Inkontinenzia. Thomas Häring

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Inkontinenzia - Thomas Häring

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"Königsblauen" dann doch mit 0:2, denn wenn es mal nicht so lief bei den Münchnern, dann wechselten die halt ein paar hochbegabte Spieler ein und schon war der Kaas gebissen oder gegessen. Der Meister blieb also ohne Gegentor, was besonders den Nationaltorhüter in den eigenen Reihen erfreute, denn der war ja früher mal bekanntlich ein richtiger Schalker Ultra gewesen. Die zweite Niederlage im zweiten Saisonspiel konnte man im Ruhrpott verschmerzen, denn gegen die Münchner zu verlieren war nun wahrlich keine Schande.

      Das Verfolgerduell Wolfsburg gegen Köln fand keinen Sieger und endete 0:0. Chancen hatte es genug gegeben, aber die Torhüter waren halt auch Profis, die etwas von ihrer Arbeit verstanden. Sowohl die Niedersachsen als auch die Rheinländer blieben nach der Nullnummer ungeschlagen und weiterhin ohne Gegentor. Das war aus Kölner Sicht besonders bemerkenswert, denn die Geißbock-Elf hatte verletzungsbedingt auf den dritten Torhüter zurückgreifen müssen.

      Bayer Leverkusen 04 gelang mit einem 3:1 gegen den HSV der ersehnte Befreiungsschlag, allerdings hatte es sich dabei um ein hartes Stück Arbeit gehandelt. Die Gäste aus dem Norden waren nämlich in Führung gegangen und erst ein Hattrick vom kurz zuvor eingewechselten Pohjanpalo in der Schlußviertelstunde sorgte für ein glückliches Ende für die Werkself.

      Der FC Ingolstadt vermasselte die Heimpremiere seines neuen Trainers mit einem 0:2 gegen Hertha BSC. Damit gelang den Berlinern der beste Saisonstart mit zwei Siegen am Stück und so blieben sie mit sechs Punkten dem FC Bayern ganz dicht auf den Fersen. Die "Schanzer" dagegen stecken weiter im Tabellenkeller fest.

      Ein Spiel für Fußballfeinschmecker fand zwischen Freiburg und Gladbach statt. Die Gäste gingen mit der einzigen Chance unverdient in Führung, aber die Breisgauer drehten das Spiel und siegten letztendlich hochverdient mit 3:1. Die Heimstärke der Freiburger hatte ihnen schon den Wiederaufstieg gesichert und sollte nun mit dafür sorgen, daß man die Klasse hielt. Der Heimspielstart war damit gelungen und die Fans freuten sich über ihre lauf-, kampf- und spielstarke Mannschaft. Die Borussia hingegen offenbarte mal wieder ihre eklatante Auswärtsschwäche; ein Problem, das sich scheinbar einfach nicht beheben ließ.

      In Hessen kam es zum Derby zwischen Darmstadt sowie Frankfurt und dabei handelte es sich um ein Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Aber oft ist der Fußball nicht ganz gerecht und so gelang den "Lilien" in der Schlußminute noch der glückliche Siegtreffer mit einem ziemlich ungewöhnlichen Tor. Ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf für die Darmstädter, eine ziemlich ärgerliche und bittere, weil völlig unnötige, Niederlage dagegen für die Frankfurter.

      Am Samstagabend dann folgte die erste Sensation, wenn man sie denn als solche bezeichnen möchte. Leipzig hatte Dortmund zu Gast und hielt mit dem BVB erstaunlich gut mit. Es war ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten und als sich alle scheinbar schon mit einem Remis abgefunden hatten, gelang den Sachsen kurz vor Schluß noch der vielumjubelte Siegtreffer. Ein Sieg gegen die starken Borussen, das war schon mal eine Ansage und eine Hausnummer, die Fans von RB waren natürlich völlig aus dem Häuschen, denn damit hatten sie nicht unbedingt gerechnet gehabt und solche Siege sind natürlich bekanntlich die allerschönsten.

      Das Spiel Bremen gegen Augsburg war für die Werderaner schon wieder ein Abstiegsendspiel, obwohl die Saison doch gerade erst begonnen hatte. Nach der Klatsche in München erwartete man von den Grün-Weißen eine Trotzreaktion und die zeigten sie zunächst auch. Kurz vor der Pause ging man per Elfmeter in Führung, doch am Ende hatte man das Spiel mit 1:2 verloren und fand sich als Schlußlicht am Tabellenende wieder. So hatte man sich den Saisonstart ganz bestimmt nicht vorgestellt gehabt, schließlich hatte man ja auch das DFB-Pokalspiel beim Drittligisten in Lotte in den Sand gesetzt. Die Schwaben dagegen freuten sich über drei ganz wichtige Punkte und reisten zufrieden nach Hause.

