Magisches Kompendium - Energiezentren und Chakren. Frater LYSIR

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Magisches Kompendium - Energiezentren und Chakren - Frater LYSIR MAGISCHES KOMPENDIUM

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      Die Chakrenlehre im Allgemeinen

      Wenn es um die Energiearbeit geht, stehen die Chakren „an vorderster Front“. Neben den Energiekörpern des Menschen sind sie die wichtigsten energetischen Verbindungsglieder zur immateriellen Welt. Das Wort „Chakra“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet in der Übersetzung so viel wie „Wirbel“, „Zyklus“, „Kreis“, „Rad“, „Ring“, „Scheibe“ oder auch „Diskus“. Traditionell wurde dieses Wort in der tantrischen Lehre verwendet, wobei es mittlerweile ein sehr gängiger Begriff in der magischen und esoterischen Szene geworden ist. Man hat manchmal das Gefühl, dass jedes Buch irgendetwas über die Thematik „Chakren“ beinhaltet. Doch dies ist sehr sinnig, denn die Chakren sind sehr wichtige Energiezentren des Körpers und können nicht oft genug erwähnt werden. Zwar gehen die literarischen Meinungen sehr weit auseinander – mal sind die Chakren energetische Kugeln, mal sind es energetische Scheiben und andere Quellen gehen davon aus, dass es sich bei den Chakren um Energiekanäle handelt, die zwischen dem materiellen bzw. Vital-Körper und den energetischen Körpern (Äther-, Mental-, Emotional-, Astral-, Kausal-, Buddhi- und Atmankörper) einen Energieausgleich bzw. eine energetische Kommunikation bewirken. Alte Texte sollen von 66.000 bis 400.000 Energiekanälen im Körper sprechen, wobei dies mit Vorsicht zu genießen ist, da es sich hierbei um immaterielle Systeme handelt, die nicht medizinisch belegbar sind.

      Wenn man einmal schaut, „wo“ die Chakren in den menschlich-kulturellen Systemen auftauchen, findet man sie ursprünglich in der östlichen Welt – speziell ist hier das indische Pantheon zu nennen, also das System des Yogas und des Tantras. So ist es nicht verwunderlich, dass die Chakrenlehre ein wichtiger Bestandteil des Hinduismus, des Yogas, des Tantra, des Bön und auch des Buddhismus.

      Doch bei „genauerer“ Sicht findet man ähnliche Konzepte auch bei den Naturvölkern, bei den Ägyptern, in der Kabbalah, in der Gnostik und auch in der Hermetik. Die Vokabel „Chakra“ wurde primär durch die Theosophie und sekundär durch die Anthroposophie in die westliche Welt eingeführt.

      Mittlerweile ist das Konzept der Chakrenlehre in allen spirituellen, esoterischen und magischen Bereichen zu finden. Doch sowie ich hier eine Unterscheidung zwischen diesen Bereichen getroffen habe, so wird auch eine sehr deutliche Unterscheidung in den Chakrensystemen getroffen.

      Mal werden nur die sog. „7 Hauptchakren“ erwähnt, manchmal steigert sich die Zahl auch auf ein „12 Chakrensystem“ und manchmal findet man auch die Zahlen 27 oder 33 – dabei sprechen im Grunde alle Bereiche von derselben Idee. Allgemein kann man sagen, dass Chakren rotierende Energien sind, die archetypische „Ausrichtungen“ oder auch „Charaktere“ spiegeln. Die verschiedenen Wahrnehmungen, Ausrichtungen oder auch Farbgebungen müssen bereits als „spezielle Aussage“ behandelt werden, da es hierbei wieder um eine individuelle Wahrnehmung geht, die man nicht als „universelle Wahrheit“ vermarkten sollte. Dennoch gibt es sehr viele Bücher, die darauf beharren, dass die Chakren mal wie Wirbel aussehen, dann eher, wie fixe Trichter ausgerichtet sind oder auch wie Kugeln im Körper positioniert sind. All diese Wahrnehmungen sind letztlich so individuell, dass man sich selbst eine eigene Vorstellung erarbeiten muss. Natürlich haben alle Darstellungen bzw. Vorstellungen ein „Ideenfundament“, d. h., sie sind nicht zufällig gewählt worden. Die Kugelform z. B. symbolisiert eine perfekte Harmonie, die Trichterform symbolisiert eine Fokussierung auf das Innerste, also auf das Chakra selbst und die Wirbelform nimmt die Trichterform als Vorlage, bringt aber noch eine dynamische Bewegung hinein, sodass hierdurch das Leben bzw. die Evolution eine Darstellungskomponente wird.

      Sehr oft wird auch noch die Rotationsrichtung der Chakren erwähnt, sodass auch hier ein dualer Gedanke vermittelt wird, der in sich aber eine Ausgleichung bewirkt, gleichzeitig aber eine kosmische Potenz simuliert.

