Grashalme. Walt Whitman

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Grashalme - Walt Whitman

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      Den fremden Ländern

      Ich hörte, daß ihr etwas erheischet, dies Rätsel, die neue Welt, zu erklären,

       Amerika und seine athletische Demokratie:

       So sende ich euch denn meine Gedichte, damit ihr in ihnen schaut, wonach ihr verlangt.

      Ein Selbst sing' ich

      Ein Selbst sing' ich; eine einfache abgesonderte Person;

       Doch sprech' ich das Wort Demokratisch aus, das Wort En Masse.

       Die Physiologie sing' ich vom Kopf bis zum Fuße;

       Weder Physiognomie noch Geist allein sind der Muse preiswürdig; ich sage, weit preiswürdiger ist ihr die Gestalt in ihrer Gesamtheit.

       Ich singe das weibliche ebensogut wie das männliche Prinzip.

       Das Leben, unermeßlich an Leidenschaft, Puls und Kraft,

       Fröhlich, zur freiesten Tätigkeit gestaltet nach göttlichen Gesetzen,

       Den neuen Menschen sing' ich.

      Als ich mit stillem Sinnen

      Als ich mit stillem Sinnen

       Zu meinen Dichtungen mich zurückwandte, und in Betrachtung lang' verweilte,

       Erhob sich mit zweifelvoller Miene vor mir ein Phantom,

       Schrecklich in Schönheit, Alter und Kraft,

       Der Genius der Dichter der alten Länder;

       Und seine Augen wie zwei Flammen auf mich richtend

       Wies er mit seinem Finger auf so manche unsterbliche Dichtung

       Und sprach mit drohender Stimme dies: »Was singst Du da?

       Weißt Du nicht, daß es nur einen Stoff gibt für unsterbliche Sänger?

       Den Krieg, das Geschick der Schlachten,

       Und wie vollkommene Krieger herangebildet werden?«

       »Sei es so«, gab ich zur Antwort;

       »Auch ich, hochmütiger Schatten, singe den Krieg; und einen langwierigeren und gewaltigeren als irgendeinen sonst;

       Mit wechselndem Glück wogt er in meinem Lied; mit Flucht, Angriff, Rückzug, verzögertem und ungewissem Sieg,

       (Der dennoch, denk' ich, schließlich sicher oder so gut wie sicher ist), auf dem Schlachtplan der Welt,

       Um Tod und Leben, Leib und ewige Seele.

       Wohl! auch ich bin gekommen, den Sang der Schlachten zu singen,

       Und auch ich fördere vor allem tapfre Krieger.«

      Einem Historiker

      Ihr, die ihr feiert, was gewesen,

       Die ihr die Außenseite erforschtet, die Oberflächen der Rassen und das Leben, soweit es sich aus sich selbst nach außen gesetzt hat,

       Die ihr den Menschen behandelt als Geschöpf der Politik, der Haupt- und Staatsaktionen, der Machthaber und Priester:

       Ich, ein Bewohner der Alleghanies, handle von ihm, wie er ist nach eigenen Rechten,

       Ertaste den Puls des Lebens da, wo es sich bisher nur selten aus sich selbst nach außen setzte (den großen Wert des Menschen, den er in sich selbst trägt);

       Ein Sänger des Persönlichen, zeichne ich das, was erst im Werden ist

       Und entwerfe die Geschichte der Zukunft.

      Idole

      Ich traf einen Seher;

       Er schritt durch Braus und Schau der Welt,

       Der Kunst und Wissenschaft Gebiete, der Freuden und der Sinne

       Idole zu sammeln.

       Nimm in dein Lied, sprach er,

       Nicht so die kunterbunte Stunde und den Tag, noch Ausschnitte, noch Teile;

       Vielmehr vor allem andren nimm als Licht für alles und als Anfangslied

       Das von Idolen.

       Ewig Beginn aus Dunkel

       Wachstum ewig und des Zirkels Rundung,

       Ewig Gipfelhöhe und Versinken schließlich (sicher nur zu Neubeginn);

       Idole! Idole!

       Ewig Veränderung,

       Ewig Wechsel der Stoffe, ihr Zerfall und ihre neue Einheit;

       Ewige Werkstätten und göttliche Fabriken,

       Die Idole ausströmen;

       Sieh! Sei's ich, sei's du,

       Sei's Mann, sei's Weib, Zustand, Bekannt oder Unbekannt:

       Wir alle, scheinbar fester Reichtum, Kraft, Gebild der Schönheit:

       In Wirklichkeit gestaltete Idole.

       Vergängliches Gebild,

       Substanz für eines Bildners Stimmung oder eines Weisen mühevollen Fleiß,

       Des Kriegers, Märtyrers, des Helden Arbeit hat

       Zum Vorbild sein Idol.

       Und jeglich Menschenlebens,

       (Die Einzelteile genommen und hingestellt, kein einziger Gedanke ausgenommen, kein Gefühl und keine Handlung)

       Weit oder knapp gefaßte und aufaddierte Summe

       Ist in ihrem Idol.

       Der alte, alte Trieb,

       Sieh! errichtet auf den früheren Gipfeln neue, höhere Gipfel

       Von Wissenschaft und Neuzeit stets getrieben,

       Der alte, alte Trieb: Idole.

       Und allerjüngste Gegenwart,

       Amerikas Betriebsamkeit, ihr trächtiger und verzwickter Strudel,

       Von vereinten wie getrennten Stoffen für immer nunmehr tief entbindend,

       Jüngste Idole.

      

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