Was uns wirklich krank macht - Teil II. Manfred Seewald
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Was uns wirklich krank macht - Teil II - Manfred Seewald страница 6
Viele Pflanzenteile wie Getreidekörner, Samen, Früchte, Zwiebel, Knollen, Blätter etc. enthalten von Natur aus mehr oder weniger wirksame pflanzeneigene Abwehrstoffe gegen sogenannte Fraß-Schädlinge („biologische“ Pestizide). Diese Substanzen werden entweder durch entsprechende Aufbereitungsarten wie z.B. durch Keimung, Erhitzen (z.B. Bohnen) oder Fermentieren unschädlich bzw. genießbar gemacht, oder die Pflanzenteile werden gemieden (z.B. giftige Pilze). Der Mensch musste in der Vergangenheit ohnehin lernen mit diesen biologischen Abwehrstoffen umzugehen, oder diese zu meiden, sie stellen daher keine wirkliche Gefahr oder Bedrohung dar.
Der Vollständigkeit halber seien hier auch noch Gifte, toxische oder schädliche Einflüsse, denen man im Umgang mit Pflanzen und Tieren möglicherweise ausgesetzt ist, zu erwähnen wie z.B. Übertragung von Krankheitserregern durch Zecken, Insekten u.a., Gifte von Tieren wie Spinnen, Schlangen, Fischen etc. oder Pflanzengifte. Da solche Bedrohungen meist erst durch das Eindringen des Menschen in den Lebensraum eines anderen Lebewesens entstehen, welches seinen Bereich verteidigt, kann man hier nur von natürlich gegebenen gesundheitlichen Risiken bzw. Gefahren sprechen, mit denen der Mensch in symbiotischer und natürlicher Art und Weise umgehen und leben lernen muss, dann stellen solche Gefahren auch keine Bedrohung für uns dar.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema der natürlichen Gefahren durch Mikroorganismen in unserer Umwelt ist sehr umfangreich und komplex. Dazu zählen u.a. Viren, Pilze, Bakterien, aber auch Allergene Stoffe wie z.B. Pollen, Pilzsporen, Milbenkot, Staub, Tierhaare u.v.a.m. Da aber gerade diese Mikroorganismen es sind, die durch das immer mehr aus den Fugen geratene Gleichgewicht in unserer Umwelt für immer mehr Probleme sorgen, z.B. wegen Fehler des Menschen im Zusammenleben mit diesen was in weiterer Folge die Gefahr von Mutationen, resistent werdender Keime oder immer aggressiver wirkender Allergene in sich birgt, wird diese Thematik immer wichtiger. Dem Rechnung tragend wird sich ein separater Band damit beschäftigen.
Was man selbst zur Gesundheit beitragen kann
Natürlich ist es in unserer heutigen Konsumgesellschaft schwer all den köstlichen Verlockungen der Nahrungsmittelindustrie zu widerstehen. Um diese Verlockungswirkung zu erreichen werden die Produkte durch die Produzenten entsprechend optisch (z.B. durch Farbstoffe), in ihrer Konsistenz (z.B. durch Emulgatoren, Stabilisatoren, Konservierungsmittel, Hilfsmittel etc.) und in ihrem Geschmack (z.B. durch Geschmacksverstärker, Aromastoffe, Zuckerzusatz etc.) präpariert. Da gerade die Fette als Geschmacksträger fungieren werden Nahrungsmittel oft mit einem viel zu hohen Fettanteil hergestellt. Diese Industrienahrung begleitet uns von Beginn an durchs Leben und bestimmt somit unseren Lebenswandel entscheidend mit.
Geschuldet dem rücksichtslosen Gewinnstreben und einem mangelndem Verantwortungsbewusstsein wird hier von einem beträchtlichen Teil der Produzenten und Vertreiber in der Lebensmittelbranche durch fehlende oder falsche Information bewusst ein Gesundheitsrisiko für den Endverbraucher in Kauf genommen. Um hier nicht einen falschen Eindruck zu erwecken, natürlich geschieht das auch unter der „Kontrolle“ der dafür zuständigen Gesundheitsbehörden die schließlich für die Erteilung von Genehmigungen der jeweiligen Produkte, inklusive deren Inhaltsstoffe, zuständig sind. Als Entscheidungsgrundlage dafür dienen meist Studien die von den Behörden selbst in Auftrag gegeben werden, aber auch der schulmedizinische Wissensstand, die Entscheidungen anderer Behörden, ökonomische oder sogar strategische Überlegungen können solche Entscheidungen zur Vergabe von Genehmigungen beeinflussen. Oft werden aber erst Verbote, Vorordnungen oder Beschränkungen (z.B. die Herabsetzung der Dosen oder der Verbot einzelner Inhaltsstoffe) erteilt, wenn die Gefährlichkeit aufgrund von Vorfällen offenkundig zu Tage getreten, bzw. bereits Schaden entstanden, ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass all die vorher genannten Beteiligten die gesellschaftliche Verantwortung über mögliche gesundheitliche Risiken, welche sich aus den Verzehr öffentlich angebotener Nahrungsmittel ergeben, übernehmen müssen, das ist sozusagen eine Bringschuld und kann nicht nur auf den Anbieter, und schon gar nicht auf den Konsumenten, abgewälzt werden.
