Kaltes Herz. Ana Dee
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Die zwei jungen Männer hatten Emilys Neugier geweckt. Emily rutschte ein Stückchen zur Seite, damit Leon neben ihr Platz nehmen konnte.
„Musste das wirklich sein, Emily?“, zischte Julia leise.
Aber diese zuckte nur mit den Schultern. „Ist doch egal. Hauptsache, wir haben unseren Spaß.“
„Eben, und was ist mit mir?“
„Julia, warum musst du uns immer ausbremsen? Genieße doch einfach den Abend.“
Daniel setzte sich Julia gegenüber und schien mindestens genauso verlegen wie sie. Leon hatte da weniger Berührungsängste. Obwohl Emilys Freund anwesend war, flirtete er offensichtlich. Er sah nicht übel aus und gab sich sehr selbstbewusst. Emily hing an seinen Lippen und ließ sich von ihm mitreißen. Mehrmals hintereinander lachte sie laut auf, Leon versprühte Witz und Charme.
„Na, alles klar?“
Daniel hielt sich schüchtern an seinem Bier fest. Er hatte schöne Hände, das war ihr sofort aufgefallen. Nervös strich er eine dunkle Haarsträhne zur Seite und seine rehbraunen Augen musterten sie unverhohlen. Er war schmaler und nicht so breitschultrig wie Leon, aber dennoch gut gebaut.
„Im Großen und Ganzen schon“, antwortete sie ehrlich.
„Du und Christian, seid ihr zusammen?“, fragte er ganz unverblümt.
Sie errötete leicht und verneinte.
„Wie ist denn Christian so als Chef?“
„Frage lieber nicht.“ Er winkte ab. „Ständig schlecht gelaunt, er kann und weiß alles besser und schuld sind immer die anderen. Er ist ein fantastischer Koch, aber das Zwischenmenschliche kannst du vergessen.“
„Doch so schlimm?“
„Schlimmer.“
Daniel lachte und sie stimmte mit ein.
„Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden?“, hakte sie nach.
„Das BWL-Studium war mir zu trocken, ich wollte etwas Kreativeres machen.“
„Du hast es abgebrochen?“
Er nickte. „Ja, das war einfach nicht meins.“
„Himmel, meine Eltern hätten mir den Kopf abgerissen.“
„Glücklich waren meine auch nicht darüber, aber es ist schließlich mein Leben.“
„Da hast du auch wieder recht. Aber warum ausgerechnet Koch?“, fragte sie interessiert. „Christian hat mich bereits über die ungünstigen Arbeitszeiten und das schmale Gehalt unterrichtet.“
„Mir macht es eben Spaß …“
Das Eis war gebrochen und Julia vergaß die Welt um sich herum. Sie unterhielten sich lebhaft und in Daniels Augen tanzten helle Fünkchen. Sie hatten sofort einen Draht zueinander und Julia mochte seine bescheidene Art. Den gesamten Abend über hatte sie nur Augen für Daniel und vergaß völlig die Zeit.
„Julia, ich will ja nicht stören, aber wir müssen allmählich den Heimweg antreten.“
„Was? Ist es schon so spät?“
„Ja, ist es. Kommst du?“
Julia nickte. Daniels enttäuschter Blick sprach Bände oder bildete sie sich das nur ein? Etwas verlegen reichte sie ihm zum Abschied die Hand.
„Danke für den netten Abend. Das sollten wir unbedingt einmal wiederholen, wenn du wieder in der Gegend bist“, sagte er lächelnd zum Abschied.
„Natürlich, sehr gern.“
An der Tür drehte sie sich noch einmal um. Schade, er schaute ihr nicht hinterher, sie hatte wohl doch zu viel hineininterpretiert.
„Da haben sich aber zwei gut verstanden“, stichelte Emily.
„Kann es vielleicht sein, dass du ein oder zwei Cocktails zu viel intus hast?“ Julia kniff die Augen zusammen und versuchte es mit einem ernsten Blick.
„Keine Sorge, ich würde mich trotzdem für dich freuen.“
Die Freundinnen umarmten sich zum Abschied und brachen in verschiedene Richtungen auf. Sobald Julia an Daniel dachte, flatterten die Schmetterlinge in ihrem Bauch. Hoffentlich steigerte sie sich nicht wieder in etwas hinein. Aber dieses vertraute Gefühl, auf einer Wellenlänge zu sein, hielt unverändert an. Während der Rückfahrt drehte sie die Musik auf volle Lautstärke und stimmte in den Refrain des jeweiligen Liedes mit ein.
Ihre gute Laune hielt noch an, als sie die Treppe erklomm und die Eingangstür aufschloss. Doch das änderte sich schlagartig, als sie das Apartment betrat. Sie hatte schon immer diese feinen Antennen, die ihr sagten, dass irgendetwas nicht stimmte. Ein fremder Geruch hing in der Luft, den sie nicht so recht einordnen konnte. Jemand musste hier gewesen sein. Mit klopfendem Herzen stand sie im Flur und wagte nicht, die restlichen Räume zu inspizieren.
Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Tasche und fischte mit zitternden Händen das Smartphone heraus. Die glatte kühle Fläche des Displays vermittelte ihr ein trügerisches Gefühl von Sicherheit und sie schlich in Richtung Wohnzimmer. Mit hektischen Bewegungen tastete sie nach dem Lichtschalter und atmete befreit auf. Hier war keine Menschenseele. Sie durchsuchte sicherheitshalber noch die anderen Zimmer, bevor sie sich endlich aus ihrem Mantel schälte und ihn an der Garderobe aufhängte. Seit ihrem Besuch im Schloss war sie ein wenig schreckhafter geworden.
Ihr Blick wanderte zum Schreibtisch. Hatte der Laptop schon vorher so schräg dagestanden? Ihre Fingerspitzen strichen über das polierte Holz der Tischplatte, dann rückte sie den Laptop wieder an seinen Platz. Sie klappte ihn auf und kontrollierte die Daten, aber alles schien unverändert. Wahrscheinlich war sie einfach nur schrecklich übermüdet.
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