Schatzsuche wider Willen. Jonathan Turner E.

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Schatzsuche wider Willen - Jonathan Turner E.

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los, Old Bob! Setz’ dich wieder auf deinen Platz und starte die Triebwerke!“ Johnny winkte mit seiner Blaster O’Kill in Richtung Steuerkonsole. „Deine Passagiere müssen in die Nähe des Orion. Worauf wartest du noch?“

      Grübelnd darüber, wie er dem Piraten wohl die Sachlage vermitteln könnte, starrte Old Bob zur Konsole hinüber und schüttelte dann energisch den Kopf. „Wir können mit dem Shuttle nicht so weit fliegen. Ich kann damit maximal bis zum Mond kommen, aber dann sind die Brennstoffzellen zu ersetzen, da das Shuttle noch nicht über einen Fusionsantrieb verfügt.“

      „Ach, verflixt! Ich wusste doch, dass das Wort ‚antik‘ auch noch einen Nachteil haben könnte!“, fluchte Johnny laut.

      „Heißt das, wir fliegen kein Warp 9,9?“, fragte Hank irritiert.

      „Nein, wohl kaum. Sonst würden wir nur ganze drei Sekunden zum Mond brauchen“, informierte ihn Old Bob.

      „Wie schade!“, war Hanks einziger Kommentar dazu. Er lehnte sich gegen die Cockpitwand und beobachtete entspannt das weitere Geschehen im Shuttle. Egal was passieren sollte, er würde zu seinem Uhrmacher im Sternbild Orion kommen. Und da der Fremde noch dringender als er zum Orion kommen wollte, würde ihm sicher ein noch schnellerer Weg einfallen, als Old Bob einzuschlagen gedachte.

      Hank betrachtete das Innere des Shuttles etwas näher und dabei fielen ihm die teils mächtigen Dellen an den Wänden auf, welche Old Bobs ‚Weltraumgurke‘ ihren besonderen Touch gaben. „Was ist hier drin passiert? Das sind doch keine Schäden, die von außen entstanden sind “, fragte er geradeheraus und unterbrach damit Old Bob beim Startvorgang.

      Aber auch Johnny wurde durch diese Frage abgelenkt. Als er auf dem Flugfeld die unzähligen Beulen auf der Außenhülle gesehen hatte, hatte er mit sich kämpfen müssen, um überhaupt das Shuttle als Fluchtmöglichkeit von der Erde in Betracht zu ziehen. Schließlich war ihm aber jedes Mittel recht gewesen und er hatte dann doch das Shuttle über eine Wartungsluke betreten.

      „Ach ja …“ Old Bob wollte die Frage überhören und weitermachen, als Johnny sich in die Unterhaltung einschaltete: „Ja, was ist hier geschehen, Bob? Ich habe schon viele Asteroideneinschläge auf Außenhüllen gesehen, aber keine, die Beulen von innen nach außen produziert haben.“

      Old Bob seufzte hörbar auf. Er hatte gehofft, diese düstere Geschichte aus seiner Vergangenheit nicht noch einmal erzählen zu müssen. Sie war der Grund, warum er damals nicht mehr an seinen anfänglichen Erfolg als Transfer-Shuttle-Pilot von der Erde zum Mond anknüpfen konnte. „Also gut“, begann er. „Früher, als die Flüge zum Mond noch eine der Hauptattraktionen dieses Raumhafens waren, flog immer ein Space-Marshal mit, um Entführungen und Attentate zu verhindern.“

      „So wie bei den Flugzeugen der Sky-Marshal?“, fiel Hank ein.

      „Genau“, nickte Old Bob. „Diese Burschen wurden leider einer Fluglinie fest zugeteilt und meiner schlief immer während des Fluges.“

      „Und als Schlafwandler hat er das Schiff dann verbeult, weil er sich vorstellte, ein Widder zu sein?“, scherzte Johnny in sarkastischem Tonfall.

      „Wohl kaum, aber beinahe …“ Old Bob warf ihm einen feurigen Blick zu. „Er trug immer eine Granate gefüllt mit Gummikugeln bei sich. Eines Tages brachte ich ihm wie gewohnt sein Essen. Er hatte die Granate im Schlaf entsichert, hielt aber noch den Hebel fest und als ich ihn aufweckte, warf er sie vor Schreck mitten ins Passagierabteil.“

      „Was war das denn für ein Gestörter?“, wollte Hank wissen.