Da in der heutigen Zeit das Angebot an Hintergrundinformation auch im Gesundheitsbereich durch unsere modernen Medien sehr groß ist, kann sich der Konsumenten selbst auch nicht mehr gänzlich aus der Pflicht nehmen, auch wenn in veröffentlichten Stellungnahmen oftmals Widersprüchlichkeit und Falschinformation Platz greift, was dann für zusätzliche Verwirrung sorgt, so kann und muss sich der Endverbraucher in seiner Eigenverantwortung auch selbst ein Bild machen und seine eigenen Schlüsse ziehen, soweit er noch in Besitz aller geistigen Kräfte ist. Hierzu gibt es durchaus auch eine gewisse Holschuld im eigenen Interesse und zum Schutze der eigenen Gesundheit sich fehlende Informationen anzueignen. Das hilft allerdings nichts, wenn der Endverbraucher bzw. der Konsument Hinweise die ein gewisses Gefährdungspotential andeuten aus Gleichgültigkeit ignoriert und daher nicht beachtet, wodurch sich lang- oder kurzfristig ein gesundheitlicher Schaden für ihn oder sie ergeben könnte. Gerade in so einem Fall kann man auch von einem gewissen Selbstverschulden sprechen. Dies trifft eher auf jüngere Menschen mit weniger Lebenserfahrung zu die dem modernen Life-Style und dem jeweiligen Zeitgeist auch in Sachen Ernährung gerecht werden möchten, ohne dabei mögliche zukünftige gesundheitliche Risiken abzuschätzen. Vom Gebrauch an Suchtmitteln rede ich hier gar nicht. Natürlich ist das auch oft auch eine Sache der Erziehung, einer mangelnden Aufklärung, einer ungenügenden Ausbildung oder eben nur das Anlernen schlechter Gewohnheiten, zum Beispiel aus einer Armutssituation oder einem Abhängigkeitsverhältnis heraus. Speziell bei jüngeren Erwachsenen ist es das jeweilige Milieu in dem sie sich befinden, die Gesellschaftskultur von der man umgeben und der jeweiligen öffentlichen Propaganda der man ausgesetzt ist die das Verhalten entweder positiv oder negativ beeinflussen. Bei älteren Erwachsenen kann man in so einer Situation schon eher von einem Selbstverschulden sprechen und dies nicht mehr nur auf Unwissenheit oder gar auf eine mangelnde Erfahrung zurückführen.
Die vorher genannten Kriterien kann man in den großen Bereich der Beeinflussung der Gesundheit durch den eigenen Lebenswandel unter der Berücksichtigung von Umwelteinflüssen, einordnen. Weitere Gefahrenpotentiale für die Gesundheit, welche sich durch Selbstverschulden ergeben könnten, wurden bereits im Band 1 dargestellt.
Irrtümer bezüglich dem Säuregehalt
Obwohl ich bereits im Band 1 ausführlich über den Säuregehalt von Lebensmittel berichtet habe möchte ich hier trotzdem nochmals darauf hinweisen, da die Sache oft unwissentlich missverstanden wird. Wenn man mit verschiedenen Leuten plaudert, dann wird einem oft vorgeschwatzt, sie würden keine Zitrusfrüchte oder sauer schmeckende Früchte essen, denn die würden den Magen übersäuern, das ist natürlich ein Unsinn aber ein sehr verbreiteter Irrtum. Dabei bräuchten sich jene die das behaupten nur die Lebensmitteltabellen ansehen und natürlich das darinstehende auch verstehen, denn dann wäre die Sache sofort klar, daher hier nochmals zur Info: Alle Früchte die bei uns normalerweise auf den Speiseplan stehen, sind alkalisch, das heißt sie haben einen positiven pH-Wert und sind daher basisch, aber keinesfalls im sauren Bereich (pH-Wert negativ). Säuerliche Früchte wie z.B. Orangen und Zitronen haben einen Wert von +2 und Ananas z.B. +1, also einen leicht alkalischen Wert. Wie kommt das, obwohl sie doch mehr oder weniger säuerlich schmecken? Nun, das ist ganz simpel erklärt, denn Früchte haben einen hohen Kaliumgehalt. Kalium ist, wie der Name schon sagt, stark alkalisch (vgl. Kalilauge), also stark pH-positiv, wodurch bei den Früchten