Die Schuld des Anderen. Edgar Wallace

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hätte gern einmal mit Ihnen gesprochen, Sie aufrührerischer Geist.«

      Helder lachte.

      »Soll ich des Landes verwiesen werden?«, fragte er und machte auf dem Sofa Platz, damit Gold sich neben ihn setzen konnte. »Oder will man mich wegen Hochverrats anklagen?«

      »Soweit ist es noch nicht. Es besteht nur die Gefahr, daß Sie hier unangenehm auffallen. Ich habe neulich mit unserem Konsul gesprochen, und da er weiß, daß ich Sie gut kenne, bat er mich, Ihnen etwas zu erklären: Er kann Sie nämlich nicht mehr in die Botschaft einladen, wenn Sie derartige Veröffentlichungen nicht einstellen.«

      Helder wurde dunkelrot. »Es wäre mir lieber, wenn sich der Botschafter mit einem solchen Ansinnen direkt an mich wenden würde«, sagte er ärgerlich.

      Gold beobachtete ihn interessiert. Es war das erstemal, daß sich Helder von einer unangenehmen Seite zeigte. Sein Mund war verkniffen, und seine Augen funkelten böse.

      Es hatte Helder einige Mühe gekostet, seine gegenwärtige Stellung in der Gesellschaft zu erobern. Sein Vater hinterließ ihm nur ein kleines Vermögen, das gerade zu einem bescheidenen Leben ausreichte. Ein Geschäft, das er in Paris eröffnet hatte, mußte er später wieder aufgeben. Jetzt lebte er schon seit Jahren in London, und man erzählte sich, daß er allein mit Eisenbahnaktien ein Vermögen verdient hätte.

      Und nun, da er endlich am Ziel war, drohte man, ihn gesellschaftlich zu schneiden. Er schaute deshalb Gold wütend an?

      »Ich möchte, daß man meine Rechte als amerikanischer Staatsbürger respektiert. Ich kann mir mein Leben nach meinen eigenen Wünschen einrichten, solange ich nicht mit dem Gesetz in Konflikt komme. Und in der ›Warnung‹ ist nichts erschienen, was über das gesetzmäßig Erlaubte hinausginge.«

      »Es liegt aber gar kein Grund vor, eine solche unnütze Zeitschrift überhaupt herauszugeben«, erklärte Gold.

      »Jetzt werden Sie beleidigend.« Helder erhob sich. »Ich glaube, wir können die Unterhaltung abbrechen.«

      Gold nickte.

      »Es kommt ja doch nichts dabei heraus. Ach, da fällt mir gerade ein, daß ich meinem Neffen ein Geburtstagsgeschenk schicken muß.« Er schaute auf die Uhr und kramte in seiner Brieftasche herum, fand aber anscheinend nicht das Gewünschte. »Haben Sie etwas amerikanisches Geld bei sich, Mr. Helder? Ich brauche zwanzig Dollar.«

      Comstock Bell war ins Zimmer getreten und hatte die letzten Worte Golds gehört.

      Helder schüttelte den Kopf.

      Bell mischte sich in die Unterhaltung.

      »Ich habe genügend Dollar bei mir«, sagte er, zog seine Brieftasche heraus und entnahm ihr zwanzig Dollar, die er Gold überreichte. Helder beobachtete ihn dabei scharf.

      Er sah, wie Gold die Banknoten, scheinbar nur oberflächlich betrachtete.

      »Du lieber Himmel«, sagte Gold plötzlich. Sein Gesicht war blaß geworden.

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