      Was ist jetzt aber die Wahrheit? Was stimmt und was ist Fiktion? Nun, aus wissenschaftlicher Sicht ist dies alles Fiktion, obwohl die Positionen der Chakren auch mit verschiedenen Organen bzw. drüsen oder Nervengeflechten übereinstimmen. Aus spiritueller Sicht ist nichts davon Fiktion, da die spirituelle Praxis des Ostens und des Westens deutlich zeigt, dass Menschen das Chakrenkonzept angenommen haben und damit auch sehr effektiv an sich und auch an anderen evolutionstechnisch und heilerisch arbeiten können. Somit liegt die Wahrheit zwischen der Spiritualität und der Wissenschaft – wie immer. Es gibt physische Verbindungen, die man nicht ins Land der Märchen und der magischen Spinnerei verbannen kann. Gleichzeitig wird immer mehr die Tatsache akzeptiert, dass der Mensch selbst über ein großes Potenzial an Selbstheilungsenergien verfügt, die via Chakrenarbeit sehr gezielt angesprochen werden. Ob es nun rotierende Scheiben, Wirbel oder Kugeln sind, sollte hierbei irrelevant sein. Wenn man für sich eine „optische Erklärung“ will, wird man in der Lage sein, sich selbst eine zu geben.

      Bei den Chakren ist es wie mit den Energiekörper und mit der Aura, die Bildsprache, die die Energien für das Tagesbewusstsein filtert bzw. transformiert, ist hier der „Bildgeber“. In diesem Zusammenhang muss auch der „Hauptenergiekanal“, die Kundalini erwähnt werden. Der Begriff „Kundalini“ stammt wieder aus dem Sanskrit und bedeutet in der Übersetzung so viel wie „Kraft der Schlange“ bzw. „Schlangenkraft“. Hierbei geht es um energetische Kraftströme des Menschen, die entlang der Wirbelsäule vom Steißbein kommend – hier liegt die „Schlange“ in Ruheposition aufgerollt – hin zur Schädelbasis fließen – in diesem Fall „entfaltet“ sich die Schlange und steigt das Rückgrat hoch.

      Die „aufsteigende Kundalini-Energie“ wird meist mit Erkenntnisgewinn, Vereinigung mit dem Göttlichen, mit der fundamentalen Urenergie und mit der Erleuchtung in Verbindung gebracht, d. h. je weiter man sich selbst evolutioniert hat, desto stärker kann man die Energieströme wahrnehmen. Die Chakren und die Kundalini stehen in einem engen energetischen Kontakt und „versorgen“ die energetischen Körper, sodass hier die universelle Lebensenergie eine Verteilung erfahren kann. Diese Verteilung läuft im Normalfall sehr harmonisch ab, doch da viele Menschen massive Blockaden in den Energiekörpern, in den Chakren und auch in der Kundalini besitzen, wird die Energie teilweise „umgeleitet“ bzw. sie erreicht nicht die „Stelle“, die ein Defizit besitzt. So dienen die Chakren also einmal als Energieverteilungsknoten, aber auch als Informationsverteiler bzw. Lichttransformatoren. Man könnte sie auch Kommunikatoren oder Energiesteuerungsventile, die dem Vital-Körper und den niederen Energiekörper (Astral-, Emotional- Mental- und Ätherkörper) eine sehr effiziente Austauschbasis bieten. Da es eine „effiziente Austauschbasis“ – zumindest in der literarischen Erklärung – sein soll, müssen die Chakren natürlich auch gewisse Spezialisierungen besitzen, sodass sie nicht nur Spiegel oder Reflexionsfläche des eigenen Bewusstseinszustandes sind, sondern auch als eine Deutungsmatrix, in Bezug auf energetische Themen und Problematiken, dienen können. Wenn man die Chakren aus diesem Blickwinkel betrachtet, können sie regelrechte Evolutionstriebfedern oder auch Evolutionsbremsklötze sein – wobei beide Bezeichnungen wertneutral zu sehen sind, denn auch ein „Evolutionsbremsklotz“ kann eine absolut essenzielle Aufgabe erfüllen. Manchmal dient auch eine Blockade als aktiver Schutz. So kann man im Allgemeinen sagen, dass die energetischen Arbeiten, die man mit den Chakren ausführen kann, einen hohen Einflusswert auf die eigene Entwicklung beherbergen. Egal, ob es nun eine einfache Chakren-Meditation ist, die eine gezielte Aktivierung, Öffnung, Reinigung oder Heilung bewirkt, oder auch die Arbeiten, die die Chakren autark und vom Tagesbewusstsein unerkannt in den Energiekörpern ausführen.

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