Schatzsuche wider Willen. Jonathan Turner E.

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Schatzsuche wider Willen - Jonathan Turner E.

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die das Ende des Parks markierte.

      Hank geriet in Panik. Außer seinem Haus gab es nichts in seinem Leben, das ihn noch an die Welt der Menschen erinnert hatte, und nun musste er sich ihnen wieder anpassen.

      Hank versuchte sich zu beruhigen und abzulenken, was ganz gut klappte, denn etwas kam des Weges gefahren, das seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm.

      Es war ein grüner, alter Bus, dessen Marke Hank nicht kannte. Auf den ersten Blick wirkte er nicht gerade verkehrssicher und die grüne Farbe war fast komplett verblasst. Auf der Motorhaube thronte eine kleine Kühlerfigur. Es war ein goldenes Marshmallowmännchen. Diese Figur schien das einzige neue Ding an diesem Bus zu sein.

      Auf der langgestreckten Motorhaube und an den Seiten deuteten viele Beulen an, dass er schon einiges in seinem langen Leben ertragen musste.

      Mit einem schrillen Quietschen kam der Bus neben ihm zum Stillstand. Hank rieb sich nervös die Hände und starrte verdutzt die Bustür an.

      Der Fahrer des Busses hatte mittlerweile umständlich und unter großen Mühen die Vordertür geöffnet und strahlte Hank freundlich an. Hank mochte ihn schon jetzt nicht.

      „Guten Tag, guter Mann!“, grüßte der Fahrer. „Wie kommt es denn, dass Sie hier alleine herumstehen? Kann ich Sie vielleicht ein Stück mitnehmen?“

      Der Fahrer war ein alter Mann weit jenseits der fünfzig. Er besaß eine nette Art und was er am meisten schätzte, war eine gepflegte und höfliche Konversation mit seinen Mitmenschen. Deswegen hatte er auch schon vor langer Zeit den Beruf eines Shuttlepiloten am Raumhafen angenommen. Tagtäglich sah man neue Leute und konnte sich auf den langen Fahrten gut mit ihnen unterhalten, sofern sie Willens waren, mit ihm zu reden. Unglücklicherweise traf er an diesem Tag auf Hank. Er konnte ja nicht ahnen, dass das noch sein Leben verändern sollte. Oder etwa doch?

      Nach etwa einer Minute begann Hank, das erste Mal seit zehn Jahren Worte zu einem Menschen zu sprechen. „Warten Sie kurz hier, ich muss mal ins Gebüsch kacken.“

      Hank drehte sich um und verschwand in einem schnellen Sprint im Gebüsch, das ihn so arg gepiesackt hatte. Verdutzt blieb der Fahrer in seinem Bus zurück.

      Hank kehrte nach einigen Minuten in einem ebenso schnellen Sprint zum Bus zurück und setzte einen Fuß hinein.

      „Ich möch-te … ich mei-ne“, formulierte Hank, als müsse er jedes Wort erst sorgfältig prüfen, „dass ich ganz dring-end ein-mal zu ei-nem Uh-ren-ma-cher muss.“

      „OK!“, meinte der Fahrer gelassen.

      „Ja und ich muss schnell dahin!“, fügte Hank seinen vorherigen Worten hinzu. Er sprach sie so schnell, als bestünde noch Hoffnung, dass sie die vorangegangenen Worte in einer Art Eilexpress noch einholen würden.

      „Na, dann sind Sie bei mir genau richtig, denn ich bin wieder auf dem Weg in die Stadt mit meiner alten Mühle. Immer nur herein! Mein Name ist übrigens Old Bob! So nennt mich jeder meiner Freunde. So können Sie mich auch nennen. Wie heißen Sie denn?“

      „Ich bin’s, Hank Johnson. Kennen Sie mich vielleicht?“, ließ Hank nervös verlauten.

      „Nein, noch nie gehört. Steigen Sie ein! Auf der Fahrt können wir uns weiter unterhalten. Jetzt, da wir uns kennen, wollen wir uns nicht duzen?“

      „Das ist eine verflixt gute Idee von dir!“ Hank schwang sich fröhlich in den Bus hinein und nahm auf dem Sitz Platz, der Old Bob am nächsten war. Er schien durch das freundliche Entgegenkommen gelöster zu sein. „Hast hier ein nettes, altes Fahrzeug!“, sagte Hank plötzlich etwas aufgetauter. So langsam machte ihm das Sprechen mit einer anderen, menschlichen Person keine so großen Probleme mehr.