      Das Beste kommt zum Schluß, heißt es ja öfter mal und in diesem Fall handelte es sich dabei um kein leeres Versprechen. Mainz gegen Hoffenheim, lautete die Partie und da die Rheinhessen ja dafür bekannt sind, daß sie vor allem daheim öfter mal ein ziemliches Spektakel veranstalten, konnte man als Zuschauer durchaus hoffnungsfroh in die Begegnung gehen. Für die Fans beider Mannschaften war es eine Berg- und Talfahrt sondergleichen, für objektive Fußballanhänger dagegen ein absolut geiles Spiel. Die Rheinhessen spielten die Kraichgauer in der ersten Halbzeit an die Wand und führten nach 45 Minuten hochverdient mit 4:1, wenngleich die Gäste auch Torchancen gehabt hatten. Allerdings verloren die Gastgeber nach knapp einer Stunde einen ihrer Spieler wegen einer Roten Karte und von da an spielten nur noch die Hoffenheimer. Deren Hoffnung starb überhaupt nicht, was dazu führte, daß ihnen die Anschlußtreffer und zu guter Letzt auch noch der Ausgleich gelangen. 4:4 nach 90 Minuten, was für ein phantastisches Spiel und eine Niederlage hätte in dieser krassen Wahnsinnspartie nun wirklich keine der beiden Mannschaften verdient gehabt.

      Der 1.FC Köln ist ja auch ein ganz besonderer Klub und das wissen selbstverständlich alle, die für diesen Verein arbeiten. 3:0 bezwangen die Rheinländer den Aufsteiger aus Freiburg und setzten sich damit immerhin für eine Nacht an die Tabellenspitze. Es zeigte sich also schon recht schnell, daß mit den Kölnern in dieser Saison zu rechnen sein würde, denn sie blieben weiterhin ohne Gegentor und vorne traf Modeste doppelt, so daß man mit sieben Punkten nach drei Spielen mehr als zufrieden sein konnte. Die Breisgauer hingegen mußten schon wieder Lehrgeld bezahlen, denn sie waren definitiv keine drei Tore schlechter als ihr Gegner gewesen, auch wenn das Ergebnis so etwas natürlich suggerierte.

      Am Samstag kam es dann zu einer denkwürdigen Begegnung in der Allianz Arena. München gegen Ingolstadt, das Endergebnis lautete 3:1, also alles ganz normal und wie gehabt? Von wegen! Glücklich konnten sich die Bayern darüber schätzen, daß sie das Spiel nicht verloren hatten, auch ein Remis wäre für die "Schanzer" locker möglich gewesen. So aber retteten sich die Gastgeber mit Ach und Krach zum Heimsieg, der nicht wirklich als verdient zu bezeichnen ist. Ingolstadt verlangte dem Favoriten alles ab, vergab aber zu viele hochkarätige Torchancen und hatte sich die unglückliche Niederlage demzufolge selbst zuzuschreiben. Die Bayern dagegen grüßten mal wieder, so wie gewohnt, von der Tabellenspitze, denn im Fußball zählen bekanntlich halt nur die Tore und das ist auch richtig so.

      Für Aufsehen sorgte ein weiteres Mal der Aufsteiger aus Leipzig. Zu Gast beim Hamburger Sportverein erwiesen sich die Sachsen als Kontermonster und demütigten die Hansestädter mit 4:0. Eine üble Klatsche für die Norddeutschen, bei denen sich daraufhin mal wieder Untergangsstimmung breitmachte. Der freche Aufsteiger dagegen sprang nach dem Erfolg auf Platz drei in der Tabelle.

      Zu einer Vorführung kam es bei den heimstarken Dortmundern. Die bemitleidenswerten Gäste aus Darmstadt hatten dem BVB-Feuerwerk nichts entgegenzusetzen und so endete die einseitige Partie mit 6:0 für die Dortmunder. Bemerkenswert ist das Ganze dahingehend, da den Hessen im Jahr zuvor noch ein 2:2 bei der Borussia gelungen war.

      Hoffenheim und Wolfsburg trennten sich 0:0. Ein Ergebnis, das die Torhüter lieben und die Fans hassen, aber so blieben die Wolfsburger weiter unbesiegt und ohne Gegentor, die Hoffenheimer nur unbesiegt und nach drei Unentschieden in Folge wohl auch ein wenig ratlos.

      Ganz anders dagegen die Eintracht aus Frankfurt. Die hatte ihre verloren gegangene Heimstärke wiederentdeckt und dieses Mal mußten die auswärtsschwachen Leverkusener dran glauben. 2:1 hieß es am Ende für die Hessen, was auch damit zu tun hatte, daß Leverkusen kurz vor Schluß einen Elfmeter versemmelte und so den durchaus möglichen Punktgewinn nicht schaffte.

      Am Abend gab es das Duell zwischen Gladbach und Bremen. Es endete mit 4:1 für die Borussia und der Trainerentlassung vom Bremer Coach Viktor Skripnik. Nach drei Liga-Niederlagen schon rausfliegen ist ja auch eine Leistung, aber irgendwie schienen die Verantwortlichen davon überzeugt zu sein, daß es so nicht mehr weitergehen könne. Die Borussia dagegen konnte sich auf ihre Heimstärke verlassen und machte mit sechs Punkten einen Sprung auf Tabellenrang sechs.

      Augsburg gegen Mainz war so ein Spiel, das vielleicht in Erinnerung bleiben wird, weil es am Ende, als die Partie längst

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