Es geschah in jener Nacht. Walter Brendel

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Es geschah in jener Nacht - Walter Brendel

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      Walter Brendel

      Es geschah in jener Nacht

      Es geschah in jener Nacht

      Walter Brendel

      Der Mordfall Christin Rexin

      Impressum

      Texte: © Copyright by Waltrr Brendel

      Umschlag: © Copyright by Walter Brendel

      Verlag: Das historische Buch, 2021

      Mail: [email protected]

      Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH,

      Berlin

      Inhalt

       Warum?

       Christin

       Unheilvolle Begegnung

       Der Plan

       Die Mordversuche

       Messerattacke

       Gift-Cocktail

       Der dritte Mordversuch

       Der Mord

       Die Ermittlungen

       Die Anklage

       Die Mörderbande

       Der Prozess

       Das Urteil

       Schlussakkord

       Notwendige Nachbemerkungen

      Ein Tatsachenbericht, gestaltet nach Schwurgerichtsakten, Polizeiberichten, Pressemeldungen und Aussagen von Zeitzeugen.

      Nichts, das man tötet, ist jemals tot.

      Peter Rudl

      In Memoriam Christin Rexin

      Geboren am 30. August 1990, ermordet am 21.Juni 2012

      Berlin-Lübars gilt als letztes Dorf der bundesdeutschen Hauptstadt. Eine grüne Idylle abseits des Großstadttrubels. Lübars kommt aus dem Slawischen und bedeutet „Liebe“.

      Und eine Liebe endet hier tödlich. Das Dorf ist ein Ortsteil des Berliner Bezirks Reinickendorf. In ihm fin-det man neben viel Natur noch eine klassische Dorfstruktur, im Mittelpunkt eine barocke Dorfkirche vom Ende des 18. Jahrhunderts. Auf fünf von sechs Bauernhöfen des Ortes stehen Pferde auf der Koppel.

      „Weite Felder, üppige Wiesen und Koppeln, auf de-nen die Mähnen der Pferde unbändig im Winde wehen. Willkommen in Lübars.“ So wirbt der Bezirk Reinickendorf für „das letzte weitgehend erhaltene Dorf Berlins“. Natur pur stecke in jedem Atemzug.

      Lübars liegt am Tegeler Fließ, das eine eiszeitliche Abflussrinne darstellt und in den Tegeler See mündet. Bekannt geworden ist Lübars durch den am Dorfrand liegenden Freizeitpark, der auf einer alten Müllhalde, die es hier bis 1975 gab, im Verlauf mehrerer Jahre angelegt wurde. Eine Jugendfarm lädt vor allem die Stadtkinder zum Kennenlernen der Großtierhaltung ein. Es leben hier ungefähr 5000 Menschen. Jeder kennt jeden in dieser friedlichen Dorffamilie.

      Doch im Juni 2012 wird diese Harmonie jäh gestört, denn eine junge Pferdewirtin wird ermordet, was für ungläubiges Entsetzen sorgt.

      In Lübars geht es normalerweise recht beschaulich zu

      Was ist geschehen? Weshalb muss die junge Pferdewirtin Christin Rexin im blühenden Alter von einundzwanzig Jahren sterben? Ist dieser Mord schon grausam genug, so sind die Motive und Hintergründe noch perfider.

      Der Mord ist in Lübars noch immer Gesprächsthema. Die meisten der 5000 Seelen kennen Christin. Sie wurde in der Kirche des Dorfes getauft und konfirmiert. Sie ist hier zur Grundschule gegangen.

      „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst“, so lautete der Taufspruch, den der Pfarrer der kleinen Christin einst mit ins Leben gab. Beschützen konnte er sie nicht.

      Nun steht auf ihrem Grabstein: „Du bist unser Stern, der ewig leuchtet.“

      Die Dorfkirche

      Sechs Gehöfte gibt es im Dorf, fünf davon sind Pfer-depensionen. Ein Pferde-Idyll. Kein Wunder, dass das blonde Mädchen in die Tiere vernarrt ist. Für Christin ist das keine Schwärmerei, sondern harte Arbeit. Der Beruf der Pferdewirtin ist ein Knochenjob. Ihre Liebe zu Pferden bringt Christin den Tod.

      Der Mord an dem blonden Pferdemädchen lässt das Dorf seither nicht los, Lübars wird nie mehr sein, wie es war. Und längst ist klar: Im vermeintlich gut-bürgerlichen Milieu der Pferdeliebhaber geht es auch nur um eines – Habgier.

      Pferde – dafür interessierte sich Christin schon als Mädchen, erzählen die Leute in Lübars. Reiten hat sie früh gelernt. Das liegt nahe in diesem Dorf am Rand Berlins. Im alten Dorfkern mit Kirche und Feuerwache sind Pferdehöfe und Reitställe reihenweise nebeneinander an der Kopfsteinpflasterstraße zu finden. Die Reithose ist hier so verbreitet wie die Jeans.

      In der Mitte von Lübars, gleich neben der Kirche, liegt einer der vielen Pferdehöfe des Ortes. Freie Pferdeboxen werden angeboten. Pferde stecken ihre Köpfe aus den Boxen. Dahinter liegen die Koppel und endlos wirkende Wiesen. Eine Pferdewirtin berichtet über Christin: „Christin saß hier oft mit Miss Ellie, ihrem Jack-Russel-Terrier, den sie einst zum Geburtstag bekommen hatte, auf der Bank. Bis zu ihrem sechzehnten Lebensjahr war sie auf dem Hof. Jeder hier kannte Christin. Ein freundliches Mädchen, immer hilfsbereit“, sagt die Frau und: „Was geschehen ist, ist unfassbar.“

      Für sie, für ihre Tochter, für die Menschen in Lübars. Und vor allem für Christins Familie.

      Doch der Reihe nach.

      Christin

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