Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR
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Der Magier, der im Schutzkreis steht, kann die Peripherie des Beschwörungsdreiecks mit zusätzlichen Bannzeichen bestücken, sodass die jeweilige Energie nicht aus dem Dreieck heraus kann. Auf der einen Seite kann man dies als eine übertriebene und letztlich doppelte Schutzmaßnahme sehen, auf der anderen Seite ist man so aber sicher, dass auf jeden Fall ein Schutz vorhanden ist, da natürlich auch ein Schutzkreis nicht alles abhält und immer nur so gut wie der Protagonist bzw. derjenige ist, der den Schutzkreis erschaffen hat.
Wenn dann die gerufene Kraft letztlich anwesend ist, kommt es natürlich erst mal darauf an, wie die Herbeirufung definiert wurde. Wenn die Energie nur im Beschwörungsdreieck agieren kann/soll/darf, wird man hier via Stirnchakra etwas wahrnehmen können. Alle anderen Empfindungen sollten gedämpft bzw. kaum vorhanden sein, da letztlich der magische Schutz alles blockieren und abhalten müsste/sollte. Wenn dies nicht der Fall ist, hat der Schutz versagt!
Wenn die Energie einfach nur außerhalb des Schutzkreises agieren kann/soll/darf, sind viele verschiedene Wahrnehmungsdinge vorhanden. Es wurden schon unzählige Versuche durchgeführt, sodass bei Beschwörungen Temperaturfühler aufgebaut wurden, verschiedene Kameras, die verschiedene Spektren abdeckten, Kerzen oder dünne Seidenbänder (um Bewegungen oder „Wind“ in einem geschlossenen Raum sichtbar zu machen) oder auch Mikrofone, Geruchssensoren bzw. andere technische Aufzeichnungsgeräte, die eine gigantische Palette an Messergebnissen lieferten. Bei solchen Versuchen wurden schon alle möglichen Ergebnisse gemessen, egal, ob es nun klare Temperaturschwankungen von +/- 5°C waren, Luftzüge, verschiedene Gerüche oder auch „Schatten“ bzw. andere „Erscheinungen“, die man erst später bei der Auswertung der visuellen Aufzeichnungen erkannte. Alles in allem ist bei einer solchen Evokation letztlich alles möglich.
Noch deutlicher wird es, wenn die Evokation so geplant ist, dass die jeweilige Energie in den magischen Schutzkreis eingeladen wird.
Auch hier kann man natürlich alle möglichen Sensoren aufstellen, die auch meist sehr brauchbare und für den Neuling überraschende Ergebnisse hervorbringen, doch gerade bei den Evokationen in den Schutzkreis hinein, wird der magische Protagonist noch einmal stärker angesprochen, als bei den anderen Varianten. Das Energiesystem bzw. die Wahrnehmungen des Magiers können hier gezielt angesprochen und manipuliert (im positiven Sinne) werden, sodass man klare Sinneseindrücke erhält, so als ob die gerufene Energie materielle und „real“ (im Sinne der Naturwissenschaft) anwesend ist. Man hört, sieht, riecht und fühlt die Energie sehr deutlich, so als ob man einen anderen Menschen (oder eine andere „reale Lebensform“) vor sich sieht. Man wird also eine autarke Schwingung der jeweiligen Energie sehr deutlich wahrnehmen können, sodass man in einen echten Dialog treten kann. Zusätzlich findet hier natürlich auch ein sehr klarer Energieaustausch statt, sodass bestimmte Bilder, Wesenszüge, Gefühle oder andere definitive Wahrnehmungen erkannt und empfunden werden. Dies ist zu Beginn für das Tagesbewusstsein nicht immer einfach zu „verkraften“, da hier doch die alltägliche Realität und Erfahrung deutlich „gebogen“ wird.
