Faust II. Johann Wolfgang von Goethe

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Faust II - Johann Wolfgang von Goethe

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verdorben ist der Spaß –

      Und die Bestien wollten das.

      HEROLD.

      Seit mir sind bei Maskeraden

      Heroldspflichten aufgeladen,

      Wach' ich ernstlich an der Pforte,

      Daß euch hier am lustigen Orte

      Nichts Verderbliches erschleiche,

      Weder wanke, weder weiche.

      Doch ich fürchte, durch die Fenster

      Ziehen luftige Gespenster,

      Und von Spuk und Zaubereien

      Wüßt' ich euch nicht zu befreien.

      Machte sich der Zwerg verdächtig,

      Nun! dort hinten strömt es mächtig.

      Die Bedeutung der Gestalten

      Möcht' ich amtsgemäß entfalten.

      Aber was nicht zu begreifen,

      Wüßt' ich auch nicht zu erklären;

      Helfet alle mich belehren! –

      Seht ihr's durch die Menge schweifen?

      Vierbespannt ein prächtiger Wagen

      Wird durch alles durchgetragen;

      Doch er teilet nicht die Menge,

      Nirgend seh' ich ein Gedränge.

      Farbig glitzert's in der Ferne,

      Irrend leuchten bunte Sterne

      Wie von magischer Laterne,

      Schnaubt heran mit Sturmgewalt.

      Platz gemacht! Mich schaudert's!

      KNABE WAGENLENKER.

      Halt!

      Rosse, hemmet eure Flügel,

      Fühlet den gewohnten Zügel,

      Meistert euch, wie ich euch meistre,

      Rauschet hin, wenn ich begeistre –

      Diese Räume laßt uns ehren!

      Schaut umher, wie sie sich mehren,

      Die Bewundrer, Kreis um Kreise.

      Herold auf! nach deiner Weise,

      Ehe wir von euch entfliehen,

      Uns zu schildern, uns zu nennen;

      Denn wir sind Allegorien,

      Und so solltest du uns kennen.

      HEROLD.

      Wüßte nicht, dich zu benennen;

      Eher könnt' ich dich beschreiben.

      KNABE LENKER.

      So probier's!

      HEROLD.

      Man muß gestehn:

      Erstlich bist du jung und schön.

      Halbwüchsiger Knabe bist du; doch die Frauen,

      Sie möchten dich ganz ausgewachsen schauen.

      Du scheinest mir ein künftiger Sponsierer,

      Recht so von Haus aus ein Verführer.

      KNABE LENKER.

      Das läßt sich hören! fahre fort,

      Erfinde dir des Rätsels heitres Wort.

      HEROLD.

      Der Augen schwarzer Blitz, die Nacht der Locken,

      Erheitert von juwelnem Band!

      Und welch ein zierliches Gewand

      Fließt dir von Schultern zu den Socken,

      Mit Purpursaum und Glitzertand!

      Man könnte dich ein Mädchen schelten;

      Doch würdest du, zu Wohl und Weh,

      Auch jetzo schon bei Mädchen gelten,

      Sie lehrten dich das ABC.

      KNABE LENKER.

      Und dieser, der als Prachtgebilde

      Hier auf dem Wagenthrone prangt?

      HEROLD.

      Er scheint ein König reich und milde,

      Wohl dem, der seine Gunst erlangt!

      Er hat nichts weiter zu erstreben,

      Wo's irgend fehlte, späht sein Blick,

      Und seine reine Lust zu geben

      Ist größer als Besitz und Glück.

      KNABE LENKER.

      Hiebei darfst du nicht stehen bleiben,

      Du mußt ihn recht genau beschreiben.

      HEROLD.

      Das Würdige beschreibt sich nicht.

      Doch das gesunde Mondgesicht,

      Ein voller Mund, erblühte Wangen,

      Die unterm Schmuck des Turbans prangen;

      Im Faltenkleid ein reich Behagen!

      Was soll ich von dem Anstand sagen?

      Als Herrscher scheint er mir bekannt.

      KNABE LENKER.

      Plutus, des Reichtums Gott genannt!

      Derselbe kommt in Prunk daher,

      Der hohe Kaiser wünscht ihn sehr.

      HEROLD.

      Sag von dir selber auch das Was und Wie!

      KNABE LENKER.

      Bin die Verschwendung, bin die Poesie;

      Bin

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