FANG MICH DOCH!. BAUMANN

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      Baumann

      FANG MICH DOCH!

      ÜBER DAS KATZ-UND-MAUS-SPIEL VON DOPING IM SPITZENSPORT

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Angefixt

       Der Urknall

       Der Zaubertrank

       Der Tod

       Die Sportsoldaten

       Der Herkules

       Der Aussenseiter

       Die Nordischen

       Die Pferdeflüsterer

       Die Hersteller

       Das Zollhäuschen

       Die Kraftbolzen

       Die Schwimmerin

       Der Pate

       Der Dreikampf

       Die Läufer

       Die Dribbler

       Die Sputniks

       Das Motorrad

       Die Filzbälle

       Der Boss

       Das Mausloch

       Das Letzte

       Das Allerletzte

       Statt eines Epilogs

       Übersicht zu den wichtigsten Dopingmitteln

       Quellen- und Literaturverzeichnis

       Impressum neobooks

      Angefixt

      Doping im Spitzensport? Ein Thema, mit dem man sich nicht unbedingt Freunde macht. Darum vorneweg gleich das Wichtigste: Das A und O des Dopings ist, darüber zu schweigen. Demzufolge wird ein Sportler nur in extremen Ausnahmefällen den Missbrauch zugeben. Redet jemand, fällt ein ganzes Konstrukt in seiner Existenz zusammen. Im Zweifelsfall also besser das Maul halten. Oder lügen, denn niemand außerhalb des Dopingzirkels darf jemals erfahren, wie die Abläufe im System funktionieren.

      Dieses Buch ist kein Werk, das über Spekulationen im Gebrauch von Doping im Sport berichtet. Wer Enthüllungen von neuen Methoden oder Beschuldigungen erwartet, kann möglicherweise enttäuscht werden. Aber das Buch zeichnet einen Teil der Geschichte des Dopings im Spitzensport auf. Es fasst bestehende Fakten aus vielen verschiedenen Quellen pragmatisch zusammen. Es erzählt von gescheiterten Stars, von Gaunern, von privaten und staatlich geförderten Systemen, die im Hintergrund gegen jegliche Ethik verstoßen. Gewidmet ist das Buch vor allem sportbegeisterten Kindern und Jugendlichen. Es soll aber auch jene ehrgeizigen Eltern empfindsam und feinfühlig machen, die unbedingt wollen, dass ihre Sprösslinge als Spitzensportler große Erfolge feiern sollen. Die Inhalte sollen zum Nachdenken anregen und wollen die Frage stellen, inwiefern man junge Menschen ohne schlechtes Gewissen in die Fänge des Leistungssports entlassen kann. Sport kann und muss zu einem wichtigen Inhalt für Heranwachsende werden. Lassen wir es jedoch nicht zu, dass aus diesem Inhalt eine Geschichte wird, die kriminell endet. Denn die Recherchen zu diesem Buch bestätigen eindrücklich und rückhaltlos, dass unlautere Methoden im Spitzensport zum Tagesgeschäft gehören und es dabei völlig einerlei ist, von welcher Sportart man ausgeht. Für viele ist diese Erkenntnis überaus ernüchternd und für viele vielleicht auch neu – aber sie gehört leider zur furchterregenden Realität des Spitzensports. Der Druck, den die Athleten aushalten verunmöglicht es, die weltbesten Leistungen ohne den Gebrauch von Doping zu erbringen.

      Der Begriff Doping kommt aus dem Englischen und entspricht der Aussage „to dope“ – Drogen zu verabreichen oder Drogen zu konsumieren. Sein Ursprung liegt allerdings im Afrikaans, einer vom Niederländischen abgeleiteten Sprache in Südafrika: Bei Dorffeiern der Einheimischen wurde ein schwerer Schnaps, der so genannte „Dop“, getrunken. Als der Wortgebrauch „Doping“ 1889 zum ersten Mal in einem englischen Lexikon auftauchte, bezeichnete er die Verabreichung einer Mischung aus Opium und verschiedenen anderen Arzneien an Rennpferde. Doping wurde dann um die Jahrhundertwende schrittweise in die Welt des Humansports eingeführt. Man kann den Begriff als ein von der Sportwelt eingeführtes Wort für Drogen sowie deren Missbrauch bezeichnen. Doping oder dopen tönt jedoch harmloser, anständiger und vielleicht auch naiver und genau so versucht sich die Sportwelt gerne, die Namen ihrer Aufputschmittel zu verschönern und meint dabei trügerisch, dass es doch nicht so unglaublich schlimm ist, wie es tatsächlich ist.(1)

      Thomas James Hicks gilt als eine Art Pionier im Missbrauch von Doping. Der US-Amerikaner gönnte sich während der Olympischen Spiele 1904 in St. Louis, USA eine Portion Brandy mit Strychnin, einem Alkaloid, das ganz früher auch mal als Rattengift verwendet wurde. Hicks gewann, trotz oder gerade

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