Der Widerspenstigen Zähmung. William Shakespeare

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Der Widerspenstigen Zähmung - William Shakespeare

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      Und wie mit Lachen alle werden kämpfen,

      Wenn sie dem albern Bauer huld'gen müssen.

      Ich geh', noch mehr zu raten; mein Erscheinen

      Mag ihre allzu lust'ge Laune dämpfen,

      Die sonst vielleicht ein Übermaß erreichte.

      Ab mit seinem Gefolge.

      Es treten auf Schlau mit mehreren Dienern. Einige tragen Kleider, Becken und Gießkanne und anderes Gerät. Der Lord unter ihnen.

      SCHLAU.

      Um Gottes willen, einen Krug Dünnbier!

      ERSTER DIENER.

      Befiehlt Eu'r Herrlichkeit 'nen Becher Sekt?

      ZWEITER DIENER.

      Befiehlt Eu'r Gnaden eingemachte Früchte?

      DRITTER DIENER.

      Welch einen Anzug wünscht Eu'r Gnaden heut?

      SCHLAU. Ich bin Christoph Schlau, heißt mich nicht Herrlichkeit noch Gnaden. Ich habe mein Lebstage keinen Sekt getrunken, und wollt ihr mir Eingemachtes geben, so gebt mir eingemachtes Rindfleisch. Fragt mich nicht, welchen Anzug ich tragen will, denn ich habe nicht mehr Wämser als Rücken, nicht mehr Strümpfe als Beine, nicht mehr Schuhe als Füße, ja zuweilen mehr Füße als Schuhe, oder solche Schuhe, wo mir die Zehen durchs Oberleder kucken.

      LORD.

      Gott nehm' Eu'r Gnaden diesen müß'gen Wahn! –

      O daß ein mächt'ger Lord, von solcher Abkunft,

      So großem Reichtum, solcher hohen Würde,

      Sich von so bösem Geist beherrschen läßt!

      SCHLAU. Was! wollt Ihr mich verrückt machen? Bin ich denn nicht Christoph Schlau, Sohn des alten Schlau von Burtonhaide? durch Geburt ein Hausierer, durch Erziehung ein Hechelkrämer, durch Verwandlung ein Bärenführer und nun nach meiner jetzigen Hantierung ein Kesselflicker? Fragt nur Anne Hacket, die dicke Bierwirtin von Wincot, ob sie mich nicht kennt. Wenn sie sagt, daß sie mich nicht mit vierzehn Pfennigen für Weißbier auf ihrem Kerbholz angestrichen hat, so streicht mich an als den verlogensten Schelm in der ganzen Christenheit. Was! ich bin doch nicht verhext? – Hier ist ...

      ERSTER DIENER.

      Oh, dies macht Eure edle Gattin weinen! –

      ZWEITER DIENER.

      Oh, dies macht Eure treuen Diener trauern! –

      LORD.

      Ja, deshalb scheun das Haus die Anverwandten,

      Als geißelt' Euer Wahnsinn sie hinweg.

      O edler Lord, gedenk' der hohen Ahnen,

      Den alten Sinn ruf' aus dem Bann zurück,

      Und banne diesen blöden, niedern Traum! –

      Sieh, alle Diener warten ihres Amts!

      Die Pflicht will jeder tun nach deinem Wink.

      Willst du Musik? So horch, Apollo spielt,

      Und zwanzig Nachtigall'n im Bauer singen: –

      Sag, willst du schlafen? Deiner harrt ein Lager,

      Weicher und sanfter als das üpp'ge Bett,

      Das für Semiramis ward aufgeschmückt: –

      Willst du lustwandeln? Blumen streun wir dir;

      Willst reiten? Deine Rosse lass' ich zäumen,

      Ihr Zeug ganz aufgeschmückt mit Gold und Perlen.

      Liebst du die Beize? Deine Falkenschwingen

      Sich höher als die Morgenlerche; Jagd?

      Der Himmel dröhnt vom Bellen deiner Hunde

      Und weckt der hohlen Erde grelles Echo.

      ERSTER DIENER.

      Sprich, willst du hetzen? Schnell sind deine Hunde,

      Leicht wie der Hirsch, und flücht'ger als das Reh.

      ZWEITER DIENER.

      Liebst du Gemälde? Sprich! Wir bringen dir

      Adonis, ruhend an dem klaren Bach,

      Und Cytherea, ganz im Schilf versteckt,

      Das ihrem Atem kost und so sich regt,

      Wie schwankes Schilfrohr mit dem Winde spielt.

      LORD.

      Wir zeigen Jo dir, da sie noch Jungfrau,

      Wie sie betrogen ward und überrascht,

      Ganz nach dem Leben täuschend dargestellt.

      DRITTER DIENER.

      Und Daphne, flüchtend durch den dorn'gen Wald,

      Zerritzt die Beine, daß man schwört, sie blute,

      Und bei dem Anblick traurig wein' Apollo:

      So meisterlich gemalt sind Blut und Tränen.

      LORD.

      Du bist ein Lord, nichts anders als ein Lord:

      Und ein Gemahl besitzest du, weit schöner

      Als irgendein' in dieser dürft'gen Zeit.

      ERSTER DIENER.

      Und eh' die Tränen, die für dich vergossen,

      Voll Neid ihr lieblich Antlitz überströmt,

      War sie das reizendste Geschöpf der Welt,

      Und jetzt noch steht sie keiner andern nach.

      SCHLAU.

      Bin ich ein Lord? Und hab' ich solche Frau?

      Träum' ich? Sagt, oder träumte mir bis jetzt?

      Ich schlafe nicht, ich seh', ich hör', ich spreche,

      Ich rieche Duft, ich fühle weiches Lager:

      Bei meiner Seel', ich bin ein Lord, wahrhaftig,

      Kein Kesselflicker, noch Christoffer Schlau.

      Wohlan, so bringt mir meine Frau vor Augen,

      Und

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