama.

      Aber Amelie kann nicht einschlafen, denn es ist so hell im Zimmer. Das kommt, weil der Mond genau durch den Spalt zwischen den Vorhängen scheint. Es sind neue Vorhänge. Amelie durfte sie sich selbst aussuchen: Es sind helle Vorhänge mit kleinen Teddybären darauf, die eine rote Schleife um den Hals haben.

      Amelie steht noch einmal auf und geht zum Fenster. Der Mond ist ganz groß und rund und leuchtet golden.

      „Guten Abend, Mond“, ruft sie.

      Der Mond lächelt freundlich.

      „Kannst du nicht ein bisschen weniger hell scheinen?“, bittet Amelie ihn.

      Der Mond lächelt und scheint genauso hell weiter.

      „Vielleicht kannst du dir eine Wolke über das Gesicht ziehen“, schlägt Amelie vor.

      Der Mond hat sie bestimmt gehört, denn er blinkert ihr zu, aber er tut nichts.

      Das ist bestimmt nicht böse gemeint. Er kann sich gar keine Wolke über das Gesicht ziehen,

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