Wenn man dann (für sich) sicher ist, dass die gerufene Energie auch anwesend ist, kann man mit den individuellen Arbeiten beginnen. Egal, ob es nun Gespräche, Bitten oder andere Arbeiten sind. Da es auch in der geistigen Welt sehr oft so ist, dass es um ein „quid pro quo“ geht, sollte man stets wissen, was man bereit ist, zu geben. Mit einer Gegenleistung kann hier aber alles gemeint sein. Ein echtes Opfer, eine aufrichtige Danksagung, eine energetische Segnung, ein temporäres Überlassen des eigenen Energiesystems oder was man sich sonst noch so vorstellen kann. Wichtig ist hierbei, dass man ehrlich und aufrichtig ist, denn um ein energetisches Wesen zu betrügen, muss man selbst eine zeitlose bzw. dimensional unbeschränkte Kraft sein. Dies ist der Mensch mit seinem Tagesbewusstsein aber nicht, sodass man hier immer einen ehrlichen auf aufrechten Weg beschreiten sollte.
Egal, ob man nun via Invokation oder Evokation arbeitet, wenn man einen gezielten Wunsch hat, sollte man im Ritual auch eine Wirkungszeit definieren bzw. mit dem Wesen „aushandeln“.
Der Faktor Zeit ist für einen Menschen ganz anders, als es bei Energiewesen der Fall ist. So ähnlich verhält es sich auch mit der Idee, dass man mit ein paar Wesen eine regelmäßige Arbeit absolviert, sodass es zu regelmäßigen Invo- oder Evokationen kommt. Wenn man einen solchen Arbeitsweg beschreiten will, muss man natürlich auch mit der Energie einen gewissen Handel abschließen. Man sollte hier natürlich auch die jeweilige Energie „fragen“, denn die „Zwangsmethode“ ist eher aus einer mittelalterlichen und sehr verdrehten Egoansicht der damaligen Magier entstanden. Wenn man dann wirklich eine „Vereinbarung“ hat und sich ggf. – wie in der Realität auch – zu gewissen Zeiten oder Anlässen „trifft“, werden die jeweiligen energetischen Arbeiten deutlich einfacher.
Bei einer Invokation sei noch erwähnt, dass hierbei natürlich auch immer eine passende Energie in ein passendes Energiesystem leichter eindringen kann, als wenn versucht wird, konträre Existenzen zu verschmelzen. Doch auch das ist möglich, wobei man in diesem Fall „konträr“ definieren muss. Man kann weibliche Energieschwingungen auch ohne Weiteres in einen Mann invozieren, genau so, wie man männliche Schwingungen in eine Frau invozieren kann. Da jeder Mensch eine männliche und eine weibliche Seite besitzt, ist es im Grunde „nur“ eine Übungssache, dass man auch verschiedengeschlechtliche Energien ins eigene System holt. Doch dies entspricht nicht unbedingt der klassischen Methode. Wenn man sich einmal das Hexentum anschaut – in welchem sehr oft und stark mit Invokationen gearbeitet wird – findet man primär die Anweisung, dass eine Frau als Gefäß der Göttin fungiert und der Mann als Gefäß des Gottes. Klassisch ist hier kein Rollentausch vorgesehen, obwohl es möglich ist. Ferner ist es im Hexentum so, dass (in den meisten Fällen) erst die Göttin durch den Mann (Hohepriester) in den physischen Körper der Frau (Hohepriesterin) gerufen wird. Doch bevor dieser Akt stattfindet, wird das Gefäß mit dem „5fachen Kuss“ vorbereitet. Es werden besondere Stellen am physischen Körper der Frau aktiviert, sodass es einfacher wird, dass die Energie eindringen kann. Ferner ist es so, dass der Hohepriester hier den aktiven und anrufenden Part übernimmt.
Meist wird eine allgemeine Anrufung gesprochen (man kann es mit einer Vorwahl vergleichen, die einen Kontakt mit den göttlichen Sphären erlaubt), sodass hier die ersten energetischen Verbindungen bereits geknüpft werden. Direkt im Anschluss wird eine spezielle Anrufung vollzogen, die sich direkt auf die zu rufende Energie konzentriert. Wenn man so will, wird hier der eigentliche Kontakt aufgebaut.
Dies ist auf der einen Seite eine sehr einfache Sache, auf der anderen Seite aber auch übermäßig schwer. Von Außen