Freudvoller Weg. Geshe Kelsang Gyatso

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Freudvoller Weg - Geshe Kelsang Gyatso

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und zehn besondere Ausstattungen hat, die eine ideale Gelegenheit bieten, den Geist in allen Stufen des Pfades zur Erleuchtung zu schulen. Jede der acht besonderen Freiheiten ist eine Freiheit von einer der acht Bedingungen, die unsere spirituelle Praxis entweder verhindern oder ernsthaft beeinträchtigen. Wenn wir ein kostbares menschliches Leben mit diesen acht Freiheiten haben, wird es uns relativ leichtfallen, alle anderen ungünstigen Umstände zu überwinden, denen wir begegnen könnten. Alle zehn besonderen Ausstattungen sind notwendige Voraussetzungen für unsere Dharma Praxis.

      Durch Meditation über diese acht Freiheiten und zehn Ausstattungen werden wir erkennen, dass wir jetzt ein Leben haben, das die allerbeste Möglichkeit zur spirituellen Entwicklung bietet. Solch eine Erkenntnis wird in uns ganz selbstverständlich ein Gefühl der Freude und eine tiefe Wertschätzung für unser menschliches Leben mit seinem großen Potenzial entstehen lassen. Indem wir über den Wert und die Seltenheit unseres kostbaren menschlichen Lebens meditieren, werden wir ein spontanes und anhaltendes Begehren entwickeln, einen möglichst großen Nutzen daraus zu ziehen. Dieser tugendhafte Wunsch führt uns ganz natürlich auf richtige spirituelle Pfade und bewahrt uns davor, falsche Pfade zu betreten. Die Entwicklung des Wunsches, die Essenz dieses kostbaren menschlichen Lebens zu gewinnen, wird deshalb der Schlüssel genannt, der das Tor zum Dharma öffnet. Er wird auch unser bester Freund genannt, weil wir dadurch außerordentlich motiviert werden, unser Leben auf die beste Art zu nutzen.

      Dieser Abschnitt hat zwei Teile:

      1. Die acht Freiheiten

      2. Die zehn Ausstattungen

      DIE ACHT FREIHEITEN

      Vier der acht Freiheiten sind Freiheiten von einer Geburt in einer nichtmenschlichen Form:

      1. Freiheit von einer Geburt als Höllenwesen

      2. Freiheit von einer Geburt als hungriger Geist

      3. Freiheit von einer Geburt als Tier

      4. Freiheit von einer Geburt als gewöhnlicher Gott

      Eine Erklärung, wie die Überzeugung gewonnen wird (falls wir sie nicht bereits gewonnen haben), dass vergangene und zukünftige Leben existieren und dass es andere Bereiche oder Existenzbedingungen neben dem menschlichen Bereich gibt, wird weiter unten ausführlich gegeben. Für den Zweck dieser Meditation reicht es, wenn wir Vertrauen oder zumindest einen offenen Geist behalten.

      Es ist unmöglich, als Mensch geboren zu werden, ohne zuerst die Ursache dafür zu erschaffen, genauso wie es unmöglich ist, eine gute Ernte einzubringen, ohne zuerst die Samen zu säen. Nichts, nicht einmal ein Atom, entsteht ohne Ursachen und Bedingungen. Was ist die Ursache, die zu einer Geburt als Mensch führt? Die Ursache finden wir in unseren eigenen geistigen Handlungen. Es gibt keinen Gesetzgeber, der außerhalb von uns existiert und bestimmt: «Du sollst ein Mensch sein» oder «Du sollst in der Hölle leben». Außerdem können wir keine bestimmte Lebensform annehmen, bloß weil wir sie bevorzugen, denn wer würde es jemals vorziehen in der Hölle geboren zu werden? Wie in Zusammengefasstes Sutra der Vollkommenheit der Weisheit erklärt wird, ist die Hauptursache für eine Geburt als Mensch die Praxis der moralischen Disziplin. Man kann deshalb nicht sagen, dass Menschen immer wieder als Menschen oder Tiere immer wieder als Tiere geboren werden. Die Lebensform, die wir annehmen, hängt von der Eigenschaft unserer eigenen Handlungen ab.

      Obwohl es schwierig ist, durch rein logische Begründungen die genaue Beziehung zwischen bestimmten Handlungen und ihren Auswirkungen zu beweisen, ist es recht leicht, die Beziehungen zwischen Handlungen und ihren Wirkungen im Allgemeinen zu verstehen. Die gereifte Auswirkung jeder Handlung ist in einer Existenzform geboren zu werden, die der Natur der Handlung selbst ähnlich ist. Die gereifte Auswirkung jeder tugendhaften Handlung ist eine glückliche Wiedergeburt zu erlangen, beispielsweise als Mensch oder als Gott, und die gereifte Auswirkung jeder nichttugendhaften Handlung ist eine unglückliche Wiedergeburt zu erlangen, wie die eines Tieres, eines hungrigen Geistes oder eines Höllenwesens.