      „Danke, Hank. Ich habe die Mühle günstig ersteigert und fahre damit eigentlich nur aus nostalgischen Gründen privat von Southquarter in die City. Das ist nämlich nicht mein eigentlicher Beruf, weißt du? Diese Aliens haben ganze Arbeit geleistet, was den Umweltschutz angeht, aber von Formen haben sie einfach keine Ahnung. Hast du schon diese neuen Busse gesehen, die in der Stadt verkehren?“

      „Nein, denn ich habe knapp zehn Jahren in meiner Hütte im Park gelebt und meditiert! Dort bin ich kurz nach Ankunft der Aliens hingegangen. Ich konnte das alles einfach nicht mehr ertragen. Das moderne Leben und so.“

      „Oh“, machte Old Bob erstaunt. Er wusste nicht, wie man mit einem solchen Spinner umgehen sollte, aber auf jeden Fall wollte er höflich bleiben.

      „Du bist also nicht Busfahrer?“, platzte es aus Hank heraus.

      „Oh, nein! Ich fliege die Nahverkehrsshuttles von der Erde zum Mond. Ist `ne ruhige Strecke und einen Jungspund von der Akademie können sie dafür nicht mehr begeistern, also nehmen sie mich dazu. Aber das passt schon, denn mir macht meine Arbeit Spaß. Ich betrachte das Ganze als eine wichtige Aufgabe, was sie ja auch ist. Den Oldtimer hier hab ich nur gekauft, weil ich mich für alte Fahrzeuge interessiere. Normalerweise nehme ich auch niemanden mit. Ich darf es ja auch per Gesetz gar nicht, aber in deinem Fall wollte ich mal `ne Ausnahme machen. Du siehst so hilfsbedürftig aus.“

      „Betrachten das die Aliens nicht als gefährlich, wenn du mit dem Fahrzeug weiterhin die Umwelt verschmutzt?“

      Old Bob winkte ab. „Aber nein, Hank. Die Mühle hier schnurrt wie ein Baby, hörst du?“

      „Nein, ich kann absolut nichts hören!“

      „Richtig. Hätte sie noch ihren alten Motor, wären dir deine Gehörgänge zusammengebrochen, so hat sie gehustet und gespuckt. Nein, Sir, der Bus wurde auf den neusten Stand der Technik gebracht. Plasma-Antrieb und all das. Alles umweltfreundlich.“ Old Bob war so stolz, wie ein Schrottkübelbesitzer nur sein konnte.

      „Aha!“, machte Hank. Er sah aus dem Fenster hinaus. Sie fuhren immer noch durch den Nationalpark, der seine Heimat geworden war und den er auch in den letzten zehn Jahren nicht mehr verlassen hatte.

      „Mach’s gut. Ich komme bald wieder“, sagte er leise und winkte einem Adler, den er am Himmel fliegen sah.

      Old Bob sah zu dem merkwürdigen Kauz hinüber, den er an Bord genommen hatte. Er wirkte recht liebenswürdig und war wohl – so hoffte Old Bob zumindest – nicht gefährlich.

      „Du suchst also einen Uhrmacher!“, sagte Old Bob schließlich, um die eingetretene Stille zu brechen.

      „Wie?“ Hank musste seine ganze innerliche Kraft bündeln, um sich auf das nächste Gespräch mit dem Alten zu konzentrieren. „Oh ja, das stimmt.“ Hank stand auf und zeigte ihm seine Digitaluhr.

      „Sie ist genau bei fünf Uhr stehen geblieben und aus irgendeinem Grund geht sie nicht mehr weiter und …“ Hank staunte. „Heilige Scheiße!“, rief er laut aus.

      Old Bob bekam es langsam mit der Angst zu tun. „Äh, was ist denn?“, fragte er vorsichtig.

      „Es ist überhaupt nichts mehr zu sehen, siehst du?“ Er hielt Old Bob sein Armgelenk vor die Nase.

      „Ich sehe gar nichts!“

      „Genau das ist es ja, was du sehen sollst. Siehst du’s?“

      „Aber ich sehe doch nichts!“

      „Genau, jetzt sieh’ doch schon das Nichts!“,

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