Die Totenkopfbande. Anton Schaller

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Die Totenkopfbande - Anton Schaller

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Tom!", schrie Mark gellend, der mit einem Mal erkannte, in welcher Gefahr sie beide schwebten.

      Die bunt karierte Decke flog zur Seite, und darunter richtete sich ein Mann auf, der sich hier versteckt hatte.

      Der Unheimliche!

      Noch ehe Tom zurückweichen konnte, hatte ihn der Mann gepackt und zerrte ihn mit aller Gewalt ins Innere des Wagens.

      Der Fahrer gab Gas. Aufheulend schoss der Buick davon. Reifen quietschten. Mark war nicht mehr dazugekommen, die Tür auf der Beifahrerseite zu öffnen. Zu schnell war alles gegangen.

      Tom wehrte sich, aber der Unheimliche drückte den Jungen brutal nach unten.

      Dabei lachte er scheppernd. Der Buick raste dahin, tauchte immer wieder in Schlaglöcher ein, dass der Wagen ächzte und krachte. Die beiden Freunde wurden wie wild durcheinandergeschüttelt.

      Schmerzhaft knallte Mark mit seinem Kopf gegen das Wagendach, das nur mehr aus dem bloßen Blech bestand. Und dann drückte es ihn wieder in den weichen Sitz hinein.

      Die Höllenfahrt begann ...

      Kapitel 4

      Der Buick näherte sich immer mehr dem Harlem River, der die Grenze zwischen der Bronx und Manhattan bildete, und kam somit der City von New York immer näher.

      Die Elendsviertel mit den ausgebrannten Häuserruinen lagen weit zurück. Hier zeigte sich New York von seiner besten Seite. Riesige Schaufensterfronten säumten die Straßen, und der Verkehr nahm immer mehr zu.

      Der Fahrer mit der Lederjacke drosselte die Geschwindigkeit des klapprigen Wagens.

      Bei einer Ampel, die auf Rot stand, wollte Mark die Gelegenheit zur Flucht nutzen.

      Doch die hämische Stimme des Unheimlichen hielt ihn zurück.

      "Ich an deiner Stelle würde lieber hier bleiben. Denn sonst geht es deinem Freund an den Kragen!"

      Mark blickte sich um.

      Sein Freund Tom war gefangen in den starken Armen des knochigen Mannes.

      Der Unheimliche hielt sein Messer eng an den Hals des afroamerikanischen Jungen gepresst und drohte mit zischender Stimme: "Wenn du die Tür aufmachst und abhaust, ist es um den Bengel hier geschehen. Du weißt, dass ich es ernst meine. Und zwar verdammt ernst!" Daran hatte Mark keine einzige Sekunde lang gezweifelt. Entmutigt nahm er seine Hand vom Türgriff.

      Der Buick fuhr wieder an.

      Die Ampel zeigte Grün.

      "Sehr vernünftig!", lobte der Fahrer und lenkte das altersschwache Gefährt am Yankee Stadium vorbei Richtung Macombs Bridge.

      Der Verkehr wurde zusehends dichter.

      Nervös rutschte Mark auf seinem Sitz hin und her. Verzweifelt suchte der Junge nach einer Fluchtmöglichkeit für sich und seinen Freund.

      Die anderen Wagenlenker nahmen keine Notiz von dem dunkelgrünen Buick. Kein einziger blickte zu ihnen herein.

      Die Fahrt ging weiter, und plötzlich änderte sich die Situation. Rotierendes Rotlicht wurde sichtbar. Ein paar Streifenwagen der Citypolice standen an der Zufahrt zur Brücke. Die Beamten kontrollierten die Fahrzeuge.

      Mark schöpfte neue Hoffnung.

      Der Fahrer des Buick stieß einen Fluch aus. Nervös krampften sich seine Finger um das schwarze Lenkrad. Gespannt beugte er sich vor.

      "Was sollen wir tun?", keuchte er, und sein Komplize reagierte augenblicklich.

      "Umdrehen natürlich!"

      "Aber wie denn?", schrie der Fahrer. "Hier können wir nicht wenden! Die anderen Autos blockieren ja die ganze Straße!"

      "Drück auf die Hupe! Verschaff dir Platz!", befahl der Unheimliche. "Wenn nötig, ramm irgendein anderes Auto. Wir müssen weg hier! Los, beeil dich!"

      Mark verfolgte gespannt die Situation.

      War jetzt die Chance da, auf die er so lange gewartet hatte? Konnte er es riskieren, aus dem Wagen zu springen?

      Nein! Der Unheimliche hielt immer noch seinen besten Freund umklammert.

      Und das Messer funkelte ...

      So ging es nicht!

      Der Fahrer drückte auf die Hupe, fuhr an, preschte nach vorn, drängte die anderen zurück, lenkte den Buick nach links, überquerte die zweite Spur, scherte brutal aus, sodass ein paar Wagen abrupt abbremsen mussten.

      Ein wütendes Hupkonzert brandete auf. Erregte Stimmen wurden laut. Schweißperlen rannen über das angespannte Gesicht des Lenkers.

      "Weiter!", drängte der Unheimliche von hinten. "Box dich durch und mach schnell!"

      Der Buick legte sich aufstöhnend in die Kurve. Die Reifen radierten über den heißen Asphalt, und die Stoßdämpfer sackten fast völlig nach unten.

      Mark verlor den Halt, knallte wiederum mit dem Kopf gegen den ungeschützten Wagenhimmel, und dann wurde der Junge wie von einer Riesenfaust in den Sitz zurückgestoßen, als der Buick rasant beschleunigte.

      "Wir haben es geschafft!", jubelte der Unheimliche und blickte grinsend nach hinten, wo die aufgebrachten Autofahrer zurückblieben. "Denen haben wir es gezeigt ..."

      Mitten in das letzte Wort hinein erfolgte der Aufprall.

      Hart, unnachgiebig, völlig überraschend.

      Blech schrie gequält auf.

      Heißer Dampf schoss unter der Kühlerhaube empor.

      Mark hatte sich geistesgegenwärtig abgestützt, sodass er nicht mit voller Wucht gegen die Windschutzscheibe gedonnert war.

      Aber der Schädel brummte.

      Ein Blick zurück ...

      Blut rann über das Gesicht des Unheimlichen. Die Seitenscheibe war entzwei. Glaskrümel bedeckten das Wageninnere.

      Tom starrte voller Entsetzen zu seinem Bewacher. Sein Gesicht wirkte starr.

      Die Chance!

      Mark riss die Tür auf und schrie seinem Freund zu: "Los, Tom, hau ab!" Der Junge sprang auf die Straße, wirbelte herum, riss die hintere Wagentüre auf und zerrte seinen Freund heraus.

      "Mach schnell! Lauf mir nach!"

      Tom erwachte aus seiner Erstarrung.

      Er folgte seinem Freund mit stolpernden Schritten.

      Mark rannte auf den gegenüberliegenden Drugstore zu, riss die große, eiserne Eingangstüre auf und stürzte keuchend ins Innere.

      Gerettet! hämmerte es in seinem Gehirn, als er die vielen Menschen sah.

      Ganz

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