Turfschwindel. Edgar Wallace

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Turfschwindel - Edgar Wallace страница 2

Автор:
Серия:
Издательство:
Turfschwindel - Edgar Wallace

Скачать книгу

Ich dachte, es könnte Ihnen angenehm sein, zu erfahren, daß ich aus dem goldenen Süden zurückgekehrt bin. Und was machen Sie, Goodie? Fahren Sie auch zum Rennen nach Doncaster? Sie machen ja ein Gesicht, als ob Sie von einer Beerdigung kämen.«

      Der düstere Mr. Goodie sagte nichts, er sah nur von einem zum anderen, als ob er erwartete, daß seine Gefährten ihm zu Hilfe kämen.

      »Dies ist ein Privatzimmer«, erklärte Dr. Blanter heftig und laut, während sein Gesicht dunkelrot wurde. »Ich will hier keine verdammten Polizeibeamten in meiner Nähe haben. Machen Sie, daß Sie hinauskommen!«

      »Hier sitzen ein paar hübsche alte Sünder beisammen. Ich möchte nur wissen, wieviel Jähre Gefängnis oder Zuchthaus dabei herauskämen, wenn die Polizei alles wüßte«, erwiderte er freundlich. »Nun, was für eine wichtige Konferenz halten Sie hier ab? Sie setzen wohl das Rennprogramm von Doncaster auf? Welchen neuen Schwindel haben Sie vor, Trigger? Ich bin eben an Ihrem Büro in der Regent Street vorbeigekommen. Ein großartiges Geschäftszeichen haben Sie sich zugelegt – ein grünes Band und zwei goldene T. Tatsächlich eine gute Idee.«

      Dr. Blanter, der seiner Haltung und seinem Auftreten nach der Leiter der kleinen Versammlung war, unterdrückte seinen Ärger.

      »Nun hören Sie mal zu, Sergeant –«

      »Inspektor, bitte«, unterbrach ihn Luke. »Ich bin inzwischen wegen außerordentlicher Leistungen befördert worden.«

      »Entschuldigen Sie, Inspektor.« Dr. Blanter schluckte. »Ich will hier kein Aufsehen erregen, und es soll auch keinen Spektakel geben. Sie haben aber kein Recht, bei uns hier einzudringen. Ich möchte nichts mit Ihnen zu tun haben – Polizeibeamte sind ja gut und schön, wenn sie sich in ihren Grenzen halten –«

      »Sie haben kein Heim, niemand mag sie leiden, und alle Leute wenden sich von ihnen ab«, entgegnete Mr. Luke traurig. »Waren Sie auf Urlaub?« fragte Mr. Trigger, um die Unterhaltung ein wenig liebenswürdiger zu gestalten.

      »Ja, in Südamerika. Wirklich ein schönes Land, dort sollten Sie einmal hinfahren, Doktor.«

      »Kann alles noch kommen«, erwiderte Dr. Blanter und zwang sich zu einem Lächeln. »Aber ich habe zu viel zu tun und kann mir solche Ferienreisen nicht leisten. Ich versuche meinen Lebensunterhalt schlecht und recht auf der Rennbahn zu verdienen, ebenso meine Freunde –«

      »Wenn ich wollte, könnte ich auch von den Rennen leben«, warf Luke ein. »Ich könnte ja von Ihnen im Jahr eine Zahlung von tausend Pfund erhalten, wenn ich mich verpflichtete, ein Auge zuzudrücken.«

      »Haben Sie beweisen können, daß ich oder einer von uns je in eine dunkle Affäre verwickelt war?« fragte der Doktor jetzt zornig. »Habe ich jemals ein Verbrechen begangen? Also, Luke, allmählich wird es mir aber zu viel, daß Sie hierherkommen und uns nicht nur stören, sondern obendrein noch in der gröbsten Weise beleidigen. Morgen werde ich mich an Ihre Vorgesetzten wenden!«

      »Was haben Sie denn ausgefressen, daß Sie der Polizei beichten wollen? Wenn Sie in Schwierigkeiten geraten sollten, brauchen Sie nur meinen Namen nennen, dann ist alles in Ordnung.«

      Dr. Blanter lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

      »Was wollen Sie denn eigentlich?« fragte er resigniert.

