MIT 6 EURO DURCH EUROPA. Antonio De Matteis

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MIT 6 EURO DURCH EUROPA - Antonio De Matteis

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mir, dass ich ein guter Schriftsteller bin. Ich möchte nur meine Erfahrungen und Gedanken weitergeben. Mir ist es wichtig, dass die Erzählung wahrheitsgetreu und ungeschminkt bleibt.

      Auf diesem Wege und mit diesem Gedanken lade ich den Leser herzlich ein, mit uns diese Abenteuerreise zu erleben. Er ist dabei. Von Anfang an erlebt er die Magie des Reisens durch eine Gegenwartsform-Erzählung!

      Ich wünsche viel Spaß!

      Abb. 4- Toni und Sabine

      KAPITEL 1

      ABSCHIED VON ZUHAUSE

      17. AUGUST 2008

      Warum muss ich denn immer so früh aufstehen? Denke ich, während ich aus dem Haus gehe. Wahrscheinlich, weil ich ein verdammter Frühaufsteher bin. Ich habe nur wenig und unruhig geschlafen heute Nacht. Deshalb bin ich froh, dass es endlich hell ist, damit der Tag beginnen kann.

      Der große Tag! Der Besondere unter den Wichtigsten im meinem Leben. Zumindest hoffe ich, dass es einer der Wichtigsten werden wird.

      Es ist windstill, die Vögel zwitschern, die Sonne scheint mir schon ziemlich warm ins Gesicht und ein zarter Blütenduft streichelt sanft meinen Geruchssinn.

      Ich bin im Paradies, vielleicht bin ich noch gar nicht wach und ich träume einen wunderschönen Traum! Aber mein Haus steht nun mal auf meinem kleinen Grundstück und das befindet sich auf der Halbinsel Salento, der südlichere Teil der Region Apulien in Süditalien!

      In der Campagna inmitten uralter Olivenbäumen umgeben von zwei Meeren, der Adria im Norden und dem Ionischen Meer im Süden. Das ist sehr wohl das Paradies.

      Aber plötzlich wird mein poetischer Rauschzustand abrupt durch ein Beben gestört, dass mit einem unheimlichen und angsteinflößenden, dumpfen Geräusch begleitet wird. Es erinnert an eine wild gewordene Bisonherde, wie es in einigen Western-Filmen von Sergio Leone vorkommt und es hört sich an, als ob sie auf mich zukommt.

      Ich meine, diese Bestien kommen auf mich zu! Sie kommen um die Ecke. Es sind vier. Meine Hunde! Meine geliebten Hunde, die durch mich wach geworden sind. Nun begrüßen sie mich stürmisch wie jeden Morgen. Und die gefürchteten Bestien verwandeln sich in liebeshungrige, aber gleichzeitig liebesspendende Wesen.

      Whisky räkelt sich am Boden vor meinen Füßen, Fido zappelt und springt mich an, während Mona sich sanft an meine Beine schmiegt und Balto wie ein Irrer um mich herum springt. Es ist immer das gleiche Bild „...und täglich grüßt das Murmeltier“.

      "Ist ja gut. Das reicht jetzt. Hört auf damit."

      Aber es ist so als ob man mit einer Wand spricht, die wissen doch ganz genau, dass ich das gar nicht so meine und machen mit ihren Spiel weiter.

      Ich versuche zum Zwinger zu gelangen, dort, wo sie ihren Schlafplatz haben, um nach dem Trinknapf zu sehen. Der Weg dorthin ist jedoch vergleichbar mit der afrikanischen Savanne, überall lauern Löwen, Tiger und Pumas und alle sind auf der Pirsch. Sie erwarten die allmorgendliche Ration Leckerli.

      Meine sechs Katzen miauen, fauchen und schleichen um mich herum.

      Kein Schritt von mir bleibt unbeachtet. Keine Handbewegung wird aus den gierigen Augen gelassen, bis sie allesamt Hunde und Katzen, das bekommen was sie haben wollen und ihnen wie es scheint, auch rechtmäßig zusteht.

