Wenn die Liebe hinfällt.... Christian Friedrich Schultze
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Er schwor sich, dass er auf keinen Fall anrufen würde.
So gegen zwanzig Uhr wählte er dann ihre Nummer. Sie war wahnsinnig freundlich.
„Kann ich morgen früh zum Frühstück zu dir kommen? - Vielleicht so gegen neun.“
Kurz nach halb zehn traf sie ein. Die Mittagsschicht finge zwölf Uhr an, sagte sie gleich. Dann ohne besonderen Übergang: „Ich bin schwanger. Ich musste ein paar Tage ins Krankenhaus. Er will, dass ich es wegmache. Es war schon die ganze Zeit so erniedrigend. Ich will es aber haben. Ich bin erst neununddreißig, das ist heutzutage noch nicht zu alt. Er macht mir die Hölle heiß. Es ist unerträglich.“
Er wusste, dass sie von dem Typen sprach, der aus ihrem Glas getrunken hatte.
„Ist okay, dass du es haben willst. Kinder werden sogar in Afghanistan groß. Ich bin übrigens ein guter Geburtshelfer“, sagte er. Er dachte an die Geburt von Lina, bei der er dabei gewesen war. Das war bei ihr möglich gewesen. Bei Brian hatten sie ihm noch die Tür vor der Nase zugemacht. Karen hätte es wohl auch keinesfalls gewollt.
„Ja, aber er lässt mich nicht in Ruhe. Ich werde wohl wegziehen müssen. Schon wieder“, jammerte sie.
Er schwieg. Es raste in seinem Kopf. Er war mindesten zwanzig Jahre zu alt und er hatte kein Geld. Die Rente, von der er gerade so überlebte, war lächerlich. Er sagte: „Ich bin zwanzig Jahre zu alt für dich und die Rente, von der ich lebe, reicht nicht mal für mich. Ich weiß nicht, ob ich dir irgendwie helfen kann.“
Jetzt schwieg sie. „Geld spielt eigentlich keine Rolle“, sagte sie dann. „Lass uns mal darüber nachdenken.“
Ende Oktober kam ein Brief ohne Absender. Ein Wiener Stempel war drauf. Sie schrieb, es gehe ihr gut. Sie sei umgezogen und habe eine andere Nummer. Welche, schrieb sie nicht. Ihm war klar, dass sie sich verschätzt hatte, in doppelter Hinsicht: Er war zu alt für ein Zusammenleben. Und er hatte kein Geld. Aber er hatte sich schwer verliebt in sie. Das rätselhafte gewaltige Organ zwischen seinen Ohren wollte nicht wahrhaben, wie alt es bereits war. Mit Geld hätte sich manches überbrücken lassen, dachte er. Vielleicht wäre es ein heißer Herbst seines Lebens geworden.
Als er ein paar Wochen später mit einem Tee und einem Buch auf seinem Balkon saß und ihn aus der Baumgruppe gegenüber die bunten Blätter des Herbstes in der Nachmittagssonne anleuchteten, dachte er: "Hätte schlimmer kommen können. War doch nicht so schlecht gewesen, der letzte Sommer."
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