      Luke schüttelte den Kopf.

      »Nichts Besonderes. Ich spiele nur zu gern den schwarzen Mann, vor dem sich die unartigen Kinder fürchten. Auf diese Weise führe ich manches schwarze Schaf wieder auf den Pfad der Tugend zurück. Ich dachte, Sie würden sich dafür interessieren, daß ich in London bin und meine Tätigkeit hier wieder aufgenommen habe. – Welches Pferd wird denn das Saint-Leger-Rennen gewinnen, Mr. Trigger?«

      Der dicke Mann zwang sich zu einem Lächeln. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn, aber er wischte sie nicht ab, weil er seine Verwirrung nicht zugeben wollte. Luke hatte ihn jedoch längst durchschaut.

      »›Almond‹ hat meiner Meinung nach große Chancen«, entgegnete er leichthin. »In Beckhampton hält man sie für sehr aussichtsreich, und die Leute müssen es am besten wissen. Ich werde nicht mitwetten.«

      »Das ist auch sehr klug von Ihnen. Das viele Wetten bei den Rennen ist tatsächlich ein Laster und ein Fluch. Dadurch sind schön viele Existenzen zugrunde gerichtet worden.«

      Luke erhob sich von seinem Stuhl. »Was ist denn Transaktion Nummer 7? Ist das vielleicht ein Pferd von Goodie?«

      Der düstere Mann schüttelte energisch den Kopf. »Nein, Mr. Luke, wenigstens glaube ich es nicht. Mr. Trigger ist ein zu guter Freund von mir, als daß er Informationen geschäftlich ausnützte, die ich ihm unter der Hand geben kann.«

      »Ach so, er ist ja auch ein Gentleman von tadellosem Ruf.«

      Luke lächelte und schlenderte zur Tür. Dort blieb er noch einen Augenblick stehen.

      »Ich bin also wieder da. Weiter wollte ich nichts sagen.«

      Damit ging er hinaus und schloß die Tür geräuschlos.

      Die drei schwiegen eine Weile.

      »Trigger, sehen Sie doch einmal draußen nach«, bat der Doktor schließlich.

      Der dicke Mann schaute sich auf dem Korridor um, ob Luke vielleicht stehengeblieben war und lauschte.

      »Dort geht er eben über die Straße«, rief Mr. Goodie, der aus dem Fenster sah und die Straße unten beobachtete.

      »Also, schließen Sie die Tür wieder und setzen Sie sich. Ich möchte nur wissen, warum er hergekommen ist!« Blanter war immer noch in großer Aufregung. »Der kann einen tatsächlich krank machen!«

      »Rustem ist also noch nicht zurückgekommen?« fragte Trigger. »Sein Bürovorsteher sagte, daß er ihn heute morgen erwartete. Nur schade, daß wir ihn nicht vorher angerufen haben.«

      Dr. Blanter machte eine abwehrende Handbewegung. »Wir wollen jetzt endlich zur Sache kommen. Also, wie steht es mit dem Pferd, Goodie?«

      Die drei hatten dann noch eine ernste, lange Unterhaltung, bei der sie nicht mehr gestört wurden.

      2

      Früher hatte Mr. Rustem ein großes Messingschild mit einer pompösen Inschrift gehabt:

       Arthur M. Rustem

       Rechtsanwalt und Notar

      Eines schönen Tages wurde es aber abgeschraubt und durch ein kleineres, weniger anspruchsvolles ersetzt. Mr. Rustem war zu der Zeit auf Ferien und wohnte im ›Hotel Danielli‹ in Venedig, wo er ein Appartement mit Blick auf den Canale Grande und die schönen Bauten der Stadt gemietet hatte.

      Telegrafisch wurde er von der neuen Sachlage verständigt:

      Verhandlung gegen Sie hat heute stattgefunden. Starker verteidigte Sie glänzend. Richter verfügte aber Streichung auf der Anwaltsliste. Gruß Pilcher

      Er saß gerade in einem berühmten Café am Markusplatz und aß Eiscreme, als ihm ein Hotelangestellter die Depesche überreichte. Er las sie vollkommen ruhig durch, ließ sich ein Telegrammformular geben und schrieb

Скачать книгу