MIT 6 EURO DURCH EUROPA. Antonio De Matteis

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MIT 6 EURO DURCH EUROPA - Antonio De Matteis

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Das ist die berglose Halbinsel von Apulien in Süditalien. Die wichtigste Ortschaft ist die Provinzstadt Lecce, auch das Florenz des Südens genannt, wegen ihrer barocken Gebäude und Kirchen.

      Otranto ist eine kleine schöne Stadt, die wegen ihrer strategischen Lage an der Adria schon seit der Römerzeit wichtig war. Die Meerenge ist nach diesem Ort benannt. Die Hafenstadt Brindisi, das Tor zum Orient. Hier endet die berühmte römische Straße "Via Appia".

      Gallipoli mit ihrer interessanten Altstadt ist auf einer Insel gebaut. An einem der wunderschönen Sandstrände am Ionischen Meer machen wir jetzt lange Mittagspause. In Lido Conchiglie, nördlich von Gallipoli, unweit vom schneeweißem Strand unter einer große Pinie.

      Nun liegen wir entspannt im Schatten, essen die Brötchen, schreiben die ersten Notizen auf, besprechen einige Passagen der letzten Kilometer, wichtige Verhaltensregeln für eine sichere Fahrt mit dem Gespann und die Tiere durch verschiedene Verkehrssituationen.

      Wir haben zwar lange trainiert, aber es gibt immer Neues zu lernen und das wird lange so bleiben. Während der heißen Mittagsstunden werden die Hunde nicht laufen. Das muss auch nicht sein. Der Tag ist lang, und wir haben viel Zeit, um die 30 km schön durch den Tag zu verteilen. Das ist die Menge der durchschnittlichen Tageskilometer, die wir uns selbst gesetzt haben. So ist es für die Hunde wie das tägliche lange Gassi gehen.

      Wir fahren langsam, im Schnitt sind es gerade mal acht km/h. Also etwas schneller als ein Mensch läuft, und wir machen viele Pausen. Es soll keiner aus der Puste kommen. Nur so werden wir die nächsten 12.000 km und 14 Monate durchstehen können!

      Nachdem sich alle genug ausgeruht haben, fahren wir gegen 16 Uhr, durch die Badeorte Santa Maria al Bagno und Santa Caterina, weiter.

      Die vielen Urlauber haben die Strände und die Promenaden, wie die Ameisen um ein Stück Brot, regelrecht voll in Anspruch genommen. Da wir nun direkt an der Küste fahren, bekommen wir das hautnah mit.

      Die meisten kommen aus Norditalien, aber es gibt auch viele Deutsche, Schweizer, Franzosen und Holländer. Sie schauen und zeigen auf uns, viele lächeln und sprechen uns während der Fahrt an, so dass wir anhalten müssen, um Preis zu geben, was es mit unserem Auftreten auf sich hat. Wieder lösen wir Begeisterung aus. Hände werden geklatscht, Daumen nach oben gezeigt und andere Zeichen des Zuspruches. Fragen wie:

      · "Wo kommt ihr her?",

      · "Warum seid ihr mit den Hunden unterwegs?",

      · "Was wollt ihr erreichen?"

      werden gestellt. Ich versuche sie in verschiedenen Sprachen zu beantworten, aber wir merken schon, wohin die Interessen der Leute tendieren.

      Gegen 19 Uhr 30 verlassen wir dann unauffällig die Landstraße und schieben die Räder vorsichtig in einen Olivenhain. Weit weg von der Straße, so dass uns keiner entdecken kann. Ich vermute hier einen schönen ruhigen Platz. Hier werden wir wahrscheinlich die erste Nacht verbringen.

      Zuerst erkunde ich die Gegend. Ich achte darauf, dass wir niemanden durch unsere Präsenz stören und dass auch wir nicht gestört werden.

      Der Platz scheint okay zu sein. Ich werde hier das kleine Zelt zwischen einem Olivenbaum und einem Caseddhu aufschlagen.

      Das ist eine typische salentinische, mehrere Jahrhunderte alte Rundbaukonstruktion. Diese sind im ganzen Salento verteilt. Gebaut haben sie die Bauern aus den Steinen ihrer Felder, ohne Mörtel.

