Kater sucht Kätzchen. Emerson Marie Parker

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Kater sucht Kätzchen - Emerson Marie Parker Kater sucht Kätzchen

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sah etwas verstört aus.

      „Weil du mit ihm geflirtet hast!“, grinste Pia.

      „Habe ich nicht!“

      Isabella fühlte sich ertappt.

      „Hast du doch!“, riefen Pia und Andrea gleichzeitig.

      Isabella schwieg. Was konnte sie jetzt sagen?

      „Was hat mich verraten?“, fragte Isabella.

      „Du hast knallrote Ohren wenn du flirtest!“, lachte Pia.

      „Ihr seid gemein!“

      Isabella lächelte schüchtern.

      „Wir sind deine Freundinnen. Marcel, ich hoffe du entschuldigst unsere Ehrlichkeit, ist gelinde gesagt eine riesige menschliche Katastrophe.“

      „Ich weiß. Er ist im Moment schwierig!“, versuchte Isabella Marcel in Schutz zu nehmen.

      Sie konnte sich nicht eingestehen, dass ihre Freundinnen Recht hatten.

      „Das ist die Untertreibung des Jahres!“, erwiderte Pia gehässig.

      „Er hat Stress im Job.“

      „Das ist so eine lahme Ausrede. Mein Job ist auch anstrengend. Trotzdem bin ich nett und höflich zu meinem Mann.“

      „Können wir vielleicht das Thema wechseln? Ich habe Hunger!“

      „Wir bestellen bei Toni´s! Der neue Fahrer ist echt heiß!“, lachte Andrea.

      „Du bist unverbesserlich!“

      „Ihr habt gut lachen. Ich bin frustrierter Single.“

      „Wenigstens hast du keinen Typen wie Marcel. Das ist doch auch ein Trost, oder?“, rief Pia und lachte laut.

      Isabella strafte ihren letzten Satz mit einem verächtlichen Augenrollen.

      „Sorry. Es ging wohl mit mir durch!“

      Pia hielt den Mund.

      12

      Marcel Baumann lief in seinem Haus auf und ab. Warum ging diese dumme Kuh nicht an ihr Handy? Das war sonst gar nicht Isabellas Art, ihn so abzuweisen. Ihre bescheuerten Freundinnen waren ihm schon lange ein Dorn im Auge. Ständig hingen sie kichernd und albern lachend bei ihm zu Hause herum und stahlen ihm kostbare Zeit mit seiner zukünftigen Frau. Und wenn sie nicht bei ihnen abhingen, war Isabella bei Pia oder Andrea daheim.

      Marcel warf entnervt sein Handy auf die Couch, das kurze Zeit später auf den Marmorfußboden fiel. Er hob es auf und knallte es auf den Wohnzimmertisch. Er sah auf die Uhr. Es war schon fast 21 Uhr. Damit war der heutige Tag fast vorbei und auf eine gemütliche Kuschelstunde würde er wohl vergebens hoffen. Isabella würde totmüde nach Hause kommen, kurz unter die Dusche springen und sich schlafen legen. Seine Anmachversuche würde sie im Keim ersticken.

      Als wenn lästern so anstrengend wäre. Er kannte das ja von den unzähligen Besuchen ihrer Freundinnen. Über jeden Star wurde getratscht und gelästert. Figuren bewertet und Frisuren schlecht geredet. Und wenn sie damit fertig waren, tratschten sie über die Arbeitskollegen. Marcel wurde allein schon bei dem Gedanken an den dicken Kalle aus der Buchhaltung, der sich ständig unzählige Donuts in seinen eh schon fülligen Bauchumfang stopfte, schlecht. Er hielt sich lieber durch unzählige sportliche Betätigungen fit. Speckröllchen waren ihm ein Grauen und genau dieselben Ansprüche stellte er auch an seine zukünftige Ehefrau. Er schleppte Isabella ins Fitnessstudio, damit sie ja keine Gramm Fett ansetzte.

      In seiner gesellschaftlichen Position musste alles makellos und perfekt sein. Faulheit war ihm ein Fremdwort. Wenn er sich nicht im Job verausgabte, jagte er seine Gegner über den Tennisplatz. Freunde waren ihm ein Gräuel, pure Zeitverschwendung. In der Zeit, wo andere sinnlos den zwischenmenschlichen Beziehungen frönten, konnte er wieder den ein- oder anderen Euro verdienen. Obwohl es da schon lange nicht mehr darauf ankam. Sein eigenes Vermögen war schon längst in den dreistelligen Millionenbetrag angewachsen. Wenn man sein Erbe mitrechnete, würde er wahrscheinlich Milliardär sein. Eigentlich hätte er sich längst auf seinem Geld ausruhen können, doch eine innere Unruhe trieb ihn an. Er wollte noch erfolgreicher sein als sein Vater, der sich bereits zu Lebzeiten ein eigenes Denkmal gesetzt hatte. Bereits als Kind war er einer Vision gefolgt, die ihn mit Mitte 20 zu einem der reichsten Unternehmer des Landes machte.

      Marcel konnte jedes Mädchen dieses Planeten besitzen, doch er wollte Isabella vom ersten Moment an. Zuerst kannte er ihren Bruder Rick. Die beiden waren Schulkameraden gewesen, bis sich ihre schulischen Wege trennten. Marcel stieg in die Firma seines Vaters ein und Rick begann ein Studium. Trotzdem hielten sie Kontakt miteinander. Isabella hatte ihn stets ignoriert, tat, als gäbe es ihn gar nicht. Das war sehr ärgerlich für ihn gewesen. Er war es gewohnt, alles zu bekommen, was er sich in den Kopf setzte. Bei Isabella kam ihm dann irgendwann der Zufall zu Hilfe. Oder wie er es nennen würde: zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Marcel grinste schief. Irgendwann war Isabella dann in seinen Armen gelandet. Seine Beharrlichkeit hatte sich ausgezahlt.

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