Westtürkei. Helga Henschel
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Im Hof ist eine lange Reihe von steinernen Waschplätzen zur rituelle Reinigung vor dem Gebet. Für die vielen Menschen sind die Vorrichtungen entsprechend ausgelegt. Bevor die Moschee-Halle betreten werden kann, heißt es Schuhe ausziehen. Hier stehen Plastikbeutel zum Abreißen zur Verfügung. Darin können die Schuhe mit ins Innere genommen werden. Am Eingang sind Bänke, um sich die Schuhe auszuziehen und die mitgebrachten Moschee-Socken überzuziehen. Kopftuch ist für Frauen Pflicht. Ein Sonnenhut wird von den Wächtern am Eingang nicht akzeptiert, Kapuzen schon. Im Innern gibt es abgeteilte Bereiche für Gläubige und Besucher.
Kacheln und Kalligrafien
Der Name „Blaue Moschee“ kommt nicht von ungefähr, sondern entspricht der Wahrheit. Im Innern ist der Besucher überwältig von den luftigen Kuppeln. Kuppeln und Wände sind ausgestaltet mit überwiegend blauen, handgearbeiteten Kacheln oder Wandmalereien. Die zum Teil blumigen Muster repräsentieren die Erde, den Frühling und den Paradies-Garten. Die große Kuppel soll den Himmel symbolisieren. Die Strahlkraft der Kacheln wird teilweise überdeckt von der Aufhängung des riesigen Leuchters. Mit seinen vielen Lampen gibt er den Gläubigen ausreichend Licht. Das ist auch nötig, denn manche Moschee-Besucher lesen versunken im Koran. Ein weicher Teppich in warmen Rottönen bildet den Kontrast zum sonstigen Blau-Grün. Kaum sind die Schuhe untergebracht, das ungewohnte Kopftuch gerichtet und man steht unter der faszinierenden Kuppel wird es ruhig. Die Hektik ist abgefallen. Wieder einmal sieht man sich zurückhaltend und staunend um, denn eigentlich ist jeder Nichtmuslim ein Ungläubiger.
Weitere Informationen:
Internet: www.sultanahmetmosque.org
Zentrum für Kunstgewerbe
Wer nicht in Museen gehen mag, sondern Kunsthandwerkern lieber bei ihrer Arbeit zusieht, für den ist das „Zentrum für Kunstgewerbe“ genau das Richtige. In der ehemaligen Koranschule sind nun Handwerker versammelt, die vor den Augen der Besucher ihr Handwerk ausüben. Außerordentliche Puppen, Ton-Vasen, bemaltes Porzellan oder osmanischen Schmuck gibt es ebenso zu kaufen. Nebenan ist ein gemütliches Café.
Weitere Informationen:
Adresse: Arasta Bazaar nahe der Blauen Moschee
Mosaiken-Museum
An der Seite der Blauen Moschee befindet sich das Mosaiken-Museum (Mozaik Müzesi). Hier sind die bei einer Renovierung entdeckten Mosaiken untergebracht. Ein großes Fußboden-Mosaik wurde erst vor 60 Jahren entdeckt und mühselig in Handarbeit wieder ausgelegt.
Weitere Informationen:
Öffnungszeiten: November bis März, Dienstag bis Sonntag von 9.00 bis 16.30 Uhr, April bis Oktober 9.00 bis 19.00 Uhr, Eintritt: 10 Türkische Lire
Unterirdische Zisterne
Nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen geriet die Zisterne langsam in Vergessenheit. Die neuen Herrscher bevorzugten fließendes Wasser und kein abgestandenes. Sie legten ihr eigenes System zur Wasserversorgung an. Ein holländischer Reisender entdeckte im 16. Jahrhundert den versunkenen Palast. Er wunderte sich, dass die Menschen aus einem Brunnenhäuschen mit Wasser und Fischen kamen. Nach seinem spektakulären Fund erforschte er die Zisterne im Ruderboot und publizierte Berichte.
Zisterne mit recycelten Säulen
Über eine Treppe geht es in die Tiefe. Holzwege erlauben Besuchern das Erkunden der merkwürdigen Anlage. Im Wasser schwimmen dicke Karpfen wie früher. Der monumentale Bau umfasst 9800 Quadratmeter mit 336 acht Meter hohen Säulen in 12 Reihen. Ein Fassungsvermögen von 100.000 Tonnen Wasser stellte die Wasserversorgung sicher. Die meisten Säulen stammen aus älteren Gebäuden und sind aus unterschiedlichem Marmor. Die Wände sind knapp fünf Meter dick und ebenso wie Decke und Fußboden aus Ziegelsteinen gemauert. Die Basilika wurde mehrmals restauriert und ist seit 1987 für Besucher zugänglich.
Medusa auf dem Kopf
Die Sockel zweier Säulen sind Medusenhäupter, die allerdings auf dem Kopf stehen. Es ist unbekannt, von welchem Bauwerk sie ursprünglich stammen. Medusa, eine Tochter der Meeresgottheit begegnet einem oft. Ursprünglich missgestaltet, verwandelte die Mythologie sie in eine betörende Schönheit. Sie bändelte mit dem falschen Mann an. Daraufhin machte ein Fluch die Göttin Medusa zur hässlichen, furchteinflößenden Frau, bei deren Anblick jeder Mann zu Stein wurde. Damit dem Betrachter das nicht passiert, ist sie verkehrt herum aufgestellt. Ist schon befremdlich, das strenge Stein-Gesicht unter einer Säule im Wasser zu sehen. Irgendwie gruselig.
Weitere Informationen:
Internet: www.yerebatan.com, Öffnungszeiten: täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr, Eintritt: 20 Türkische Lire
Süleymaniye-Moschee
Die Süleymann Moschee in Istanbul ließ sich der Sultan „Süleyman der Prächtige“ Mitte des 16. Jahrhunderts erbauen. Rundherum befinden oder befanden sich karitative Einrichtungen, wie Krankenhaus, Armenküche, Badehaus, Schulen und
In der früheren Armenküche kredenzt heute ein Restaurant edelste Speisen. Der Mühlstein im Hof zeugt von dem damaligen Hauptgericht – Getreide.
Das Grab von Süleyman dem Prächtigen ist in einem separaten Kuppelbau angegliedert. Gleich daneben liegt das Grab seiner geliebten Hauptfrau, der russisch-stämmigen Roxelane. Sogar der rührige Hofbaumeister Sinan hat sein Grab am Rande der Moschee-Anlage.
Weitere Informationen:
Adresse: Prof. Siddik Onar Caddesi, Öffnungszeiten: täglich
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