      Dieses Trockenmauerwerk diente zum Schutz vor der Witterung und zeitweise auch als Wohnstätte, wenn sie über mehrere Tage auf ihren Feldern arbeiteten.

      Das kleine Zelt aufzuschlagen kostet mich keine Mühe, denn ich habe diesen Vorgang schon mindestens 150-mal gemacht. 2006 bei meiner letzten Fahrradreise.

      Danach platzieren wir die Räder mit den Hängern neben dem Zelt und packen sie teilweise ab. Die Hunde werden in unmittelbarer Nähe, an einer speziellen Bodenhalterung mit einem Gewinde, angeleint.

      Der erste Tag ist überstanden. Wir sind rund 29 km weit gekommen, hatten keine größeren Probleme, sind nicht verhaftet worden, nicht ausgeraubt und keiner hat uns geschlagen. Das ist schon mal gut.

      Nebenher haben wir unsere Botschaft gut verkauft. Insgesamt ein positiver Tag. Die ganzen Daten und Eindrücke schreiben wir in unser Bordbuch auf. Nach 20 Uhr 30 wird es dunkel.

      Wir haben alle gegessen und es uns im Zelt gemütlich gemacht. Fido, Mona und Whisky schlafen im Freien. Das ist nicht schlecht sondern gut, denn auch nachts geht die Temperatur nicht unter die 23 Grad Marke runter.

      Wir schlafen zufrieden ein. Morgen ist der nächste Tag der "Europatour auf 4 Pfoten".

      Tag 1 - km 29

      17. August 2008

      Abb. 5-Kurz nach der Abfahrt von zu Hause auf der Piazza nach unserem ersten Impact mit dem Publikum.

      KAPITEL 2

      DURCH DEN SALENTO NACH OSTUNI

      18. BIS 21. AUGUST 2008

      Ich öffne die Augen einen Spalt und blinzle in das erste Licht des Tages. Es ist 5 Uhr 30. Ein Sonnenaufgang an sich ist schon ein großartiges Erlebnis.

      Wir werden immer mit der Sonne aufstehen, denn so fahren wir die meisten Tageskilometer bei kühleren Temperaturen und verbringen irgendwo im Schatten die heiße Mittagszeit.

      Da die Hunde die Nacht über angeleint waren, muss ich als erstes mit ihnen Gassi gehen. Das ist für sie stets eine große Freude, denn sie schnuppern immer neue Gerüche in einer ständig wechselnden Gegend.

      Danach gibt es Frühstück. Trockenfutter für die Kleinen und für uns Kaffee, Brötchen und Nougatcreme, das wir an dem kleinen Campingtisch verzehren. Wasservorrat muss immer ausreichend vorhanden sein.

      Wir können leider nicht einen Wasserhahn aufdrehen so wie zu Hause, deshalb müssen wir damit aufs Äußerste sparsam sein. Es muss zum Trinken aller Beteiligten reichen, zum Spülen des Bestecks und für die Körperhygiene. Jeder Tropfen wird mit Sorgfalt behandelt und geschätzt, denn wir müssen es selbst mitschleppen. Dafür haben wir einen speziellen Plastikbehälter, den wir stets bei jeder sich bietenden Gelegenheit nachfüllen.

      Vom Aufstehen bis zur Abfahrt vergehen in der Regel zwei bis drei Stunden, je nach Situation. Das haben wir reichlich getestet. Diese Zeit beinhaltet den Abbau des Zeltes, das Ein- und Aufpacken der Sachen, Frühstück, abwaschen, Hygiene und technischer Check.

      Es ist 8 Uhr als wir auf der Landstraße weiterfahren. Mir fällt auf, dass Fido zu stark nach vorne zieht. Er ist der Rebell in der Gruppe und sehr zappelig, will rennen und am liebsten die anderen überholen. Das erlauben wir natürlich nicht.

      Er muss diszipliniert mit der gleiche Geschwindigkeit laufen wie seine Kameraden. So kommt es, dass er durch das Ziehen etwas in die Rechtslage geht. Das sieht, meiner Meinung nach, nicht so gut aus und vor allem ist es auf die Dauer nicht gut für seine Gelenke. Wir beschließen eine Erziehungsmaßnahme.

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