Im Bann von covid-19. Peter Wolff
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Im Bann von covid-19 - Peter Wolff страница 2
Vorwort
Im Bann von covid-19
Impressionen einer Pandemie
von Peter Wolff
Ausgabe 01, 2021
© / Copyright 2021 Peter Wolff
Umschlaggestaltung, Illustration: Peter Wolff
ISBN Paperback
Peter Wolff
Poller Damm 26
51105 Köln
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung oder Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar
Inhaltsverzeichnis
Oft schon „heute“, sonst die „Tagesschau“, wenn ich beides versäumt habe, dass „heute-journal“ oder die „Tagesthemen“ - die tagtägliche Dosis meist schlechter Nachrichten aus aller Herren Länder ist für mich Pflichtprogramm.
Nicht immer voll konzentriert, aber zumindest als „Beiwerk“, neben dem Kochen, dem Aufräumen, dem Spielen mit dem Hund lasse ich mich zumindest einmal am Tag mit dem Neuesten aus aller Welt berieseln.
Insbesondere intensiv in Zeiten, in denen es von Krisenherden auf diesem unseren Globus nur so wimmelt.
Neben den Ereignissen vom Tage sind es vor allem folgende Schauplätze, die die Nachrichtenformate unserer TV-Sender Anfang „Zwanzigzwanzig“ beherrschen.
Da ist zunächst das Thema Syrien. Zwar ist der Bürgerkrieg in Syrien längst entschieden, doch von einer politischen Konfliktregelung und einer Befriedung bleibt das Land weit entfernt. Denn nach wie vor verfolgen die am Konflikt beteiligten lokalen, regionalen und internationalen Akteure widerstreitende Interessen und sind entschlossen, diese auch militärisch durchzusetzen. So kommt es immer wieder zu Übergriffen auf die Bevölkerung.
Zum Jahresanfang rückt auch die islamische Terrormiliz IS wieder stärker in den Brennpunkt des öffentlichen Interesses. Der „Islamische Staat“ meldet sich mit Anschlägen, Selbstmordattentaten und Feuergefechten in Syrien und im Irak verstärkt zurück.
Im März wird zudem das Thema „Flüchtlingskrise“ wieder brandaktuell. Der türkische Präsident Erdogan hat erneut die Grenzen geöffnet, tausende Menschen stehen vor der türkisch-griechischen Grenze.
Anfangs nehme ich kaum wahr, dass sich heimlich, still und leise ein weiteres Thema zu den die Nachrichtenblöcke unserer TV-Sender beherrschenden Standardthemen geschlichen hat. Kaum merklich noch, meist nur eine kurze, wenige Sekunden dauernde Meldung, aber: stetig, beinahe täglich wird von einem unbekannten, von einem geheimnisvollen Virus berichtet, das vor allem in China um sich greift und Ärzte wie Wissenschaftler vor ein Rätsel stellt.
Mich interessieren diese Meldungen aus Fernost nur am Rande, schließlich wütet das Virus in China und ist damit noch ganz weit weg.
Und als das Kind dann einen Namen hat, löst dieser zunächst durchaus positive Assoziationen in mir aus: Corona=Bier=Genuss=Sommer. Welch ein anheimelnder Name für solch' eine schlimme Bedrohung...
Was niemand zu diesem Zeitpunkt ahnt: Das mysteriöse Virus, das bereits so nah ist, obwohl es noch so weit entfernt scheint, wird in den kommenden Wochen, Monaten, ja, Jahren unser Leben in vielfältiger Weise verändern. Auf eine Art und Weise, die sich niemand, der in diesen Tagen auf der Erde wandelt, auch nur im Entferntesten hätte vorstellen können.
Die Pandemie trennt die Gegenwart von der Vergangenheit beinahe so, wie man sich durch Unfall oder Krankheitsdiagnose von einer Sekunde auf die andere aus dem bisherigen Leben gerissen fühlen kann. Die Ungewissheit trifft uns unvorbereitet. Für die breite Mehrheit der europäischen Staaten bedeutet die virale Pandemie einen Schock des Unermesslichen, der Mitte März 2020 binnen weniger Tage die Gesellschaft um Dekaden zurückwirft.
Es kommt zur Rückkehr vom Hamstern, der temporären Aufhebung von Grundrechten – namentlich der Freizügigkeit und des Demonstrationsrechts-, zum Triumph der Exklusion über die Inklusion und einer Renaissance der Grenzschließungen.
Mit dem Virus erreicht uns eine Bedrohungswahrnehmung: Dieses Corona-Virus ist für den Menschen neu, die Übertragung verläuft sehr schnell von Mensch zu Mensch, der Ausbreitungs- und Krankheitsverlauf ist schwer vorherzusagen, es entfaltet sich ausbruchsartig auch in Europa und überfordert selbst unsere Gesundheitssysteme.
Die „Corona-Krise“, die flugs ausgerufen wird, als das Virus auch in unseren Breitengraden zu unserem ständigen Begleiter wird, verursacht dabei vor allem eins: Ein Gefühl der Unsicherheit, ausgelöst durch die Ungewissheit über das, was der Erreger kurzfristig auszulösen imstande ist, über seine möglichen Langzeitfolgen und nicht zuletzt darüber, wie wir seiner Herr werden können. Die mediale Bericht-erstattung über das Virus befeuert dieses Gefühl noch zusätzlich. Sie nimmt Ausmaße an, die das Erträgliche hart auf die Probe stellen. Von morgens bis abends wird man mit Informationen bombardiert, mit konträren Meinungen von Politikern, Virologen und vielen, die sich darüber hinaus berufen fühlen, ihren Senf zum Thema abzugeben.
Wie soll man da noch den Durchblick, noch einen klaren Kopf behalten? Wie mit seinen Emotionen in dieser seltsamen Zeit umgehen?
Vielleicht hilft es, sich dem Phänomen „Covid-19“ durch grundlegende Fragen, die einen Großteil der Bevölkerung im Zusammenhang mit Corona bewegen und durch die Empfindungen, die die Pandemie-Situation in jedem Einzelnen hervorruft, zumindest anzunähern, um den Schleier ein wenig zu lüften.
Denn auch im letzten Drittel des Jahres 2021, nach gut anderthalb Jahren Covid-19, sind die Verantwortungsträger aus Politik und Medizin weit davon entfernt, sämtliche Fragen hinsichtlich des Virus und seiner möglichen Folgen für den Einzelnen und die Gesellschaft zufriedenstellend beantworten zu können.
Köln, im September 2021
Peter Wolff
01 Seuchen gab es schon immer
Es gibt Berge, über die man hinübermuss, sonst geht der Weg nicht weiter“
Ludwig Thoma (Deutscher Schriftsteller, 1867-1921)
Angesichts