POLIZEIT-Bericht. Martin Cordemann

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POLIZEIT-Bericht - Martin Cordemann

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und nein.“

      „Und was bedeutet das schon wieder?“ Bill lachte. „Ich weiß. Weil es ein Mythos ist. Weil niemand davon erfahren darf, dass die BANK jemals ausgeraubt wurde, damit ja niemand auf die Idee kommt, dass es möglich ist?!“

      „Äh, nein, ja und nein deshalb, weil der Bankraub stattgefunden hat aber streng genommen noch nicht stattgefunden hat. Zeitreise und so.“

      „Und Sie wollen ihn verhindern?“

      „Aber auf keinen Fall. Das wäre unethisch. Oder sowas in der Art.“

      „Wir versuchen, die Geschichte so wenig wie möglich zu verändern“, erklärte der Captain und schlug ihre Beine übereinander. „Der Einbruch hat stattgefunden, das steht fest. Unsere Aufgabe ist nur, herauszufinden, wer es war.“

      „Warum?“

      „Um ihn zu beglückwünschen. Die sicherste Bank im Universum…“

      „Der Menschheit!“

      „…auszurauben und damit durchzukommen, das verdient doch einen Preis.“

      „Wirklich?“

      „Nein, ich fürchte, der Gesetzgeber sieht das anders. Der besteht auf so einer Art Strafe.“

      „So einer Art Strafe?“

      „Auf einer Strafe, ja. Was denn, Verhör darf ich nicht sagen, aber Strafe schon?“

      „Das hier ist kein Preisausschreiben, wo jemand einen Preis für den originellsten Banküberfall bekommt.“

      „Und das ist schade, denn er war originell! Und es hat uns eine Ewigkeit gekostet, rauszukriegen, wie er das gemacht hat.“

      „Oder sie.“

      „Oder sie, genau.“

      „Eine Ewigkeit?“ fragte Bill verwirrt. Für ihn lagen die Ereignisse erst ein paar Stunden zurück.

      „Zeitreise“, wiederholte Ethan. „Wochenlang die Fakten durchgegangen, den Tatort untersucht, mit Theorien herumgespielt… sowas klärt man nicht von heute auf morgen. Von heute auf morgen kommt man nur mit einer Zeitmaschine überall hin, oder, in dem Fall eher von in ein paar Jahren nach Vorgestern.“

      „Das ergibt keinen Sinn.“

      „Ich weiß, aber solche Sinnsprüche sind mit Zeitmaschinen einfach sehr schwer zu aktualisieren.“

      „Und was wollen Sie nun von mir?“

      „Oh“, lächelte der Detective, „schön, dass Sie fragen. Sehen Sie, haben Sie ein Konto bei der BANK?“

      Bill nickte. „Ja.“ Er hatte extra eins anlegen lassen, damit seine DNA dort erklärt war, wenn man welche fand.

      „Waren Sie jemals in der Zukunft?“

      „Ja.“

      „In der fernen Zukunft?“

      „Nein.“

      „Wirklich nicht? Auch keinen Besuch von da?“

      „Nein.“

      „Ah.“ Ethan nickte. „Schade.“

      „Was ist denn in der Zukunft?“

      „Oh, nur alles, was sich ein cleverer Bankräuber wünscht. So ziemlich alle Informationen, die er benötigt, wenn er einen Bankraub planen möchte.“

      „Ich fürchte, da muss ich Sie enttäuschen, ich war nie sehr weit weg. Ich bin sicher, das können Sie feststellen?!“

      „Das können wir“, bestätigte Fect – und bestätigte, dass Bill die Wahrheit gesagt hatte.

      „Dann kann ich mir also nicht die Informationen besorgt haben, um in die BANK einzubrechen und den größten Bankraub aller Zeiten zu begehen?“

      „Scheinbar nicht.“

      Bill lächelte. „Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht helfen konnte.“

      „Oh, das konnten Sie“, meinte Ethan. „Sehen Sie, wenn Sie es nicht waren, dann können wir Sie von der Liste streichen und das hilft ja auch irgendwie.“ Ethan erhob sich. „Aber bevor wir mit dem nächsten sprechen, gehen wir erstmal was essen.“

      „Wir?“ meinte Bill amüsiert.

      „Ich meinte meine Kollegin und mich.“

      „Vorgesetzte.“

      „Auch gut. Aber wenn Sie sich uns anschließen möchten? Es soll hier ein gutes Restaurant geben für Kalbsbraten – der täuschende Ähnlichkeit mit einem Direktor der BANK hat.“

      „Ich fürchte, ich mach mir nichts aus Kalbsbraten.“

      „Tja, Ihre Entscheidung.“ Ethan nickte dem jungen Mann zu und machte sich dann auf den Weg zur Tür. Dann stoppte er. „Wissen Sie, was das Vertrackte bei Zeitreisen ist?“

      „Nein, was?“

      „Sie funktionieren in beide Richtungen.“

      Bill zuckte die Schultern.

      „Was soll das heißen?“

      „Dass man nicht nur in die Zukunft reisen kann, um mehr über die Sicherheitssysteme einer Bank zu erfahren, man kann es auch tun, um herauszubekommen, was gestohlen wurde.“

      „Gestohlen werden würde“, verbesserte Fect.

      „Ich weiß, aber ich wollt’s nicht übertreiben. Und, naja, wenn man weiß, was gestohlen… wird, dann kann man sich darauf vorbereiten.“

      „Vorbereiten? Wie?“

      „Mit einem Peilsender. Ganz klein, gut versteckt. Und wenn niemand danach sucht…“ Ethan hob lächelnd die Schultern. „…verrät er einem die genaue Position des Bankräubers.“

      „Sie meinen…“ Bill seufzte und seine Schultern klappten ein. Er wirkte auf einmal viel kleiner und irgendwie gebrochen. „…ein Peilsender hat mich verraten?“

      „Nein“, Detective Cause schüttelte den Kopf, „das haben Sie selbst getan.“

      „Wann?“

      „Gerade eben. Es gibt nämlich keinen Peilsender“, seufzte Ethan, dem das Ganze fast ein wenig leid zu tun schien, „aber das wäre eine verdammt gute Idee gewesen!“

      Bill Smythe saß auf einer Bank und blickte entspannt auf den Fluss hinaus. Als er ein Räuspern hörte, sah er auf. Ein Pärchen stand vor ihm, eine Frau, recht attraktiv, und ein Mann. Der Mann lächelte höflich.

      „Bill Smythe?“ fragte er.

      „Ja?“ sagte

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