      „Tja, es kam wie es kommen musste. Ich rannte so schnell ich konnte zurück ins Cockpit und verschloss die Tür. Dann hörte ich auch schon den lauten Knall und das Aufprallen vieler Gummikugeln gegen die Hülle des Shuttles.“

      Johnny zog eine Augenbraue hoch. „Aber Gummikugeln können doch nicht so einen Schaden anrichten, oder?“

      „Dieser Idiot hatte die Sorte mit einem Stahlkern im Inneren mitgenommen.“

      „Die, die eigentlich nur gegen Roboter verwendet werden soll?“, staunte Johnny.

      „Genau die! Das fand ich heraus, als ich wieder aus dem Cockpit herauskam und alle außer mir entweder KO, schwerverletzt oder beides waren.“ Old Bob versank kurzzeitig in Erinnerungen und verzog dann das Gesicht. „Der Regressprozess trieb die Firma der Space-Marshals in die Pleite. Aber eigentlich brauchte man sie auch nicht.“

      „Und warum hast du dein Shuttle nicht reparieren lassen?“, hakte Hank nach.

      „Mich wollten die Unfallopfer auch verklagen, also habe ich auf die erstatteten Kosten verzichtet und sie ihnen als Reparationszahlung zukommen lassen. Das hat mich aus den Schwierigkeiten befreit und das Shuttle fliegt ja auch so …“

      „Tolle Geschichte!“, meinte Johnny trocken und wedelte wieder mit seiner Blaster O’Kill in Richtung Steuerkonsole.

      Old Bob drehte sich schließlich wegen Johnnys schlagender Argumente um und schaltete den Autopiloten ein, der das Shuttle starten ließ. Es hob sanft ab und würde von nun an sicher seinem Ziel entgegen fliegen. Old Bobs Shuttle war an die Alientechnologie angepasst worden und musste nun nicht mehr per Trägerrakete ins All gebracht werden. Es genügten hochentwickelte Brennstoffzellen, die die Reichweite bis zum Mond erhöhten. Es flog nun wie ein normales Flugzeug, aber ohne die Auswirkungen der Beschleunigungskräfte auf die Passagiere zu übertragen, da spezielle Stabilisatoren diesen Kräften entgegenwirkten. Nur deshalb konnten Hank und Johnny auch beim Start hinter Old Bob stehen bleiben.

      Der Bordcomputer würde dann am Bestimmungsort auf einen automatischen Dockingmodus schalten und damit das Raumschiff selbst landen. Old Bob musste nichts mehr machen, es sei denn, er bestand explizit darauf, selbst einzugreifen. Aber selbst dann überwachte der Bordcomputer wie bei allen Flug- oder Raumfahrzeugen jeden seiner Schritte aufs Genaueste und entzog ihm bei grobem Fehlverhalten die Kontrolle über das Shuttle.

      Auch in diesem Augenblick erfasste der Bordcomputer mit Hilfe mehrerer Sensoren und Kameras die Sachlage und zählte drei Personen im Bereich des Cockpits. Er befand es für höchst ungewöhnlich. Drei Leute brauchte heutzutage niemand mehr, damit ein Raumschiff flog. Genau genommen brauchte man gar keinen. Nur weil Menschen immer selbst vor Ort sein wollten, wurde von den Aliens die Option der manuellen Kontrolle offen gelassen. Die Aliens hatten damit dem andauernden Nörgeln der Menschen nachgegeben, das sie partout nicht mehr ertragen konnten.

      „Hallihallöchen, Freunde!“, meldete sich die gut gelaunte Stimme des Bordcomputers.

      „Äh, hallo?“, fragte Johnny vorsichtig.

      „Aye weh! Der Bordcomputer!“, fluchte Old Bob laut.

      Hank staunte. Einen sprechenden Computer kannte er bisher nur aus Science-Fiction-Filmen. „Ist dein Name HAL?“, fragte er deshalb überrascht. Daran, dass dies jetzt alltäglich war, musste er sich erst noch gewöhnen.

      „Oh nein, so heiße ich nicht. Ich sehe aber, wir werden eine wunderschöne Zeit miteinander haben, Freunde!“, meldete sich der Bordcomputer wieder in seiner süßesten Stimmlage.

      „Bist du dann vielleicht Eddie, der in der Herz aus Gold eingebaut war?“, fragte Hank verwundert, der diesen Namen irgendwo schon einmal gelesen hatte und glaubte, es mit ihm zu tun zu haben.

      „Nein, das war mein literarisches Pendant aus ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘“, informierte der Computer Hank. „Wie ich sehe“,

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