      Alle Wesen, die jetzt die niederen Existenzbereiche bewohnen, haben irgendwann in ihren unzähligen früheren Leben moralische Disziplin praktiziert. Als Folge davon tragen sie in ihrem Geist das Potenzial wieder als Mensch geboren zu werden und moralische Disziplin praktizieren zu können. Genauso haben wir in diesem Leben und in unseren vergangenen Leben unzählige zerstörerische Handlungen begangen und so tragen wir in unserem Geist viele Potenziale, in einem nichtmenschlichen Leben wiedergeboren zu werden und unsere zerstörerischen Handlungen immer wieder zu wiederholen. Daher müssen wir meditieren, um das Glück, das wir jetzt genießen, wirklich zu schätzen und einen aufrichtigen Entschluss zu fassen das Beste daraus zu machen, solange es möglich ist.

      FREIHEIT VON EINER GEBURT ALS HÖLLENWESEN

      Wir meditieren:

      Der Körper und die Umgebung eines Höllenwesens lassen nur heftigen Schmerz entstehen und so ist es unmöglich für ein solches Wesen Dharma anzuhören, darüber nachzudenken und zu meditieren. Wenn ich auch nur leichte körperliche Schmerzen habe, kann ich Dharma nicht anhören, kann ich keine Dharma Bücher lesen oder mich nicht zur Meditation hinsetzen. Doch die Wesen in der Hölle erleiden viel größere Qualen, als ich jemals als Mensch erleben kann, und sie erleiden Schmerzen für eine nahezu unermesslich lange Zeit.Was für ein Glück habe ich doch, dass ich nicht als Höllenwesen wiedergeboren wurde.

      FREIHEIT VON EINER GEBURT ALS HUNGRIGER GEIST

      Wir meditieren:

      Wesen, die als hungrige Geister wiedergeboren werden, haben ständigen Hunger und Durst. Wenn ich hungrig bin, kann ich kaum an meine spirituelle Praxis denken und habe wenig Interesse, Dharma zu hören oder zu lesen. Hungrige Geister aber haben immer extremen Hunger und Durst und so haben sie nie die Freiheit oder den Wunsch, Dharma zu praktizieren. Was für ein Glück habe ich doch, nicht als hungriger Geist wiedergeboren worden zu sein.

      FREIHEIT VON EINER GEBURT ALS TIER

      Wir meditieren:

      Obwohl manche Tiere, wie zum Beispiel Hunde, geschickt darin sind, Nahrung zu finden und man ihnen beibringen kann zu gehorchen, ist es unmöglich für sie, ihren Geist in den Stufen des Pfades zur Erleuchtung zu schulen, weil Tiere an großer Verwirrung und Dummheit leiden. Selbst wenn wir versuchen sie zur Meditation zu ermutigen, sind sie völlig unfähig, unseren Rat zu verstehen. Unsere spirituellen Unterweisungen sind wie Wind in ihren Ohren. Was für ein Glück habe ich doch, nicht als Tier wiedergeboren worden zu sein.

      FREIHEIT VON EINER GEBURT ALS GEWÖHNLICHER GOTT

      Wir meditieren:

      Langlebensgötter erfahren nur zwei grobe Geisteszustände, einen, wenn sie einsehen, dass sie eine himmlische Wieder­geburt erlangt haben, und den anderen kurz bevor sie sterben. Den Rest des Lebens verbringen sie in einem schlafähnlichen Zustand, in dem sie wie geistlose Steine werden und nichts wahrnehmen. Obwohl ihr Leben lang ist, können diese Götter daraus keinen Nutzen durch Dharma Praxis ziehen und wenn sie sterben, werden sie abermals in einem der niederen Bereiche geboren.

      Auch den Göttern des Formbereichs, die keine Langlebensgötter sind, fehlt die Freiheit, Dharma zu praktizieren, weil sie ihr ganzes Leben in einem Zustand alleinigen Friedens verbringen. Sie leiden niemals so wie wir und sie sehen ni­emals die Leiden anderer, und so haben sie keine Möglichkeit die Verwirklichungen von Entsagung, großem Mitgefühl oder Bodhichitta zu entwickeln. Einige Götter, zum Beispiel die Götter des

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