Mafia - Allmacht einer Holding. Heike Bonin
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aller zum Running Mate Eisenhowers ernannt.
Unterstützt wird Nixon dabei von Prescott Bush, der Vater des späteren Präsidenten. Der
überraschende Tod des 48jährigen Senators James O'Brien McMahon am 28.7.52 erlaubt es
Bush, im Fahrwasser des Kriegshelden Eisenhower problemlos in den Senat gewählt zu werden.
McMahon war von 1935 bis 1939 stellvertretender Justizminister und dürfte über die Nazigeschäfte
von Bush informiert gewesen sein. Der optimale Zeitpunkt seines Todes und die Möglichkeit, dass
McMahon seine Karriere hätte zerstören können, lassen auf Mord schliessen.
Nixon und Eisenhower treten im Wahlkampf als Reinemacher gegen die korruptionsgeschüttelten
Demokraten unter Harry Truman auf, bis die Presse berichtet, Nixon hätte $18'000
Wahlkampfgelder von konservativen Geschäftsleuten in die eigene Tasche gesteckt. Nixon
behauptet, die Kommunisten steckten hinter dieser "Verleumdung" und kann seine Haut mit einer
populistischen Rede im Fernsehen (, Checkers Speech') retten, in der sich als armen Schlucker
darstellt. Dank dem Wahlkampfstrategen Murray Chotiner wird Nixon aber mindestens von 27
Grossfirmen und Millionären finanziert, die wissen, dass Nixon macht, was sie von ihm verlangen,
wie es bei den Aktionen gegen Onassis offensichtlich wird.
Von 1952 bis 1956 vertritt Murray Chotiner mit seinem Bruder Jake Mafiosi in 221 Buchmacher-
Prozessen. Nixon arbeitete in den 40er Jahren als Anwalt für Meyer Lansky, der sein
Wahlkampffinanzmanager Dana Smith sehr gut kennt. Lansky und Nixon treffen sich anfangs der
50er Jahre auf Kuba, wo Nixon als passionierter Spieler bekannt ist. Nixon ist öfters auf der Insel
als gerngesehener Gast bei Batista und verleiht ihm 1955 als Vizepräsident die Ehrenmedaille.
An einem Abend im März 1952 verspielt Nixon im Sans Souci $4200, was offenbar das Casino
übernehmen soll, weshalb es zu einem Streit kommt. Nixon, Bebe Rebozo, Smith und Richard
Danner kennen jedoch Norman Rothman, der das Sans Souci für die Mannarino-Brüder leitet, die
mit Santos Trafficante zusammenarbeiten.
Bebe Rebozo, der an Lanskys illegalen Spielcasinos in Haiandale bei Fort Lauderdale und im
Osten von Miami beteiligt ist, und Nixon investieren gemeinsam in Kuba, beispielsweise ins Coral
Gables Motel. Lanskys Kontakte zu Nixon laufen auch über George Smathers, und über "Jimmy"
Alo, Lanskys rechte Hand und Manager des Hotel Nacional, laufen die Gelder für Nixons
Wahlkampf. Nixon benützt die Kommunistenhysterie, um den demokratischen Kandidaten Adlai
Stevenson, den Sam Giancana finanziert, zu attackieren.
Von den $100'000 Schmiergeldern, die Nixon vom rumänischen Geschäftsmann Nikolae Malaxa
für seinen Einsatz, damit dieser in den USA bleiben kann, erfährt die Öffentlichkeit dank der CIA
nichts. Malaxa unterstützte Hermann Göring, geschattete im 2. Weltkrieg mit Alfred Göring, gehörte
zum Gestapo-Netzwerk von Otto von Bolschwing und finanzierte die "Iran Guard", die mit der
Auslandgeheimdienstabteilung des SS zusammenarbeitete und in Bukarest 7000 Juden
umbrachte. Nach dem Krieg schlug er sich auf die Seite der Kommunisten und wurde mit der
Rückgabe seines von der Partei eingezogenen Vermögens von $2,4 Mio. (nach anderen Quellen
$200 Mio.) belohnt, womit er sich mithilfe von OSS/CIA-Agent Frank Wisner in die USA absetzte.
Die Anwaltskanzlei Sullivan & Cromwell der Brüder Dulles organisierte seine Immigration in die
USA.
Der spätere Aussenminister John Foster Dulles vertrat als Anwalt die Interessen des 3. Reiches.
Vizeaussenminister Adolph Berle vertrat Malaxa vor den Immigrationskomitee, und die Kanzlei
Bewley, Knoop and Nixon konnte 1951 seine Niederlassung durchsetzen, da die von Malaxa
gegründete Pipeline-Firma Western Tube nationale Sicherheitsinteressen wahrnehme. Die Firma
produzierte keine einzige Röhre, aber ihr Präsident Herman L. Perry, unterstützt Nixon seit 1946.
Das INS versucht seit einiger Zeit, Malaxa auszuweisen und kam deshalb über die Führer der
Exilrumänen zu Beweisen der Schmiergeldzahlungen. CIA-Chef Walter Bedell Smith, der im Krieg
bei Eisenhower diente, kann den Skandal verhindern. 1952 zieht Malaxa nach Argentinien und wird
mit Juan Peron und Otto Skorzeny gesehen.
Der Rassist Nixon hat auch andere Drähte zu Faschisten: Sein Mitarbeiter Lynn Nofziger finanziert
die American Nazi Party, FBI-Agent G. Gordon Liddy organisiert die Projektion von Nazi-
Propagandafilmen, Viorel Trifia gehörte zu Otto von Bolschwings Gestapo. Nixon, ein
ausgesprochener Antisemit, ernennt den Nazi-Kriegsverbrecher Laszlo Pasztor zum Mitglied des
Republican Nationalities Council. Nixon ist auch mit Kurt-Georg Kiesinger befreundet, der NSDAP-
Mitglied war, für Ribbentrop und Goebbels arbeitete und von 1966-69 als CDU-Bundeskanzler
amtet. 1974 vergleicht sich Nixon selbst mit Hitler, als er sagt, er wolle, dass Bill Simon sein Alfred
Speer sei. Der Prediger Billy Graham, der seit den 50er Jahren praktisch alle Präsidenten berät,
meint zu Nixon, man müsse die Herrschaft der Juden über die Medien brechen, sonst sei das Land
verloren. Die antsemitischen Prediger Frank Graham, Billys Sohn, Pat Robertson und Jerry Falwell
von Moral Majority, der den Teufel 1999 als jüdisch und männlich beschreibt, wechseln nach dem
Attentat vom 1 1 .9.2001 schnell auf einen antiislamischen Kurs.