      Es sind ausgesetzte Tiere, die keiner haben wollte. Als Welpen einfach auf der Straße ausgesetzt und dem eigenen Schicksal überlassen. Jeder von ihnen könnte eine herzzerreißende Geschichte erzählen.

      Unser Grundstück ist gerade mal 1000 qm klein. Wir haben es komplett umzäunt, einen kleinen Zwinger mit überdachten Schlafplätzen für die Tiere gebaut und ein kleines Häuschen für uns. Das haben wir selbst mühselig Stein für Stein hochgezogen. Nichts Besonderes, aber für uns und unsere Tiere ist es ein bescheidenes, kleines Paradies!

      Oh! Da kommt auch Sabine aus dem Haus, meine Lebensgefährtin aus München, und das Spiel geht von vorne los. Streicheln, zappeln und betteln um die zweite Portion Leckerli.

      Seit wir vor etwa sieben Jahren München verlassen haben, um hier in Süditalien zu wohnen, haben wir Hunde und Katzen immer wieder von der Straße geholt, adoptiert oder weiter vermittelt. Es ist unglaublich wie viele ausgesetzte Tiere es hier gibt.

      Wir wollten uns nur um die Welpen kümmern, denn die haben in der Freiheit nur minimale Überlebenschancen. Aber irgendwann mussten wir kapitulieren, denn wir hatten weder Platz noch die finanziellen Mittel, um weitere herrenlose Welpen zu übernehmen.

      Die örtlichen Tierheime sind hoffnungslos überfüllt und überfordert. Die Folge ist eben viele frei laufende Hunde und Katzen, mit allen ihren dramatischen Folgen. Die Meisten werden zwar von den Bewohnern notdürftig mit Speiseresten gefüttert, aber Geborgenheit, Streicheleinheiten und die wichtige tierärztliche Unterstützung bleiben natürlich ganz aus.

      So kommt es, dass die Meisten von ihnen von Krankheiten geplagt sind und nur kurz und gefährlich leben.

      Wir haben uns oft gefragt, wie wir das Problem lösen oder zumindest lindern könnten.

      Lange haben wir uns über Bücher, Internet, Fachzeitschriften und sonstige Quellen informiert und recherchiert.

      Dabei kamen wir zu dem Ergebnis, dass das Problem der ausgesetzten Tiere, ein internationales Phänomen ist und nicht "nur" ein örtliches, wie wir in naher Zukunft feststellen sollten.

      So ist uns klar geworden, dass wir den Kampf an der Quelle beginnen sollten. Also von dem Zeitpunkt an, an dem der Gedanke entsteht, sich ein Tier anzuschaffen.

      Die meisten Tiere werden ausgesetzt, weil ihre Halter sich keine Gedanken machten über die Folgen, Pflichten, Zeit und Platz einer Tierhaltung.

      · Was also können wir tun?

      · Auf die Straße gehen und lautstark die Menschen anreden:

      "Setzt doch die Tiere nicht aus!”?

      · Oder die Behörden anschreiben?

      · Unterschriften sammeln?

      · Broschüren verteilen?

      Nein, ich glaube, das würde nicht so recht den erwünschten Effekt erzielen. Man würde auf taube Ohren stoßen und wahrscheinlich nur wenige damit erreichen!

      Nun, wir hatten eine Botschaft und die wollten wir an den Mann bringen. Nur wie?

      Sicher hatten wir viele interessante Ideen, aber die meisten davon waren schier unmöglich durchzuführen.

      Für einen Sänger oder einen Prominenten ist es leichter seine Botschaft, seine Gedanken an die breite Masse zu bringen. Wir aber sind ganz gewöhnliche Leute. Wir sind nicht prominent, haben keinen Doktortitel, haben nichts mit der Politik zu tun, stehen nicht im Rampenlicht und sind obendrein keine Fachleute und auch noch mittellos. Wer würde da auf uns hören? Wer sind wir schon?

      Ist das aber ein Grund, um nichts zu tun? Wir wollten und

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